Liebe netzwerkB – Leser,
unsere Freundin Hanna ist in ihrer frühen Kindheit Opfer eines schrecklichen chronischen sexuellen Missbrauchs geworden, der Vergewaltigung, Folter und Todesbedrohung beinhaltete.
Das Erlebte war so traumatisch, dass Hanna es komplett abspaltete und sich erst 12 Jahre später, also im Alter von 19 Jahren, daran erinnern konnte.
In den Jahren nach dem Missbrauch hatte Hanna keine bewussten Erinnerungen mehr an das Verdrängte, aber sie entwickelte starke Symptome.
Hanna verletzte sich selber, indem sie sich beispielsweise die Arme aufschnitt, und dachte sogar darüber nach sich umzubringen. Hanna zerstörte ihre Spielsachen und verdunkelte ihr Zimmer.
Hanna litt unter unerträglichen Bauch- und Kopfschmerzen.
Alpträume, Panik-Zustände und Angst-Attacken quälten sie. Essstörungen und tiefe Traurigkeit bestimmten ihren Alltag.
Mit 11 Jahren kam Hanna in ein Krankenhaus und die Ärzte waren so schockiert von ihrem Gesamtzustand, ihres körperlichen Befindens und der offensichtlichen Symptome, dass sie sie gründlich untersuchten. Dabei stellten sie den chronischen Missbrauch anhand schwerer
Vernarbungen fest. Trotz des weiteren Leidens mit körperlichen und seelischen Schmerzen, schaffte es Hanna aufs
Gymnasium zu gehen und das Abitur zu machen.
Nach dem Abitur jedoch kam der nicht anders als
zu erwartende große Zusammenbruch Hannas.
Hannas gesamte Kindheit und Jugend spielten sich noch einmal vor ihrem Innersten ab und dabei
erinnerte sie erstmals wieder an die Vergewaltigungen.
Seither leidet Hanna stärker als schon zuvor
an einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Diese beinhaltet, dass Hanna ihr Trauma ständig körperlich und seelisch wiederbelebt – in Träumen, aber auch wenn sie wach ist.
Ihre Erkrankung ist so stark, dass sie Panik-Zustände, Angst-Attacken,
Ohnmachtsanfälle, Herz-Rhythmus-Störungen, Lähmungserscheinungen, starke
Unterleibsschmerzen und damit verbundene Blutungen hat.
Hanna begab sich daraufhin in Therapie, wie schon oft zuvor in ihrem Leben, diesmal jedoch mit der Fähigkeit ihre Verwundungen richtig anzugehen, da sie sich ja nun des Vergangenen wieder bewusst war.
Hanna entschloss sich das Verbrechen anzuzeigen. Es ist jedoch schwer den Täter nach so langer Zeit zu ermitteln und hinreichende Beweise für eine Verurteilung zu finden.
Hanna ist willensstark, intelligent, und hat ihre Hoffnung und ihren Glauben niemals verloren.
Hanna ist,wie bereits erwähnt, in Therapie und die Ärzte befürworten ihren Wunsch Medizin zu studieren und Ärztin werden zu wollen. Sie sagen, dass sei die beste Maßnahme zur Stabilisierung und ihre beste Lebensperspektive. Aufgrund der Belastung, die Hanna hatte, ist ihr Abitur trotz ihrer hohen Intelligenz zwar gut, aber nicht gut genug, um sofort zum Studium zugelassen zu werden.
Deswegen will Hanna einen Härtefallantrag fürs Studium abgelehnt
werden kann. Unsere Befürchtung und auch die Befürchtung der Ärzte ist, dass Patienten mit rein körperlichen Erkrankungen, Menschen mit psychogenen Erkrankungen vorgezogen werden
könnten. So könnte der Antrag einfach abgelehnt werden.
Das würde Hannas Hoffnung zerstören und auch ihre Therapie stark beeinträchtigen. Damit Hanna aber die Möglichkeit hat, juristisch gegen diese Ungerechtigkeit vorzugehen, braucht sie Geld um
ihren Anwalt und auch medizinische Gutachten zu bezahlen.
Die Familie kann diese finanzielle Leistung jedoch nicht aufbringen, da Hannas Mutter schwer krank und in einem Pflegeheim
untergebracht ist. Die Familie muss diese Pflege selbst finanzieren und da die Kosten schon so hoch sind und sie die Mittel nicht alleine aufbringen können, werden sie dabei schon vom Sozialamt unterstützt.
Wir sind Hannas engste Freundinnen und möchten ihr so gerne helfen.
Daher wollten wir Sie alle fragen, ob Sie Ideen und Ratschläge haben, wo man Hilfe für Hanna und vor allem finanzielle Unterstützung bekommen kann?
Es ist wichtig, dass den Betroffenen auch im weiteren Leben nach der Tat geholfen wird, damit sie neuen Lebensmut fassen können.
