Stellungnahme zum „Hilfeportal Sexueller Missbrauch“ (www.hilfeportal-missbrauch.de)
Stand 20.06.2013 (als PDF herunterladen)
Zunächst ist anzumerken, dass der „Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauch“ und seine Mitarbeiter auf dem Begriff „Sexueller Missbrauch“ beharren, was sich auch in der Wahl der Domain, die ja wahrscheinlich jahrzehntelang im Netz bleiben soll, zeigt. Der Begriff „Sexueller Missbrauch“ wurde unglücklicherweise in den 1990er-Jahren so geprägt und trägt ein falsches Bild der Problematik in die Welt. In Fachkreisen hat sich längst der Begriff „Sexualisierte Gewalt“ oder „Sexuelle Gewalt“ durchgesetzt, der die Verbrechen besser beschreibt und klarmacht, dass es um Gewalt und nicht um einen falschen Gebrauch geht. Es ist unverständlich, warum nicht zumindest die Option einer Begriffsänderung erhalten wurde mit der Wahl eines neutraleren Domainnamens, der sich einem Begriffswandel nicht verschliesst.
Weiterhin fragen wir uns, wie die verlinkten Vereine, Organisationen, TherapeutInnen und sonstige Beratungsangebote ausgewählt wurden und werden. Als Partner sind zwar zahlreiche kompetente Vereinigungen genannt, doch es bleibt intransparent, wer über die Angebote entscheidet und welche Qualifikationsmerkmale ein Hilfsangebot aufweisen muss, um im Hilfeportal genannt zu werden. Nach unserem Kenntnisstand gibt es derzeit keine wissenschaftliche Forschung darüber, wie ein Zertifikat für die Qualitätssicherung von Beratungsangeboten aussehen sollte. Eine solche Zertifizierung ist nötig, da sich Pädokriminelle auch in sogenannte Hilfsangeboten organisieren, um so leichter an kindliche Opfer heranzukommen.
Klickt man sich durch die Seiten die sich an erwachsene Betroffene richten, könnte man sich eigentlich gut aufgehoben fühlen. Man findet Aufklärung über Traumata, Tipps dafür wie man einen Therapeuten finden kann, und wenn die Warteliste für Therapeuten mit Kassenzulassung zu lang ist, gibt es schließlich noch die Möglichkeit, von der Krankenkasse auch einen nicht-zugelassenen Therapeuten bezahlt zu bekommen.
Bei dem Thema ‚finanzielle Hilfen‘ schöpft der lesende Betroffene dann wirklich Hoffnung:
„Opfer sexuellen Missbrauchs können Ansprüche nach dem Gesetz über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (OEG) haben. Staatliche Leistungen stehen Betroffenen bei Gewalttaten im Inland für Gesundheitsschäden sowie für die wirtschaftlichen Folgen der Tat zu.”
“Welche Leistungen man beanspruchen kann, hängt unter anderem von der Art der Schädigung ab. Auch psychische Gesundheitsschäden fallen unter das OEG. Zum Leistungskatalog gehören zum Beispiel
- Heil- und Krankenbehandlungen (auch Psychotherapie),
- Rentenleistungen (abhängig von der Schwere der Schädigungsfolgen und gegebenenfalls vom Einkommen),
- Fürsorgeleistungen, bei Bedarf durch besondere Hilfen im Einzelfall (z. B. zur Teilhabe am Arbeitsleben, zur Pflege, zur Weiterführung des Haushalts sowie ergänzend zum Lebensunterhalt),
- Rehabilitationsmaßnahmen (z. B. Kuraufenthalte).
Der Leistungsumfang des OEG ist zum Teil größer als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Zum Beispiel sind keine Zuzahlungen zu erbringen, Fahrtkosten zum Arzt werden erstattet und gegebenenfalls können zu den verordneten zusätzliche Therapiestunden bewilligt werden.”
Also scheint es doch Hilfe zu geben: bezahlte Therapie, die Möglichkeit, Bildung und Berufsausbildung nachzuholen (wer Hilfe für Haushalt und z.B. Kinderversorgung benötigt während der Zeit, kann die auch beantragen), Bezahlung von Rentenleistungen– für all die Jahre versäumter Rentenvorsorge, auch die Beantragung einer Kur ist möglich, nur um sich zu erholen von der lebenslangen Belastung, die man schon hinter sich hat.
Doch die Realität sieht leider anders aus. Diejenigen, die bereits einen Antrag nach dem OEG gestellt haben, berichten: erstens werden OEG Anträge im Regelfall zunächst abgelehnt, die Begutachtungen sind erniedrigend für die Betroffenen, ihre Situation ist grundsätzlich die eines Bittstellers, und wenn es Hilfe gibt, dann nur auf dem untersten wirtschaftlichen Niveau. Eine lebenslange – auch wirtschaftliche – ‚Bestrafung‘ dafür, dass man als Kind Gewalt ausgesetzt war.
Wir fragen uns wie es sein kann, dass derlei Realitäten zum UBSKM noch nicht durchgedrungen sind? Nach all den Treffen und Gesprächen mit Betroffenen, lesen sich diese Seiten wie reiner Hohn.
In den Texten des Portals wird deutlich, dass das Angebot in erster Linie auf Fälle abzielt, die nicht in der Familie geschehen, da fast immer Eltern als (potentiell) Helfende erwähnt werden. Was aber wenn Eltern selbst die Täter sind? 80 % der Fälle von sexualisierter Gewalt geschehen innerhalb der Familien, oft sind Eltern TäterInnen oder MitwisserInnen (von letzteren kann auch keine Hilfe erwartet werden). Daher stellt sich für uns die Frage, warum diese 80 % der Opfer ausgegrenzt bzw. ignoriert werden.
