Offener Brief an Bischof Norbert Trelle (als PDF herunterladen)
Akt der Versöhnung
Sehr geehrter Herr Bischof Trelle,
der inzwischen verstorbene Bischof Heinrich Maria Janssen soll sich über Jahre hinweg an einem Jungen vergangen haben, darüber berichtete kürzlich das Nachrichtenmagazin ‘Der Spiegel‘, seitdem herrscht große Aufregung im Bistum Hildesheim.
Obwohl es keine echten Beweise gibt, halten Ihre Mitarbeiter im Bistum die Vorwürfe dennoch für plausibel.
Aus den Medien konnte ich entnehmen, dass Sie als Bischof die Meinung vertreten, dass auch bei einem verstorbenen mutmaßlichen Täter die Unschuldsvermutung gelte.
Dem Opfer glauben, und damit sein Leid anerkennen, ist ein mutiger Schritt, das haben Ihre Mitarbeiter getan. Dass Sie sich nun für die Unschuldsvermutung einsetzen, kann ich verstehen, denn als Nachfolger des mutmaßlichen Täters Bischof Janssen sind Sie in der Pflicht, sich auch für seine Menschenrechte einzusetzen.
Gestern rief mich ein Reporter von ‘NDR 1 Niedersachsen‘ an und wollte meine Meinung zu Ihrer Aussage über die Unschuldsvermutung wissen. Ich könne Bischof Trelle verstehen, sagte ich ihm, denn die Sachlage sei sehr schwierig, wenn es keine echten Beweise geben würde.
Bisher haben wir uns immer nur bekämpft, Kirchenobere gegen Opferverbände und umgedreht – uns zu versöhnen, das ist das einzige, was wir noch nicht ausprobiert haben, sagte ich dem Reporter noch. In der Nachrichtensendung wurde dieser Teil des Interviews leider nicht berücksichtigt (http://netzwerkb.org/2015/11/13/bischof-trelles-argumente-eher-fadenscheinig/)
Deshalb schreibe ich Ihnen diesen offenen Brief:
Es geht uns um einen „Akt der Versöhnung“.
Mehr dazu finden Sie in unserem Positionspapier „Akt der Versöhnung“ unter:
http://netzwerkb.org/2015/10/09/akt-der-versoehnung-positionspapier/
Die meisten Opfer von sexualisierter Gewalt haben keine Beweise, betroffen davon sind insbesondere Familienopfer. Wie wollen wir gesellschaftlich damit umgehen?
Über dieses Ausmaß der Katastrophe wurde bisher in der Öffentlichkeit nur sehr wenig gesprochen.
Bitte lassen Sie uns gemeinsam neue Wege suchen, wie wir zukünftig gewaltfrei miteinander umgehen können.
Ich bitte Sie um einen baldigen Gesprächstermin.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Denef
Wandel durch Akte der Versöhnung – Volkstrauer
Feierliche Rituale schaffen Illusionen
umsonst schaffen gewaltlosen Frieden wir nicht.
Mitmenschlichkeit und Respekt
de-eskaliert drohende Gewalt.
Friedliche Haltung und gewaltfreies Handeln
sichert Recht und Freiheit und Frieden.
Unzu-frieden-heit in der Gesellschaft
brandgefährlich
überspielt von gelenkten Events
Banken und Handel
und kurzsichtiger Politik
ein Funke genügt …
Demokratie darf prekäre Verhältnisse nicht ignorieren
Unterschiede nicht konstruieren
Partylaune nicht instrumentalisieren
Krieg nicht herbeireden
Religion nicht bevorzugen nicht benutzen
braucht Bildung für alle
Schutz für jedes Kind
intelligente Integration
beste Sozialarbeit
in Kita und Schule
sollte staatsmännliche Rhethorik überprüfen
Reflexe kontrollieren
Glaubensausrichtungen gleich behandeln
Standpunkte korrigieren können.
Kein Kind verkraftet Gewalt
kein Mensch Abhängigkeit
keine Minderheit Diffamierung
kein Flüchtling die Flucht in die Fremde.
Terror ‚gegen Laster und Unzucht‘
gegen Freiheit und Menschenrecht
in Sport und Kultur
in Redaktion und Café
schreit nach Chancen und Gerechtigkeit.
Krieg ist nicht die Lösung
Gewalt kein Weg
„Akt der Versöhnung“ meint Augenhöhe.
Akte der Versöhnung braucht es weltweit
wieder und wieder
entscheidet ein Mensch den Wandel
unter Verzicht auf Gewalt.
Vielen Dank für den hilfreichen, guten Brief, lieber Norbert Denef!
Unglaublich viel steht heute auf dem Spiel für den Schutz unserer Kinder; die absolute Sicherheit gibt es nicht für ein Kind und nicht in der globalisierten Welt.
Für die Sicherheit vor Sexualstraftätern und Terroristeninnen, für den Frieden zwischen den Idelogien, für die Freiheit in den Demokratien kann mensch manches tun – wie auch für den Fortschritt beim Klimagipfel in Paris. Überzeugt die Haltung derer, die ihre Werte gegen Unrecht setzen?
Der Mensch lebt von Mitmenschlichkeit. Täterinnen und Terroristen durften Menschlichkeit nicht erleben – oder sie sind Verführte.
Zusammen können wir unsere je eigenen Wertvorstellungen mitmenschlich leben auf eine bessere und sicherere Zukunft hin – gerade jetzt, genau an diesem Platz, wir als Menschheit – Terror ist nicht überall.
Wir können!
> Lieber Norbert,
>
> damit kommst Du dem Mann wirklich seehr weit entgegen, also wenn er jetzt nicht genauso weit auf Dich -uns alle!- zugeht, dann wär das extrem ignorant und unglaubwürdig.
>
> Mal wieder tausend Dank für Deinen großen Einsatz, ich werde immer hinter Dir stehen, find ich toll.
>
> Viele Grüße, Heike