SPIEGEL ONLINE 8.05.2010
Die Zeit von Walter Mixa als Bischof von Augsburg ist zu Ende: Der Vatikan hat am Samstag sein Rücktrittsgesuch angenommen. Damit hat Rom auf neue Vorwürfe reagiert, bei denen es auch um sexuellen Missbrauch ging. Zudem wurden am Wochenende neue belastende Details über Mixa bekannt.
Nun, gegen Saunagänge ist nichts einzuwenden, daran kann ich zunächst nichts verwerfliches erkennen. Auch wenn er homosexuell gewesen sein sollte, ist dies noch kein Indiz dazu, dies gleichzustellen mit pädokriminellen Misshandlungen.
Aber sollte sich tatsächlich herausstellen, dass er gegenüber einen minderjährigen Jungen sex. gewalttätig wurde, und dass dieser Verdacht schon bereits im April dem Vatikan bekannt war, dann wird die Kirche mit erneuten Austrittswellen ohnegleichen rechnen müssen.
Weiter so!!! Dadurch schießt sich die weltweit mächtigste Institution selbst ins AUS!
Wir widersagen!!!
Sarah M.
Na, wenn diese Vorfälle schon ein „Super-Gau“ (Gau = „größter anzunehmender Unfall“) sein sollen und bei der Kirchenführung derartige Aufregung und Hilflosigkeit verursachen, was passiert dann, wenn in naher Zukunft möglicherweise noch drastischere Fehlleistungen bekannt werden?
Explodiert dann das Atomkraftwerk, bohrt es sich durch die Erde bis nach Neuseeland, verschwindet es einfach?
Ich kenne mich in der „Kirchenszene“ nicht so gut aus: Diffamierende, abwertende, aggressive Äußerungen zu „selbstbestimmter Sexualität“ für beide Geschlechter, „Homosexualität“ und „Selbstbestimmung der Frau“ scheinen ja Hinweise darauf zu liefern, daß der betreffende Kirchenmachthaber eine große eigene Verfehlung kaschieren möchte.
Prinzip „Splitter und Balken“ – stammt das nicht auch aus der Bibel? Dürfte also einem Bischoff bekannt sein.
Wer in der Kirchenführung hat sich denn sonst noch in der Vergangenheit kommentatorisch weit aus dem Fenster gelehnt?
So jemand ist mit Sicherheit einer der nächsten „Kandidaten“.
Angelika Oetken, Berlin
Na endlich! Erzbischof von Bamberg stößt öffentlich die Zölibats-Frage an – und wer hat den Mumm, das Kartenhaus angeblicher Sublimierung zum Einsturz zu bringen?
Man nehme doch, bitte, die wegen ihres ehedem noch unerwünschten Wissens und ihres gradlinigen Warnens ausgeschlossenen Brüder und Schwestern wenigstens jetzt ernst! höre sie wenigstens jetzt einmal an! lasse sich wenigstens jetzt ihre Argumente erst einmal vorlegen! lasse sich von ihnen wenigstens jetzt fachkundig beraten!
Ob Uta Ranke-Heinemann oder Eugen Drewermann o.a. – wer von den hoch-würdig-dekorierten Herren Bischöfen hat je MIT ihnen geredet? ÜBER ihre Köpfe hinweg stellte man sie kalt, verpasste ihnen Maulkörbe.
Kritische Geister wurden abgehängt, abgesägt trotz unserer Proteste (z.B. vor dem Paderborner Erzbischöflichen Palais).
Ignoriert von der Amtskirche gingen sie ihrer eigenen Wege …
Wer damals die „Kleriker“ gelesen hatte, wusste, was geschehen würde, wenn die Zeit reif ist, denn „es“ musste so kommen!!!
DAS ist der eigentliche Super-Gau – denn sie Hierarchen hätten ihre Augen und Ohren und Hände und Hirne und Herzen nur ÖFFNEN müssen.
Nun ist es zur Einsicht wohl zu spät, wenn nicht der Himmel außer Herrn Schick noch ein paar sehr geschickte Fachleute schickt, um die Archive zu überprüfen und die Machtrequisiten in Panzerschränke zu sperren, und die Schlüssel zu allem in die Tiefsee zu werfen …
Offensichtlich ist die Auseinadersetzung (nicht nur) mit dem Thema sexualisierte Gewalt im Bistum Augsburg immer noch ein rotes Tuch …
Stadtpfarrer und Kirchenrat Aichach verbieten Lesung aus Krimi um Intersex-Kind als Opfer von sexualisierter Gewalt durch Dorfpfarrer:
http://blog.zwischengeschlecht.info/post/2013/05/11/Stadtpfarrer-und-Kirchenrat-Aichach-verbieten-Lesung-aus-Krimi-um-Intersex-Kind-als-Opfer-von-sexualisierter-Gewalt
Überall in Kirche und Staat verhindert übermächtige Angst aus finsterer Vergangenheit Auseinandersetzungen – aber wahr ist:
„Ohne Auseinandersetzung keine Aussöhnung“!