Zwar gibt es eine Überschrift „Sexueller Missbrauch in der Familie: Hilfen für Angehörige und das soziale Umfeld“, doch wird nicht auf diese spezielle (und häufige!) Problematik eingegangen. Sätze wie „Verdacht auf Missbrauch: (…) Ein Mädchen oder ein Junge, das beziehungsweise der sich plötzlich verändert, braucht – unabhängig von der Ursache – die Aufmerksamkeit seiner Eltern oder anderer Menschen, die ihm nahestehen.“ müssen in den Ohren der Opfer von sexualisierter Gewalt in der Familie wie Hohn klingen.
Auf innerfamiliäre strukturelle Voraussetzungen für sexualisierte Gewalt wird nicht eingegangen. Auch vermissen wir die Erwähnung von körperlicher und psychischer Gewalt als eine solche strukturelle Voraussetzung.
Die Haltung mit der Aufklärung und Prävention betrieben wird ist geprägt von einer unterschwelligen Beschuldigung der Kinder, sich nicht genügend zur Wehr gesetzt zu haben bzw. die Aufforderung an die Kinder, NEIN zu sagen. Nicht untersucht werden die Ursachen, warum Kinder (ganz besonders bei außerfamiliären Tätern) nicht NEIN sagen können. Kinder, die in Familien Gewalt erleben, gleich weder Art, können nicht NEIN sagen und werden daher leichter Opfer von Fremdtätern. Und hier sehen wir einen wesentlichen Kernpunkt, an dem Prävention anknüpfen müsste: Aufklärung über Gewalt in Familien, über den diesbezüglich faktisch rechtsfreien Raum, über strukturelle Voraussetzungen dafür. Des Weiteren müsste es darauf aufbauend Hilfen für Eltern geben, die bereits als gewalttätig aufgefallen sind oder in Gefahr sind es zu werden.
Wie sich das Portal in seiner jetzigen Form darstellt, reflektiert es nicht den derzeitigen Kenntnisstand über die Problematik sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Der Ansatz ist oberflächlich und nicht durchdacht, die grundlegenden Ursachen werden nicht analysiert, 80% der Betroffenen werden ausgeblendet. Ein wirksames Konzept sieht anders aus.
Obwohl ich den Begriff „Sexualisierte Gewalt“ auch richtiger als den harmlos klingenden Namen „Sexueller Mißbrauch“ finde, ist zu Definieren was Gewalt im juristischen Sinne ist.
Ein Ausziehen und Entjungfern gegen den Willen eines hilflosen todesängstlichen Opfers mit dem Finger und andere sexuelle Taten wie zB. das Runterdücken des Opferkopfes mit Hineinstecken des Gliedes in den Tätermund ist laut LKA und eines Staatsanwaltes und eines leitenden Oberstaatsanwaltes keine Gewalt !!!!
hallo leute, hier ist andreas, so ist es weil unter sexuellen mißbrauch kann sich jeder was zusammenreimen, bei sexuller gewalt ist es nachvollziehbar, bei meisten fällen bekommst eine ohrfeige, und dann werden dir die kleiderweggerissen, weiter brauch ich nicht weitersagen oder, und gewalt ist vielfältig, von bedrängen, bis zur nötigung, bis zur einschüchterung sind die vorstufe der sexuellen gewalt, wichtig wär den begriff mißbrauch gesetzlich verbieten, mißbrauch klingt irgendwie kawaliersdelikt, leute mein apell wir müßen noch enger zusammenhalten und gemeinsam diesen murx beseitigen, ich selber in österreich sag immer wenn es geht ich bin vergewaltigt worden, weil da steckt die silve gewalt dahinter, ich hoff wir schaffen alle das die gesellschaft umdenkt was das für ein leid ist, ein leben ist zerstört, da kann dir nicht mal der beste therapie was helfen, weil vertrauen was zerbrochen ist kannst nicht therapieren, von der angst, den zweifeln, das bleibt dir dein ganzes leben, und es braucht vom partnerIn viel geduld und viel einfühlungsvermögen um das zu verstehen, was ein gewaltopfer mitmacht und mitgemacht hat, und da ist dann das nächste problem was entsteht, deshalb muß ein generelles ummdenken kommen. und mit diesen hoffnungen sagt andreas kopf hoch leute ich weiß wie schwer das ist schöne grüße andreas
… da offensichtlich dieser Begriffswandel nicht erst vollzogen werden DARF, liegt es auch auf der Hand, warum diese 80 % der Opfer ausgegrenzt bzw. ignoriert werden müssen – ARMES DEUTSCHLAND!
Sehr geehrte Damen und Herren,
als ich diesen Beitrag las, musste ich einfach eine Antwort verfassen, denn was Sie da schreiben macht mich ziemlich betroffen.
Ihr Satz „… und klarmacht, dass es um Gewalt und nicht um einen falschen Gebrauch geht.“ impliziert, dass es sich bei Kindern um etwas handelt, das man „richtig“ Gebrauchen kann.
Genau diese eine Sichtweise ist die Sichtweise eines Missbrauchers.
Denn ein Kind ist kein Gebrauchsgegenstand und jeder Versuch, es zu „gebrauchen“ ist ein Missbrauch.
Wollen Sie mit Ihrer Fixierung auf den Gewaltaspekt etwas jene Fälle von sexuellem oder emotionalem Missbrauch unter den Teppich kehren, die nicht von Gewalt geprägt sind?
Dass „Fachkreise“ dies auch versuchen ist keine Entschuldigung dafür, das auch zu tun.
Ich hoffe sehr, dass diese Äußerungen auf Unbedachtheit zurückzuführen sind und nicht ihre Überzeugungen widerspiegeln.
Mit freundlichen Grüßen
Eric
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Anmerkung vom netzwerkB Team:
Lieber Eric,
wir verstehen nicht ganz, was Sie kritisieren.
WIR kritisieren an dem Hilfeportal, daß der Begriff “Missbrauch” DORT verwendet wird, weil er einen “richtigen” Gebrauch einschließt. netzwerkB verwendet den Begriff nicht.
