DER TAGESSPIEGEL 2.11.2010
Sechs Wochen vor dem Ende der Beratungen gibt es keinen Vorschlag für Entschädigungen der ehemaligen Heimkinder. Die Opfer fühlen sich betrogen.
Kurz vor Weihnachten sollen sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden: die Ergebnisse der Arbeit am „Runden Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“. Zwei Jahre lang hat sich das Gremium getroffen, zu seinen Aufgaben gehörte es, einen Vorschlag zu erarbeiten, wie ehemalige Heimkinder für erlittenes Unrecht entschädigt werden könnten. Doch Monika Tschapek-Güntner, die Vorsitzende des Verbandes ehemaliger Heimkinder, erwartet nicht mehr, dass es zu einer Einigung kommt. Damit wäre der Runde Tisch aus Sicht der Opfer gescheitert, denn die Frage der Entschädigung ist ihr wichtigstes Anliegen.
Blamabel. Schäbig.
Hoffentlich geht ein Sturm der Entrüstung durch das Land.
Das öffentlich – rechtliche Fernsehen könnte mal wieder etwas zur Aufklärung tun, ausnahmsweise.
Es könnte a u c h , zur besten Sendezeit, den Film „Die unbarmherzigen Schwestern“ senden.
Immer wieder.
Wie unterscheidet sich denn dieser runde Tisch vor den neuen runden Tischen ?
Ein Rechtsanwalt hat vermutet, dass insgesamt bei den runden Tischen nicht sehr viel herauskommt, da jeder Fall anders liegt und keine allgemeingültige Regelung gefunden wird.
Aber Aufgeben sollte man nie, denn zig Petitionen wurden früher eingebracht, um die Sklaverei abzuschaffen und die Gewerkschaften haben auch lange gebraucht, die heutigen Arbeitsbedingungen in Deutschland durchzusetzen.
Noch einen Kommentar zur Abschaffung der Sklaverei.
1833 wurden fast eineinhalb Millionen Unterschriften für die sofortige Abschaffung der Sklaverei beim Parlament eingereicht.
Da mußte die Regierung in England handeln.
Leider ist das Thema Mißhandlung / Mißbrauch und deren lebenlangen Folgen immer noch ein Schmuddelthema , über das viele nicht reden wollen, außer dein paar Mutige.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/837226/
Eigentlich kein Wunder, daß diese Veranstaltung scheitert. Eine Vorsitzende des runden Tischs, die Theologie studiert hat hält zu ihrem „Stall“, der Kirche.
PFUI!
Antja Vollmer zur Vorsitzenden zu machen ist den Bock zum Gärtner machen.
Habe ich immer schon gedacht.
Mich wunderte schon immer, wie widerspruchslos das z. B die
Medien akzeptiert haben. Die Medien, die sonst doch an allem und jedem etwas herumzumeckern haben.
Aber die Kirche ist halt überall. Noch.
Deutschland-Schmuddelland!
überall anders wird mit diesem Unwesen aufgräumt und hohe Genugtuung gezahlt, nur hier ist die Politik auf der Pädophilenseite, nur hier kommen sie mit einem Almosen um wirkliche Strafen herum!
Bald haben wir Pädophilen-Tourismus nach Deutschland so wie nach Tailand..
Der RT-Heimerziehung ist meiner Meinung nach von Anfang an so konzipiert worden, dass er den „Tätern“ nicht „weh tun“ darf /soll.
Es geht und ging immer nur um die Interessen der einzelnen noch immer mächtigen Täternachfolgeorganisationen. Ob kirchlich oder staatlich ist hierbei egal. Sie sind alle mit- und untereinander auf das Engste verschachtelt und verbunden. Sie bestimmten und bestimmen immer noch wie der RTH zu funktionieren hat. Die Opfervertreter zog man halt mit durch, um den Schein zu wahren.