Wir möchten Hanna so gerne unterstützen, ihr schweres Schicksal zu bearbeiten und wünschen uns, ihr erfolgreich helfen zu können, damit sie nicht weiter entmutigt und stigmatisiert wird.
Deswegen wenden wir uns vertrauensvoll an Sie alle und hoffen, dass Sie uns weiterhelfen können.
Bitte alle Anregungen und Tipps am besten an jessica.tiada@web.de schicken. Das wäre sehr lieb!
Danke und viel Glück für Sie alle!
Sexueller Missbrauch ist ein grausames Verbrechen und muss gestoppt werden!!!
Viele Grüße,
Jessica und Elisabeth
Weißer Ring
Finanziert Opferanwälte, gibt Hilfestellung finanzieller und logistischer Art.
Statt vieler Worte hier ein Artikel. Herr Rösler will in Zukunft Kandidaten bevorzugen, die eine Ausbildung im Gesundheitswesen haben. Also sofort einen Ausbildungsplatz suchen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,687335,00.html
1) Zu Marga:
Hanna hat schon früh Kontakt zum Weißen Ring aufgenommen.
Die haben ihr auch geholfen, einen Anwalt für das Strafverfahren zu finden.
Weitere Hilfestellung können oder wollen sie aber nicht leisten, d.h. es unterstützen keine weitere anwaltliche Beratung zu durch den Missbrauch entstandene Probleme, noch wollen sie den Härtefallantrag durch Gutachten oder finanzielle Unterstützung für ein Gutachten unterstützen.
Auch sonstige Unterstützung wie z.B. Kuren/Urlaube, die sie sonst häufig finanzieren, gab es für Hanna nicht, mit der Begründung der Missbrauch läge schon zulange zurück. Obwohl die Krankheiten ja erst nach den Erinnerungen viel schlimmer wurden. Der Mitarbeiter, der Hanna betreute war zudem sehr übergriffig, grob und ungehobelt.
Bevor er in Rente ging war er bei der Polizei.
Er wollte Hanna nötigen, die Anzeige überfrüht ohne vorherige anwaltliche Beratung zu machen und bedrohte sie quasi als sich weigerte und darauf bestand, alles vorher gut zu regeln. Er warf ihr, damit würde sie sich schuldig machen, jeden Tag, den sie abwarten würde, würde sie zur Mittäterin machen. Es war wirklich eine Unverschämtheit!
Hanna konnte den Betreuer auch leider nicht wechseln und litt furchtbar unter diesem Mann! Er beschwerte sich auch darüber, dass sie sich in einer psychologischen Beratungsstelle beraten ließ, da er persönlich diese Beratungsstelle als Rivale/Konkurrent ansah, obwohl die dort einen ganz anderen Schwerpunkt haben.
Es ist wirklich eine Frechheit, was Hanna als Betroffene für weitere Gewalt erfahren musste, durch Menschen, die ihr eigentlich helfen sollen!!!
Zu Wilma:
Danke, dass ist ein sehr nett gemeinter Tipp!
Leider kann Hanna keine medizinische Ausbildung machen.
Zum einen hat sie dort eine Anwesenheitspflicht, die sich mit ihrem Therapieplan nicht vereinen ließe. In der Uni könnte sie ihren Stundenplan größtenteils selbst zusammen stellen und hätte nur für wenige Kurse eine Anwesenheitspflicht.
Zudem raten ihre Ärzte ihr streng davon ab, weil das Modell Schule sie stark retraumatisieren würde, da sie- ich will jetzt nicht näher drauf eingehen- in der Schule auch sehr, sehr traumatische Erlebnisse gemacht hat. Die Uni ist groß und anonym, Hanna ist freier und unabhängiger und gerät nicht in die direkte Abhängigkeit von Lehrern, die sie persönlich angreifen können.
Hanna´s Ärzte befürworten ihre Studienpläne komplett und sehe es als wichtigste Stabilisationsmaßnahme an!
Zudem wäre es einfach nur fair, wenn Hanna einmal im Leben endlich das machen kann, was sie machen möchte und jetzt nicht noch jahrelang warten muss.
Hanna ist hochbegabt und hat TROTZ ihrer wahnsinnig schlimmen Geschichte zwei Jahre in ihrer Schulkarriere gutgemacht, weil sie mit 5 eingeschult wurde und später noch eine Klasse übersprungen hat.
Sie hatte auch immer sehr gute Noten, bis es ihr in den letzten Jahren vor dem Abitur sehr schlecht ging und sie viel fehlte und die Lehrer sie dann noch angegriffen und ihre viele Steine in den Weg warfen.
Hanna ist wirklich ein Wunder!
Trotz aller Erfahrungen, auch schlimmster familiärer Traumatisierungen durch ihre psychotische Mutter, ist Hanna eine starke, junge Frau und hat trotz allen Leidens niemals eine Persönlichkeitsstörung entwickelt, was laut ihrer Ärzte ein gigantisches Wunder ist!
Deswegen ist es umso wichtiger, dass Hanna jetzt gestützt wird, ihr Mut und ihre Kraft belohnt werden und sie endlich eine heilende Tätigkeit beginnen darf.