Was den Begriff Gewalt angeht im Bezug auf sexualisierte Übergriffe gegen Kinder, so haben wir eventuell unterschiedliche Auffassungen. Wir sind der Meinung, daß auch sexualisierte Übergriffe, die ohne Drohung oder Fesselung geschehen als Gewaltakte anzusehen sind. Als was denn sonst? Das Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern erlaubt solche Gewalthandlungen. Es ist selbstverständlich auch eine Gewalthandlung, ein Kind einen Pornofilm anschauen zu lassen. Und vieles mehr, die genau Definition im juristischen Sinn ist im § 176 festgehalten: http://dejure.org/gesetze/StGB/176.html Dort heißt es unglücklicherweise “Sexueller Missbrauch” von Kindern. Korrekt müßte es heißen “sexualisierte Gewalt”.
Auch der von Ihnen erwähnte “emotionale Missbrauch” ist Gewalt. Wir nennen dies psychische Gewalt. Damit grenzen wir kein Opfer aus, sondern beziehen im Gegenteil ALLE Opfer von Übergriffen jeglicher Art mit ein. Wie Sie evtl. in dem Artikel auch gelesen haben, geht es uns um ein besseres Verständnis der Gewaltdynamik und der strukturellen Voraussetzungen.
Wir hoffen, das Missverständnis geklärt zu haben
Mit freundlichen Grüßen
Danke für diese klaren Worte der Stellungnahme!
Manchmal meine ich, die Zeit sei stehengeblieben, wenn ich z.B. die Seite des neuen Hilfeportals lese.
Ich bin froh, dass ich vieles hier so deutliche ausgedrückt finde, es auf den Punkt gebracht wird.
Zum Beispiel eben das mit den 80 Prozent. Dass immer noch nicht gewagt wird, Eltern und nahes Umfeld als mögliche TäterInnen und Loyale anzusprechen, obwohl das in den meisten Fällen Diejenigen sind. Mir scheint es wird sehr viel Zeit und Geld in die falsche Hilfe investiert. Das ist eigentlich ein Skandal und ich finde man muss unbedingt darauf aufmerksam machen und etwas dagegen tun- von selbst wird sich das nicht verändern sondern- wie man sieht- immer so weitergehen. Wieso wird sich nicht in das Thema hineinvertieft?
Sich einem Kind auf sexualisierte Weise zu nähern, ist immer ein Akt der Gewalt und Ausübung von Macht, denn ein Kind und Jugendlicher ist ja immer kleiner, jünger, und ist innerlich ganz woanders als der Erwachsene. Das ist Entwicklung und Kinder haben ein Recht diese unverletzt und in ihren Grenzen unbetreten von Erwachsenen zu durchlaufen. Es muss deutlicher werden, dass auch das Gewalt ist, wo es „nur“ Worte sind, wo unter dem Deckmantel von „Zärtlichkeit“ oder dem scheinbaren „Einverständnis“ sexuelle Gewalt ausgeübt wird. Die Kinder sollen NEIN sagen. Aber dieses Nein steht in den Augen, steht in der Erstarrung, steht in jeder Faser der Kinder- das NEIN muss der Täter sagen, das NEIN muss in der Familie gesagt werden in der der oder die TäterIn machen können was sie wollen. Die die danben stehen, die die nicht sehen wollen, die sollten anzeigen, und nicht nur verschwiegen zu einer Beratungsstelle gehen. Es muss klarwerden, dass es sich um ein Verbrechen handelt, nicht um ein Problem, das gelöst ist, wenn man es verheimlicht und das Kind und Umfeld zum Stillschweigen erzieht. Es muss klar werden, dass das kein Kavaliersdelikt ist, sondern das was es ist: eine Gewalttat! So lange sexualisierte Gewalt auch im Namen des Staates verheimlicht werden soll, so lange niemand das heisse Eisen der heiligen Familie angreift, so lange wird das alles so weitergehen. Es muss natürlicher werden, dass Eltern in Frage gestellt werden, dass sie das tun, dass sie nicht unfehlbare Heiligtümer sind, dass Kinder genau die gleichen Recht haben!
Sehr geehrter Herr Denef,
wir sind uns doch hoffentlich darin einig, dass die Bedeutung des Begriffs „Missbrauch“ weiter gefasst ist als die Bedeutung des Begriffs „Gewalt“?
Insbesondere, wenn „Missbrauch“ nicht eingeschränkt wird auf einen sexuellen Aspekt?
Denn jede Gewalt ist Missbrauch, aber nicht jeder Missbrauch ist Gewalt.
Erst vor wenigen Tagen habe ich von einer Untersuchung gelesen, die herausgefunden hat, dass viele Menschen ihre Kinder als etwas sehen, das ihre eigenen Lebensziele verwirklicht. Was diese Eltern nicht geschafft haben, das sollen dann ihre Kinder tun. Das hat mit Gewalt nichts zu tun, aber es ist Missbrauch.
Wer einem Kind die Möglichkeit nimmt, selbst nach dem Sinn seines Lebens zu suchen, sondern dieses Leben einem Zweck unterordnet, der nimmt diesem Kind einen wichtigen Teil seines Lebens. Das hat mit Gewalt deswegen nichts zu tun, weil ein Kind sich nicht wehrt, wenn ihm das genommen wird.
Gewaltfreier Missbrauch hat viele Facetten. Das was ich da beschrieben habe ist nur eine davon.
Sie haben sich doch sicherlich eingehend mit den Rechtfertigungen Pädophiler für ihr Tun beschäftigt? Dann wissen sie auch, dass eines von deren Argumenten ist, sie würden den Kindern ja nicht schaden, denn sie wären ganz zärtlich und würden Kindern niemals Gewalt antun.
Wenn Sie nun dafür plädieren, den Begriff „Missbrauch“ fallen zu lassen und die Sache auf den Gewaltaspekt reduzieren, dann spannen Sie sich freiwillig vor den Karren dieser pädophilen Argumentation. Muss das sein?
