netzwerkB nimmt zur Kenntnis, dass Papst Franziskus einen Ausschuss aus acht Kardinälen für den Schutz der Kinder zusammenrufen und darüber hinaus ein katholisches Kinderschutzinstititut in Rom aufbauen will, um Präventionsmaßnahmen in der Kirche zu schaffen.

http://www.welt.de/newsticker/news1/article122587450/Papst-setzt-Ausschuss-gegen-Kindesmissbrauch-ein.html

http://religion.orf.at/stories/2619201/

Nach wie vor also verweigert die römisch-katholische Kirche den Schritt, auf die Opfer und ihre Angehörigen zuzugehen, ihnen Anerkennung zuteil werden zu lassen, ihnen Hilfe bei der Aufklärung zu gewähren, die medizinisch erforderliche Unterstützung zu ermöglichen und die Entschädigungen zu leisten, die für den tatsächlichen Schaden im Leben der Betroffenen einen Ausgleich bringen würden.

Offensichtlich werden Vorgesetzte, die nicht die Opfer, sondern stattdessen die Täter, also ihresgleichen, jahre- und jahrzehntelang geschützt haben, vor allen Konsequenzen geschützt. Nach wie vor werden Akten systematisch vernichtet, wie es Herr Prof. Pfeiffer vom Kriminologischen Institut Niedersachsen und andere Gutachter aufdecken konnten.

Seit fast genau 1000 Jahren rekrutiert die römisch-katholische Kirche für ihre Ämter Personen, die nicht mehr heiraten dürfen. Sie zieht spätestens seitdem systematisch Männer in ihre Kreise, die verschiedenen anderen sexuellen Orientierungen angehören, darunter Pädophile und Ephebophile. Wer mit einer volljährigen Frau ein sexuelles Verhältnis hat, wird traditionell aus der Kirche ausgeschlossen. Wer durch sexuelle Handlungen mit Kindern und Jugendlichen, insbesondere männlichen Jugendlichen, auffällig und straffällig wird, blieb in den Reihen der römisch-katholischen Kirche – auch jetzt.

Leider unterstützte bislang auch die deutsche Politik keine Maßnahmen, die Situation von Opfern wirklich zu verbessern. Der Runde Tisch gegen Kindesmissbrauch ist eine Augenwischerei geblieben.

Für Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
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