Berliner Morgenpost 2. November 2010
Von Simone Meyer
Die Zahl der mutmaßlichen Missbrauchsfälle am renommierten Bonner Jesuitengymnasium Aloisiuskolleg (Ako) hat sich nach neuen Untersuchungen nahezu verdoppelt, ebenso wie die Zahl verdächtigter Personen.
Das Aloisiuskolleg war 40 Jahre wie ein pädophiles Fürstentum, mit Bildern von nackten Knaben an den Wänden und Statuen von kleinen Jungs mit blanken Penissen im Schloss-Park. Der Fürst ist jetzt tot, seine Lakeien sind alle noch da. Niemand ist vom Orden versetzt worden.
Das Bistum, der Orden und die Kirche haben alle Strukturen so belassen wie sie waren, so als wartete man auf eine Wiederkehr oder Wiederauferstehung.
Vielleicht ist so etwas ja möglich, wenn man von einem päpstich gesalbten Monsignore beerdigt wird, der auch noch der Nation das Wort zum Sonntag verkünden darf.
Es ist einfach nur ekelhaft.