Ich habe den Artikel sehr wohl gelesen und schreibe genau darum. Sie können meine Beiträge gerne veröffentlichen, wenn Sie meinen Namen als „Eric“ abkürzen.
Mit freundlichen Grüßen
Eric
Zitat Eric:
„Das hat mit Gewalt deswegen nichts zu tun, weil ein Kind sich nicht wehrt, wenn ihm das genommen wird.“
Wann wäre es denn Gewalt in Ihren Augen? Wenn ein Kind sich wehren könnte wenn es vorher wüsste, was man dem Kind antun würde?
Wenn ich als 10-jähriges Kind die Fähigkeit und die Kraft gehabt hätte, zu wissen, was der Täter mit mir vorhat um ihm dann im entscheidenden Moment den Schädel einzuschlagen, wäre das dann für Sie auch nur Missbrauch? Und was ist mit den Tätern, die Kinder zuerst ihrer Seele berauben und sie dann töten? Missbrauch des Lebens?
Wenn Opfer erst jahrelang verdrängen, dann sich ritzen, sich die Pulsadern aufschneiden, sich aufhängen, Tabletten schlucken, gegen Wände rennen, gegen Bäume fahren, dann ist das Gewalt am eigenen Körper. Und wer ist für diese Gewalt verantwortlich? Richtig, der Gewalttäter.
Lieber Eric,
es ist gut, sich über die Begrifflichkeiten klar zu werden. Daher ein kleiner Exkurs zum Begriff “Gewalt”:
”Im soziologischen Sinn ist Gewalt eine Quelle der Macht. Im engeren Sinn wird darunter häufig eine illegitime Ausübung von Zwang verstanden. Im Sinne der Rechtsphilosophie ist Gewalt gleichbedeutend mit Macht” (Quelle: wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt )
Hier wird deutlich, daß der Begriff “Gewalt” für das Phänomen, das landläufig mit “Missbrauch” umschrieben wird sehr zutreffend ist. “Sexueller Missbrauch” hat immer mit Macht und Zwang zu tun.
Wir fassen den Begriff Gewalt weiter, was durchaus üblich ist, sagt wikipedia:
“Ein engerer Gewaltbegriff, auch als „materielle Gewalt“ bezeichnet, beschränkt sich auf die zielgerichtete physische Schädigung einer Person. Der weiter gefasste Gewaltbegriff bezeichnet zusätzlich die psychische Gewalt (etwa in Form von Deprivation, emotionaler Vernachlässigung, „Weißer Folter“, verbaler Gewalt, Emotionaler Gewalt)” (Quelle: wikipedia, ebenda)
Hier liegt vermutlich das Missverständnis. netzwerkB faßt den Gewaltbegriff weiter, auch um die grundsätzliche Problematik und die strukturellen Voraussetzungen für Gewalt gegen Kinder in jeder Form deutlich zu machen.
Den Begriff “gewaltfreier Missbrauch” halten wir für problematisch und täterschützend, da mit “gewaltfrei” positive, friedliche Assoziationen verbunden sind und verschleiert wird, daß es sich beim sog. “Missbrauch” immer um Gewalt handelt (im o.g. weiteren Sinne). Den Begriff “Gewalt” halten wir – neben seiner Präzision – auch für notwendig um die Schwere des Übergriffs und das Verbrecherische daran deutlich zu machen. Das ist im Sinn der Opfer und nicht der Täter, da wie Sie ganz richtig schreiben Täter damit argumentieren, keinen Zwang und keine Macht auszuüben, was definitiv nicht stimmt. Sie benutzen das Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern und üben emotional und psychisch Zwang aus.
Wir wollen den – irreführenden – Begriff “sexueller Missbrauch” nicht fallenlassen, sondern durch den treffenderen “sexualisierte Gewalt” ersetzen. Wir hoffen, durch die Verwendung des korrekten Begriffs zu einem Umdenken in unserer Gesellschaft beizutragen. Denn die Sprache prägt das Denken.
Mit freundlichen Grüßen
Team netzwerkB
Gewalt hat viele Gesichter.
Vieles könnte man heute in Anführungsstriche setzen je nachdem, aus welcher Perspektive man es betrachten will.
Zum Beispiel die Anführung „ Schweigen ist Gewalt“
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=213994772082480&set=a.174392526042705.1073741827.173820092766615&type=1&theater
Hier fühle ich mich als Opfer insofern angesprochen, dass ich aufgrund der Gewalt (mein Vertrauen wurde vergewaltigt) die mir angetan wurde, ich Jahrzehnte wegen Schuld und Scham geschwiegen und verdrängt habe. Mein Schweigen ist hier Gewalt, die mir angetan wurde.
Sehe ich einen Außenstehenden, der um die Untaten seit Jahren weiß, aber nicht an die Öffentlichkeit geht und schweigt, lässt er weiterhin Gewalt zu. Schweigen ist Gewalt.
Sehe ich einen Täter, der ein Opfer zum Schweigen erpresst, ist auch hier Schweigen Gewalt.
Sehe ich es als Schuldzuweisung am mich, der Jahrzehnte nicht sprechen konnte und geschwiegen hat, lasse ich die Anführung „Schweigen ist Gewalt“ zu meinem eigenen Schutz im Absurdistan.
Als Sigmund Freud den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Erwachsene entdeckte und als Erster wissenschaftlich publizierte, wurde er von der akademischen Wissenschaft dafür abgelehnt
Siegmund Freund lebte von 1865 . 1939 und musste sich damals sehr viel Kritik anhören. Doch er hatte in sehr vielen Dingen Recht.