An Absurdität kaum zu übertreffen wurde somit den „Tätern“ das Plazet erteilt sich ihrer überlebenden Opfer erneut zu bedienen. Ihnen wurde mit fadenscheinigen Unterstellungen der Frau Vollmer ein eigener Rechtsbeistand dem sie sich vertrauensvoll zuwenden konnten verweigert. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar zu sehen wohin die Fahrt gehen wird.
Den RTH und Frau Vollmer zeichnet aus, dass von Anfang an Ausgrenzungen von Opfergruppen betrieben wurde. Behinderten und ehemaligen DDR-Heimkindern wurde der Zugang zum RTH verweigert.
Eine neutrale Moderation des RTH die sich die überlebenden Opfer gewünscht hatten, wurde von Frau Vollmer auf das Schlimmste konterkariert.
Ich als überlebendes Opfer erwarte von dieser Farce die sich RTH nennt gar nichts!
Der RTH ist, wie schon das Kammergericht Berlin festgestellt hat, ein rechtsfreier Raum. Er kann nur „Empfehlungen“ in Richtung Politik aussprechen. Der RTH hat und hatte nie die Kompetenz eine Entschädigung durch die einzelnen Täterorganisationen zu formulieren.
Es wäre aber immerhin ein wichtiges Zeichen, ein Signal, von tatsächlicher Wiedergutmachung in Richtung der Überlebenden gewesen.
Der eigentliche Kampf um Wiedergutmachung und Entschädigung des erlittenen Leides wird erst nach dem RTH-Schlussbericht am 17. Dezember 2010 losgehen.
Ob der RTH als leuchtendes Beispiel in die Historie unseres Landes eingehen wird, wage ich indes sehr zu bezweifeln.
Heimkinder vereinigt Euch endlich! Nur gemeinsam sind wir stark!
und es wird geschoben und geschoben und geschoben ……
bittere Erkenntnis:
hätten die ehemaligen Heimkinder das gewußt, hätten sie schon vor zwei Jahren anfangen können, ihre Entschädigungsforderungen juristisch einzuklagen. Nun sind wieder zwei wertvolle Jahre verstrichen…
Sehr geehrte Redaktion,
Ich war in dem Kinderheim Westuffeln in Werl/Westf. (ehem. Evang. Knabenheim) und wie Sie meinen 2 Berichten unten entnehmen können, entsprechen diese reinen Tatsachen!
Viel wichtiger aber finde ich, dass mal öffentlich aufgezeigt wird, wie wir nicht nur als Kinder, sondern bis heute zu, auch als Erwachsene ein Spiessrutenlauf mitmachen müssen.
All die Jahrzehnte, in denen wir dieses Trauma (ohne rechtl. Anerkennung) mit uns schleppen mussten. Nein, auch heute noch, um als Missbrauchsopfer anerkannt zu werden, musst du dich vor den Behörden und Kirchen erneut nackt ausziehen.
Behörden wie, Versorgungsamt, ARGE, Landschaftsverband Rheinland/Münster, Gerichten, Bistümern, Evang. Landeskirche, Petitionsausschuss, Bundesregierung Fr.Dr. Bergmann. Ungelogen, all dies kann ich lückenlos dokumentieren.
Leider haben sich die Medien in den Missbrauchsskandalen in der Hauptsache mit den „Tätern“ und deren fiesen Praktiken befasst, und sich weniger um die psychischen Auswirkungen der Missbrauchsopfer in Bezug auf familiäre Bindungen, Freundes-u.Bekanntenkreis, Beruf, Arbeitsstelle usw. gekümmert.
Ich kann Ihnen sagen, es ist ein Leidensweg ohne Beispiel!
