An der Odenwaldschule ist eine Schülerin eingeschüchtert worden, weil sie eine Grenzverletzung meldete. Über den Umgang mit dem Fall gibt es an der Schule offenbar Differenzen.

17.05.2014, von Christian Füller, Oberhambach

An der Odenwaldschule, wo Lehrer jahrelang systematisch Schüler missbraucht haben, werden immer noch Schüler eingeschüchtert, wenn sie Grenzverletzungen melden. In Unterlagen, die die Schule den Aufsichtsbehörden kürzlich vorlegen musste, ist ein solcher Fall dokumentiert. Eine Schülerin hatte sich an die Schulleitung gewandt, weil ein Lehrer im Zelt mit Schülern übernachtet hatte. Bei einer Verabredung zum Sport sagte eine andere Lehrkraft daraufhin zu ihr: „Ich spiele nicht mit Schülern, die Lehrer mobben.“ Das geschah vor den Augen anderer Schüler.

Bei dem Lehrer handelte es sich um einen Mann, gegen den wegen Besitzes von Kinderpornografie ermittelt wird. Er war in der Schule zuvor schon mehrfach aufgefallen. So war er oft allein mit einem 12 Jahre alten Schüler im Zimmer und übernachtete mit ihm in einem Zelt auf dem Schulgelände. Die Schule stellte den Lehrer, den die Schüler „Pädobär“ nannten, von Juni 2013 an unter Beobachtung. Aber die Schule meldete diese Vorgänge weder dem Jugendamt noch entband sie den Lehrer als Oberhaupt seiner Internatsfamilie. Weiter lesen…