Da ich es selbst erleben musste, weiß dass es sehr gewälttätig war, die Taten sind es, die uns heute im Alter schwer zu schaffen machen, die körperliche und psychische Gewalt. Es waren in 50ern Strafdaten, die ahnten geworden, kam es zu einer Anzeige und heute auch, nur war es nicht ausreichend. Und gab es damals in der DDR schon Opferschutz oder Entschädigung? Bei mir wurde es vertuscht, die Täter wurden zu IM und die Opfer und deren Angehörige wurden diskriminiert. Da bin ich heute schon froh, dass das alles überlebt habe und kann und will nicht, die heutigen Politiker dafür verantwortlich machen, was damals alles falsch gemacht worden ist.
ABER es muss noch einiges in der heutigen Gesellschaft passieren, damit die Rechte von Opfern und ein respektvoller Umgang gewahrt werden.
Aber ich würde mir auch einen friedlicheren Umgang wünschen, nicht dass in offenen Foren über verschiedene Vereine hergezogen wird, egal ob Dunkelziffer, roter Keil, Weißer Ring, etc., es ist NIEMAND perfekt, ICH nicht, auch netzwerkB macht fehler — und — sitzen wir nicht alle im gleichen Boot, haben wir nicht alle das gleiche Ziel?
Eine gute friedliche Zeit und optimale Erfolge wünsche ich ALLEN!
Wie Wikipedia Gewalt definiert, wird für mich soeben zum wichtigen Schlüsselerlebnis.
Unter dieser Betrachtungsweise sind mir seid meiner Kindheit, wenig gewaltfreie Zonen in meinem Leben bekannt.Angefangen im Kindesalter, während welchem ich unter einer Art „Glasglocke“ aufwuchs, zwar ohne (erinnerbare) physische Gewalt, doch unter ständiger Bevormundung/Verformung, mit dem Ziel so zu werden, was als „Normalität“(Mainstream)bezeichnet wird,-ich habe mich immer sehr dbzgl angestrengt, konnte jedoch nie so recht verstehen, weshalb es wichtiger ist, in der schule das wiederzugeben, was die Lehrer/Schulbücher von mir verlangen, oder weshalb es im Privatbereich wichtiger ist, „ordentlich“(angepasst) gekleidet zu sein, als meiner sehnsucht zu folgen, und mir Kleidung nach meinen eigenen Vorstellungen zu entwerfen, schneidern und die“Stirn zu haben“ diese öffentlich zu tragen.
Auch mit den Tieren zu sprechen, den Pflanzen beim Wachsen „zuzuhören“ erbrachte mir die Sorge meiner Eltern, sowie den Ruf nach ärztlicher Hilfe, damit dieses Kind zur „Normalität“ finde.
Denn Eltern meinen es ja nur gut.
Mittlerweile bin ich ein halbes Jahrhundert alt, zu spät gelang es mir meine elterlichen Prägungen anzuschauen, mich anzuschauen, zu erkennen , dafür einzustehen und zu handeln….
Dies war der Boden für schwierige Partnerschaft, in welcher ich erneut zum Opfer (psychische/physische/strukturelle Gewalt)wurde,- doch nicht nur ich, sondern das wertvollste und wichtigste in meinem Leben auch, meine überalles geliebten Kinder
Missbrauchen wir selber gerne? Sachen oder auch Personen? Oder was sonst ist der Grund, weshalb Missbrauch hier als etwas harmloses assoziiert wird? Ich selbst sehe Missbrauch als schlimmes Verbrechen an und bin höchst erstaunt, dass dies hier von vielen anders gesehen wird.
Wir sollen uns nicht selber einen Gewaltbegriff definieren, der vom Rest der Gesellschaft nicht mehr verstanden wird. Denn sonst werden wir irgendwann nur noch auf Kopfschütteln stoßen und andere Menschen wenden sich von uns ab.
Auch ich wünsche mir einen friedlicheren, weniger von Gewalt dominierten Umgang miteinander und kann Frau Haase nur zustimmen.
Den wie glaubwürdig sind wir, wenn wir selber verbale Gewalt gegeneinander ausüben?
Auch die Assoziation, dass der Begriff „gewaltfreier Missbrauch“ plötzlich positiv erscheinen soll, ist für mich nicht nachvollziehbar. Denn Missbrauch bleibt Missbrauch.
Pädophile beispielsweise suchen sich gezielt Kinder, die in ihren Familien keine Zuwendung, körperliche Nähe, Geborgenheit usw. bekommen und geben das den Kindern. Die Kinder werden regelrecht angefüttert und müssen für all das dann einen Preis zahlen. Einen Preis, den zu diesem Zeitpunkt viele in Abwägung der Alternative freiwillig zahlen.
Die Kinder werden praktisch ausgetrickst. Wir sollten das wissen, wenn wir darüber diskutieren.
Da ist nicht notwendigerweise Gewalt im Spiel. Trotzdem tragen die Kinder schwerste Schäden davon.
@Eric! Es geht nicht darum, dass Missbrauch nichts Schlimmes sein soll, sondern darum, dass der Begriff MIssbrauch ein Begriff ist, der wie ich finde, nach meinem Gefühl nicht genau trifft, was JEGLICHES zu Nahe treten, Grenzen überschreiten, auf welche Art auch immer bedeutet: für mich ist das ALLES Gewalt! Auch die angebliche Zärtlichkeit Pädophiler!
Gewalt macht deutlicher, worum es bei ALLEN Übergriffen, auch den seelischen, psychischen, etc.. geht! Ich empfinde den Begriff „Missbrauch“ z.B. als verschleiernder. Als Betroffene empfinde ich auch das als Gewalt was mir eingeredet wurde, was ich an Missachtung und Häme, an verbalen sexuellen Sprüchen, etc.. erlebt habe. Gewalt nenne ich das deshalb, weil es sich gewalttätig angefühlt hat, und eine Macht auf mich ausgeübt hat, die mich sehr geprägt und verletzt hat. Da braucht es noch nicht Mal Schläge.
Ich finde es ein bisschen schwierg, wenn es um das Anwenden unterschiedlicher Begriffe geht, Menschen hier zu unterstellen, sie würden vielleicht selber gern missbrauchen, denn die Sprache und das Engagement, das hier gemacht wird, spricht in jeder Pore dagegen, und ich kann nicht nachvollziehen, wie sie darauf kommen.