Was uns angetan wurde ist eigentlich nur vergleichbar mit dem Holocaust, denn aus dieser Zeit, haben damalige Erzieher/innen all diese dreckigen Praktiken übernommen (siehe Dokumentation der FU Dortmund). Viele Erzieher waren in der Hitlerjugend und sagen heute, wir kannten es ja nicht anders. Uneheliche Kinder, Waisen und Behinderte, waren ja sogar bis in den 70er Jahren, unerwünschte Mitglieder in „dieser unserer Gesellschaft“, welche sich selber nach dem Krieg noch nicht gefunden hatte. Das kann aber keine Entschuldigung dafür sein und schon keine Rechtfertigung für ein animalisches, sadistisches Verhalten.
So, wie es für den Holocoust nicht eine einzige Rechtfertigung gibt, so gilt dies auch für das an uns begangene Unrecht!
Allein diese, von den Hitler-Schergen übernommenen unmenschlichen Erziehungsmethoden, rechtfertigen eine finanzielle Entschädigung!
Die Bodelschwingsen-Anstalten Bethel/Bielefeld (Diakonie), sind ja für ihr Euthanasie-Programm bekannt gewesen und von dort kamen nach dem Krieg die Diakone/Diakonissen, als ErzieherInnen in die Kinderheime deutschlandweit.
Was ich /wir in der Traumatherapie erneut heute durchleben müssen, grenzt schon an Übermenschlichkeit, zumal, finde erstmal einen guten Traumatherapieplatz.
Während dieser Traumatherapie, führst du ja auch noch den Schriftwechsel mit deinen „Tätern“. Weiterhin bist du auf der Suche nach Zeitzeugen, Zeugnisse, Belege, Nachweise, Vormundschaftsakten, Anträge auf Akteneinsicht, Geburtsurkunden u.v.m. , damit du im Falle einer Entschädigung auch tatsächlich nachweisen kannst, das du besagtes Missbrauchsopfer bist.
Behörden, Institutionen und beide Kirchen reagieren auf unsere Briefe, Anträge und Anfragen mit einer derartigen Überheblichkeit und Arroganz und sind auch heute noch nicht in der Lage, sich in die psychische Verfassung eines Missbrauchsopfers hineinzuversetzen. Anders sind ihre Briefe und Reaktionen nicht zu verstehen. Dahinter scheint auch eine gewisse diabolische Hinhaltetaktik zu stecken, nach dem Motto: die geben eh bald auf, wenn wir sie nur mürbe machen und viele sind ja auch schon gesundheitlich angeschlagen.
Vom Bistum Aachen wurde von mir eine eidesstattliche Versicherung abverlangt, sogar eine Gegenüberstellung.
Von den Kosten (Porto,Gebühren,Kopien,Fahrkosten, Druck, Internet,Telefonkosten…) habe ich dann noch gar nicht gesprochen, zumal als Hartz-IV-Empfänger.
Dann gehst du noch zum Amtsgericht und holst dir einen Beratungsschein für einen Rechtsanwalt und dem zahlst du dann auch noch 10,00 Euro !
Wenn du Glück hast, findest du einen couragierten Anwalt, der deine Interessen auf pro-bono-basis vertritt. In meinem Fall habe ich einen RA DR. Kahl in Frankfurt gefunden, welcher auch im Vorstand Deutscher Verein für Opferhilfe ist.
Als Mitglied im Verein ehemaliger Heimkinder (VeH)e.V. werden zusätzlich meine Interessen im Rahmen einer Sammelklage beim Runden-Tisch in Berlin, von einem RA Nieporte in Trier
vertreten (hat in Österreich die Entschädigungszahlungen mit durchgeboxt).
Auch hier, mussten wir/ich uns komplett vor diesen Anwälten outen.
Nun zählen Sie mal von oben angefangen an, wie oft und wieviele male wir den Missbrauch schildern mussten?
Nun soll zum Jahresende eine Entscheidung am Runden-Tisch getroffen werden. Selbst, wenn sie zu unseren Gunsten ausfallen sollte, ist es keine Entschädigung in dem Sinne, wie ich es Ihnen oben in dieser Mail geschildert habe.