Ich möchte noch Mal wiederholen dass ich ALLES, was Kindern Gewalt antut auch Gewalt nennen möchte, und ich daher den Begriff Missbrauch als für mich nicht richtig empfinde. Und ich meine auch die Gewalt wie ich sie oben nannte! Ich glaube dass Sie gerade hier etwas total missverstehen- es geht mir z.B. darum mit dem Wort GEWALT den Menschen klarzumachen, was für Auswirkungen das hat, was Kindern angetan wird, auch mit erst Mal netten, einschmeichelnden Worten- die genauso Gewalt sind, so unsichtbar, so schrecklich- oder sexualisierenden Worten, die als Kind mein täglich Brot waren, und vielem mehr- Gewalt ist das alles für mich, und ich möchte das auch so benennen. Ich glaube, dass wenn die Gesellschaft mehr begreift, wie gewalttätig auch Worte sind, auch sogenannte Zärtlichkeit, auch Anschreien, Kinder verwahrlosen, oder auf welche Art auch immer Manipulieren oder sexualisieren- dass dann die Menschen eher auch SPÜREN, was das für Folgen für Kinder hat, dass das pure Gewalt ist. Der Begriff MIssbrauch drückt das aus meiner Sicht einfach nicht aus.
Eric, ich verstehe dein Problem nicht.
Es kommt mir so vor, als ob du alles so hindrehen willst, daß hier angeblich Täterschutz betrieben wird. Nur ist deine Argumentation nicht schlüssig.
Ich finde es absurd, netzwerkB eine verharmlosende Sprache zu unterstellen.
In dem Positionspapier zur Problematik der Begrifflichkeiten kann ich auch nur ein Bemühen um eine exakte und nicht täterschützende Sprache finden.
http://netzwerkb.org/wp-content/uploads/2011/01/netzwerkB_Positionspapier_Missbrauch_11.01.2011.pdf
@Realmenschin:
Wir müssen aufpassen, nicht selber Gewalttätig zu werden. Sei es nun verbal, emotional oder physisch.
Ein Mensch, der Gewalt erlebt hat, steht vor der Wahl. Er kann danach streben, selber Macht auszuüben. Wobei er oftmals noch nicht mal bemerkt, wann er Gewalttätig wird. Jeder Täter vor früher Opfer.
Oder er kann Gewalt überwinden. Er kann seine Ohnmacht überwinden, wobei dies nicht gleichbedeutend ist mit Macht erlangen. Denn der Versuch, Macht zu erlangen führt immer zu einer Verstärkung der Ohnmacht.
Das Bemühen, anderen Menschen das Wort „Gewalt“ mit aller Gewalt an den Kopf zu werfen, ihnen damit etwas „klarzumachen“, wie Sie das nennen, kann durchaus als Aggressivität wahrgenommen werden.
Sie würden damit genau das Gegenteil von dem erreichen, was Sie eigentlich wollen: gehört werden.
Besonders (aber nicht nur) im Dialog mit Außenstehenden hat es durchaus Vorteile, sehr viel moderatere Worte zu verwenden.
Wenn wir unsere eigene Motivation erkennen, etwas zu sagen oder bestimmte Begriffe zu verwenden, ist das ein Schritt dazu, uns selbst zu erkennen.
Ich persönlich möchte nicht die Menschen ausgrenzen, die von sich selbst sagen, sie hätten keine Gewalt erlebt. Ich möchte ihnen nicht sagen, dass sie Dann kein Recht hätten, diese oder jene Folgeerscheinung zu haben. Deswegen verwende ich gerne den Sammelbegriff „Missbrauch“ und werde auch dabei bleiben.
Eric,
Mit Verlaub, aber was du hier schreibst in deinen Beiträgen klingt eher sehr konfus. Du scheinst die Täter-Opfer Dynamik anzusprechen, aber gleichzeitig nimmst du eine Haltung an, die Opfern sagt dass sie bloß keinen Klartext reden sollen, denn wenn sie das tun, so dein Argument, üben sie auch Gewalt aus.
Noch einmal: jegliche Instrumentalisierung eines Kindes involviert deutliche Gewaltaspekte.
Und es ist daher unabkömmlich, saubere Sprache anzuwenden, um dies klar herauszustellen. Jegliches Weichwaschen ist Tätersprache.
Was nicht heißt, dass Betroffene hier nicht ernstgenommen würden, wenn sie sagen, dass sie keine Gewalt erlitten haben.
Es macht einen Unterschied wenn jemand als Privatperson eine bestimmte Terminologie benutzt, die ihm auch zusteht. Aber als Organisation, die sich für Belange von Betroffenen einsetzt, wäre es fatal, unsaubere Sprache zu benutzen.
„Besonders (aber nicht nur) im Dialog mit Außenstehenden hat es durchaus Vorteile, sehr viel moderatere Worte zu verwenden“ (in deinem Beitrag an Realmenschin)
Was meinst du damit? Wem sollen Betroffene es recht machen? Warum wehrst du dich so dagegen, dass netzwerkB eine klare Sprache benutzt und dieses auch für die Medien und die Politik postuliert?
Wenn du zum Autohändler gehst um einen Familienvan zu kaufen, wirst du nicht das richtige Auto gezeigt bekommen, wenn du von einem Kleinwagen redest damit deine Nachbarn nicht neidisch werden.
Wenn wir weiterhin nicht deutlich machen, dass es Gewalt ist, was wir als Kinder durchleben mussten, folgen wir der Argumentation, dass ‚alles nicht so schlimm war‘, dass ‚andere auch Probleme haben‘, etc. etc.
Warum möchtest du an der Bagatellisierung der Folgen der sexualisierten (und anderer Formen von) Gewalt gegen Kinder festhalten?