Es tut so weh und viele von uns werden diese Erniedrigung,Erpressung,Missbrauch, Sklavenarbeit… mit ins Grab nehmen.
Ich finde es ist wichtig und auch die Pflicht der Medien/Presse einen solchen zusätzlichen Leidensweg öffentlich zu machen. Schon deswegen, weil Kirche und deutsche Behörden aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, aber auch rein gar nichts!!!
Da ich Opfer von beiden grossen Kirchen geworden bin, weiss ich, was es heisst, an solch unendlich vielen Fronten kämpfen zu müssen.
Ich stehe Ihnen gerne für weitere Anfragen, Infos zur Verfügung. Anbei LINK: http://www.faz.net/-00njxi
Mit freundlichen Grüssen
Uwe Werner
Aachener Str. 316
41069 Mönchengladbach
0152/ 236 27 521
zum Bericht von Uwe Werner:
unglaublich und doch wohl wahr.
Die Tatsachen werden hier genau auf den Punkt gebracht.
Das ist die Realität, genauso sieht es heute aus.
Alles was hier in dem Bericht steht, stimmt in jedem Punkt.
Holocaust war gestern und ist heute auch noch, nur anders verkleidet.
Zitat:
„Ich finde es ist wichtig und auch die Pflicht der Medien/Presse einen solchen zusätzlichen Leidensweg öffentlich zu machen. Schon deswegen, weil Kirche und deutsche Behörden aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, aber auch rein gar nichts!!!“
Den jetzigen Leidensweg wollen die Verantwortlichen garnicht so detailiert öffentlich machen, weil sie dann handeln und verändern MÜSSTEN!
Das kostet aber viel Geld und man will ja sparen wo es nur geht.
Wie bequem es doch ist, an den Widerstands-Schwächsten in unserer Gesellschaft zu sparen.
Daher haben sich die Politiker nun auch wohl gut ausgesuchte Betroffene mit an den Runden Tisch geholt. Ich wette solche, die genau im Sinne der Politiker aussagen werden.
Es haben sich ja Betroffene dazu öffentlich bereit erklärt, die man aber sicher deswegen nicht haben wollte, weil von denen zu viel Widerstand gekommen wäre. So wird das auch wieder nichts. Man will offensichtlich somit die Tatsachen abdämpfen.
Schlichtung,Bundesrat,Bundestag, Rundertisch…
Von Kirchen und Politik fordere ich das Wort:
DAS SIND WIR DENEN SCHULDIG
Hier gilt vor allem das Gleichheitsprinzip! An jüdische Organisationen haben wir zu-Recht Entschädigung gezahlt. An viele Staaten, besonders ist hier Polen genannt, haben wir Reparationkosten zu-Recht gezahlt.
Heute hat der Bundesrat der Entschädigung der SED-Opfer zugestimmt, sowie eine mtl. Rente. Zitat:“ Das sind wir denen schuldig“.
Warum also gibt es diese schnelle Entschädigungsmöglichkeit nicht für die nach dem Krieg geborenen Missbrauchs-Opfer? Haben wir weniger gelitten? Oder gehörten diese Missbrauchspraktiken zur damaligen Gesellschaftsordnung, sodass bei den Tätern (Kirche,Staat) auch nicht ein Funken an Unrechtsbewusstsein besteht ?!
Warum gibt es eine Schlichtung „Stuttgard 21“ (finde ich gut und wichtig), warum waren SED-Opfer heute Thema im Bundesrat?
Warum tagte der Runde-Tisch in Berlin nicht öffentlich und vor laufender Kamera?
Diese Forderung haben wir Opfer leider versäumt zu stellen, denn Stuttgard machts möglich.
Was geht also noch bei uns? Vorschlag: „sit in“ in Kirchen oder Aktionen vor den Kirchen, z.B. während der Hauptmesse.
Wir müssen wieder Öffentlichkeit schaffen, z.B. auf Phönix dem Ereignissender von ARD und ZDF