Lisbeth, der Vergleich mit dem Kleinwagen ist einfach schön 🙂 – und JA: Jegliches Weichwaschen ist Tätersprache.
Eric, Sie meinen vermutlich ‚Machtmissbrauch‘ – genau wie wir, wenn wir deutlicher von sexualisierter Gewalt sprechen. Ungeklärter Sprachgebrauch ließ in der Vergangenheit ganze Gesellschaften erstarren, vereisen, vergreisen – und der RT wollte das beweisen. Auch Amtsmissbrauch ist Machtmissbrauch, ist Gewalt – Macht als SOLCHE nicht.
Machtgefälle wird bei s.G. bewusst benutzt, um das Bewusstsein eines Kindes in Ketten zu legen, denen es ohne Hilfe von außen nie mehr entkommen wird.
BEWUSST ermächtigt sich der Starke des Bewusstseins eines Schwachen – seines Geistes, seiner Seele, seines Körpers – um ihn zu gebrauchen, zu beherrschen, zu erniedrigen. So mussten wir es als Kind erfahren.
Wir müssen heute Klartext reden – gerade gegenüber denen, die besinnungslos mit solchen Begriffen umgegangen sind. Missbrauch von Macht ist Gewalt. ‚Sexueller Missbrauch‘ ist Seelenmord. Das Bewusstsein eines Kindes wird verwirrt, verstört, wird wesentlich zerstört.
Schweigen, Erstarrung und Vereisung verzerren die Wahrnehmung im nahen Umfeld des Verbrechens – bis in alle „Rechts“-Bereiche hinein – drum ist Klartext angesagt.
Mit vereister Fehleinschätzung lässt sich die gesamte Gesellschaft auf einen Justizirrtum ein, auf Verjährungsfristen, auf den Schutz von Seelen-Mördern – aus Angst, Arroganz, Ignoranz. Und diese Gesellschaft fordert von uns Ruhe? Fordert Rechtsfrieden? Fordert Verjährbarkeit? Dem dürfen wir uns nicht beugen – nicht anno 2013 – nicht in der Demokratie – nicht dem Verbrecher-Schutz, dem Unrecht, dem faulen Frieden!
Die Regierung merkte es noch nicht: Das Grundgesetz wurde delegitimiert. Wichtige Werte wurden dem Recht der Stärkeren geopfert – Opferschutz, Menschenwürde, Kindeswohl.
Grundrechte sind Grundlage unserer Verfassung – haben Karrieren und Wahlen etwa Vorrang?
@Eric
„Denn sonst werden wir irgendwann nur noch auf Kopfschütteln stoßen und andere Menschen wenden sich von uns ab.“
ANDERE Menschen haben sich uns noch nie richtig zugewendet. Die ANDEREN ist der RUNDE TISCH und die Politik. Die schütteln schon seit Jahren die Köpfe die netzwerkB versucht, ruhig zu stellen um klarer denken zu können.
„Auch ich wünsche mir einen friedlicheren, weniger von GEWALT dominierten Umgang miteinander und kann Frau Haase nur zustimmen.“
Den wie glaubwürdig sind wir, wenn wir selber verbale GEWALT gegeneinander ausüben?“
Sie sind auf einem guten Weg zu erkennen, was GEWALT ist.
Familien schwiegen. Die gesamte Gesellschaft tuschelte, vertuschte, verschob Schuld auf geschlagene, geschädigte, geschändete Kinder. Die Fachwelt resignierte vor der blinden Justiz.
Angeblich unabhängige Aufklärer erteilen uns Damaligen Vorschriften und Absagen. Flächendeckende Hilfen gibt es nicht für uns damalige, gibt es nicht für besagte 80% der heutigen Betroffenen. Ein Hohn.
Das Dilemma ist die Bigotterie, die die längst veralteten Strukturen päppelt und pflegt statt den gesellschaftlichen Wandel und die Entwicklungen zu berücksichtigen. Ethikkommissionen stellen sich ‚auf stumm‘. Altlasten überlässt man der Zeit. Probleme lösen sich ja biologisch – bis die Absicht dahinter allzu offensichtlich wird (siehe Naziopfer). Ein Hohn.
Bei der Nummer gegen Kummer darf ein betroffenes Kind über sein Problem zwar sprechen – erhält keine Hilfe. Ein Hohn.
Wenn in der Familie ständig Übergriffe geschehen sind und das Kind endlich einmal wagt die Nummer gegen Kummer anzurufen, dann hört es, dass vor Ort nicht sofort das geschulte Personal bereit steht für diesen seinen Hilfeschrei – es gibt kein Personal. Ein Hohn.
Professionelle und ehrenamtliche Helfer entmutigen das Kind. Es soll selbst gegen ein Elternteil Anzeige erstatten, muss aber in der „Höhle des Löwen bleiben“ – es existiert kein Zufluchtsraum. Ein Hohn.
Es geht um Menschenwürde, Grundrecht, Kinderschutz! … mit der Logik des Marktes? … mit der Sprache von Wirtschaft und Banken?
Murks und blanker Hohn – dieses Hilfeportal!
Hilfe, brauche ich keine zu erwarten, ich muss mir selber helfen, das habe ich bitter lernen müssen und der Mensch lernt erst, wenn er Dreck frisst. Entschuldigung wegen meiner Ausdrucksweise.
Missbrauch in meiner eigen Familie, später kam Vergewaltigung durch meinen damaligen Lebenspartner dazu….
Ich habe versucht nach so vielen Jahren des Schweigens eine polizeiliche Anzeige zu machen – Verjährt und keine Beweise, bzw. der damalige Lebnspartner bereits durch Erkrankung verstorben.
Von einem OEG Antrag wurde mir so gar abgeraten, da ich keine Beweise erbringen kann….
Meine befristete Rente ein Hohn.
Ich muss damit klarkommen.
Hier wurde schon gut dargelegt,wie die sogenannten Ermessens-SPIELRÄUME,die sich eine bestimmte Gruppe von „Profis“( Richtern,Polizisten,Gutachtern,Erziehern,(Pseudo)therapeuten gerne freihalten,ihnen ein neues MACHTSPIELFELD zulasten der Opfer früher erlittener Gewalttätigkeiten eröffnet.
Auf einen Punkt gebracht:Die Schwächen der Opfer verlocken diejenigen zum erneuten Mißbrauch der Opfer,die ihre sadistischen Wesenszüge (nicht nur an Kindern )sondern gern auch anderen Schwächeren ausleben.
Die Gegenwehr der Täter im Kampf gegen die Enttarnung ihrer verleugneten Schwächen u.Fehler,ihrer Verharmlosungs tricks (z.B durch mutige NETZWERKER) enttarnt nicht selten erst ihre faschistoiden Züge und ihre Unterdrückungslust.
Hildegard!Jedes offene Wort(auch deins)im Portal
schwächt die Macht von Verleugnern u.Unterdrückern!
Klare Begriffe und ehrliche Worte sind gute Waffen,weil sie Frieden schaffen wo zuvor(kalter) Krieg war.
„….Die Haltung mit der Aufklärung und Prävention betrieben wird ist geprägt von einer unterschwelligen Beschuldigung der Kinder, sich nicht genügend zur Wehr gesetzt zu haben bzw. die Aufforderung an die Kinder, NEIN zu sagen…“ Das entspricht leider der Meinung meiner Mutter, die als Täterin zu bezeichnen ist, da sie nicht auf meine Signale reagiert hat, nachdem ihr heiliger Sohn, der Täter, sexualisierte Gewalt an mir ausgeübt hat. Nach Jahren des Kontaktabbruchs, suchte ich ein Gespräch mit ihr, um ihr die Chance zu geben, Stellung zu beziehen. Ich suchte den Austausch mit ihr, um Fragen zu stellen, die mir auf der Seele brannten, z.B., warum sie nichts unternommen hat, obwohl sie offensichtlich hätte wissen müssen….Ihre Antwort lautete:“ Du hättest ja den Mund mal aufmachen können“. Die Schuldige war und bin also ich. Kein Wort des Mitleids ihrerseits, ganz im Gegenteil. Wie hätte ich mit 4 Jahren den Mund aufmachen sollen? Hart, aber real ausgedrückt, machte ich regelmäßig den Mund auf, aber nicht um des Sprechens Willen….Seither blieb mir das Sprechen über diese Taten unmöglich. Erst 40 Jahre später, war es mir möglich. Jetzt ist alles verjährt, es gibt keine Zeugen und von einem Antrag nach dem OEG riet mir mein Therapeut ab, da ich einem Glaubwürdigkeitsgutachten unterzogen werden würde, welchem ich nicht Stand halten kann. Durch viel Glück bin ich in der Lage, meine Traumtherapie zum großen Teil selbst zu finanzieren. Wir sprechen von einer Kostengröße von ca. 5000 Euro. Bisher! Die Haltung mit der Aufklärung und Prävention betrieben wird, ist geprägt von einer unterschwelligen Beschuldigung der Kinder, sich nicht genügend zur Wehr gesetzt zu haben. Warum sonst muss ich selbst für meine Therapie bezahlen? Warum sonst muss meine Glaubwürdigkeit getestet werden? Warum sind diese Taten, die sich über 13 Jahre ereigneten, verjährt?
Was geht denn hier ab,
Eric mit dem ganzen Geschreibsel ist nix als Verwirrung enstanden….grinz….erlebe ich jetzt aber auch als Gewalt.
Also lass mal stecken. Willentlich Kinder da hinzubringen ob mit Tricks, was auch „gewaltig“ ist, oder aus Versehen, was „gewaltig“ ist oder wie auch immer…..Gewalt ist Gewalt und Punkt!
Hallo.
Diese Beiträge sind lange her. Aus einem bestimmten Grund habe ich sie gefunden. Mich enttäuscht, dass Betroffene das von Eric Geschriebene nicht verstehen.
40 Jahre nach der Tat weiß ich, dass ich mißbraucht wurde, jedoch ohne Gewaltanwendung (im herkömmlichen Sinne!).
Wenn heut und hier ein/e Jugendliche/r diese Diskussion liest, auf der Suche nach der Antwort – bin ich Betroffene/r oder nicht? – kann er oder sie zu dem Schluß kommen, dass er oder sie NICHT betroffen von Mißbrauch / Anwendung sexueller Gewalt ist, weil keine GEWALT stattgefunden hat.
Wie wir im Erwachsenenalter Gewalt SEHEN und AUSLEGEN (im Sinne der Gesetze oder ethisch/moralischen Ansichten und Werte), ist eine andere Sache!
Ein Kind / Jugendlicher der, wie von Eric beschrieben, „gelockt“ wurde, und den Umständen entsprechend noch „nett“ (verzeiht mir das bitte!) behandelt wurde, erkennt für sich nur, dass GEWALT in seiner/ihrer Sichtweise nicht zu erkennen ist.
Somit ist aus Sicht des Kindes/Jugendlichen „alles in Ordnung“. Es gibt keine Chance, dass ihm / ihr jemand zuhört. Folglich könnte ein Kind/ Jugendliche/r daraus schließen, lieber das Geheimnis für sich zu behalten.
Denn es ist ja „nicht wirklich“ (GEWALT im Sinne von Schmerzen, Schlägen) etwas passiert (so argumentieren Täter!).
Ich weiß, wovon ich schreibe, denn genau aus diesem Grund habe ich VIERZIG JAHRE gebraucht, um alles auszusprechen!
Euch allen, die ihr betroffen seit, wünsche ich viel Kraft. Haltet den Mund NICHT!
Liebe Grüße, Gela.
Das hier Beschriebene hat nach wie vor immer noch Gültigkeit. Es ist eine gute Zusammenfassung der Sachlage – ein Dilemma.