So wie ich Sie verstehe, ist es im Moment für Hanna das Wichtigste ihr Medizinstudium aufnehmen zu können.
Die Bedenken der Prüfer des Härtefallantrages könnten sein, daß Hanna den Belastungen im Umgang mit kranken Menschen nicht gewachsen ist.
Nun – das muß sie selbst entscheiden und verantworten.
Aber wenn sie sich genau darüber im Klaren ist, was auf sie zukommt (das Gesundheitswesen bietet viele übergriffige Strukturen), dann sollte sie so schnell wie möglich Kurzpraktika in verschiedenen medizinischen Einrichtungen machen und sich dort Referenzen geben lassen. In Frage kommen : Krankenhäuser (Akut und Reha, verschiedene Fachbereiche wählen) , Rettungsstellen, Ambulanzen, Arztpraxen, Labore. Auch mal Wochenend- und Nachtdienste machen, das kommt gut an.
Diese Referenzen (am besten von Ärzten verfaßt) können Vorabbedenken der Entscheidungsträger ausräumen helfen. Evtl. ist ja auch ein persönliches Gespräch zur Klärung möglich.
Das Einklagen des Studienplatzes dauert lange. Auch das sollte man bedenken.
Hat sie sich einmal beworben, hat sie als Nachrückerin eigentlich gute Chancen.
Viel Erfolg wünscht
Angelika Oetken, Berlin
Ja, das Studium ist sehr wichtig für sie!
Eine der Voraussetzungen für den Härtefallantrag ist es sogar, dass man eine sehr schlimme Krankheit hat. Man muss am besten einen sehr hohen Grad der Behinderung haben. Am besten ist es, wenn man nachweisen kann, dass man in absehbarer Zeit sterben wird.
So werden z.B. Mukoviszidose-Kranke immer per HFA zugelassen.
Ich weiß, das klingt paradox und makaber, aber es ist nun mal so.
Weitere Referenzen helfen in dem Falle nicht weiter.
Man rückt auch leider nicht so schnell nach, es sei den man hat den NC nur knapp verpasst (noch guter 1er-Schnitt), ansonsten beträgt die Pauschalwartezeit 6 Jahre.
Hanna wartet ja auch schon länger.
Hanna ist den Belastungen mit kranken Menschen im Großen und Ganzen sehr gut gewachsen. Hinzu kommt, dass sie in der Vorklinik, also in den ersten 2 Jahren des Studiums keinen Kontakt zu lebenden Patienten haben wird. Sie macht nur Theorie und Grundscheine und ab dem 3. Semester präpariert man, vor Toten hat sie aber keine Angst bzw. sie triggern sie nicht.
Das Studium dauert ja über 6 Jahre.
Wenn sie dann approbiert ist, geht es ihr hoffentlich wieder so gut,
dass sie auch als Ärztin praktizieren kann.
Das Einklagen des Studienplatzes dauert nur wenige Wochen!!!
Nach der Ablehnung bis zum Studienbeginn sind es ja auch noch mal 2 Monate. Deswegen ist es ja so wichtig, dass sie diese Chance nutzen kann.
Und vor allem, möchte sie unbedingt gegen die Ungerechtigkeit vorgehen, falls der HFA abgelehnt wird.
Über weitere Anregungen, vor allem wie man finanzielle Hilfe bekommen kann und wie man darauf aufmerksam machen kann, dass Betroffene langfristige Unterstützung in allen Lebensbereichen brauchen!
Danke aber für die lieben Worten!
Wir wünschen ihr auch sehr, dass sie Erfolg haben wird und sich schon bald einen besseres Leben wird erarbeiten können!
Weitere Tipps und Anregungen sind immer noch willkommen!
Hallo Jessica und Elisabeth und hallo vor allem an Hanna,
Euren Beitrag verfolge ich mit grossem Interesse, da ich schon ähnliches erlebt habe.
Vor allem, jetzt, wo es nicht so gut läuft, für die Hilfe für Hanna.
Bleibt beharrlich bei Euren Anliegen, Menschen, die Euch nicht verstehen oder unterstützen wollen, nehmt nicht so ernst oder wahrt eine sachliche Distanz, so dass Hannas Würde und Achtung gewahrt wird. Sie hängt nicht von Professionellen ab, die weder empathisch, noch erfahrungsmässig, menschlich Kompetenz haben. Ein Name oder Titel sagt bei solchen Themen nichts über den Menschen aus. Das lernt man erst durch Erfahrung. Hanna ist die Fachexpertin für Ihr Leben, nicht andere. Wenn andere Ihr nicht glauben wollen, dann soll sie das weder persönlich, noch als abwertend betrachten, sondern als Unvermögen des Anderen. Was nützen Gesetze, wenn sie dem Opfer/dem Betroffenen nicht dienen. Es ist erwiesen, habe ich selber erlebt, dass man nach schweren Traumatas eine zeitlang abspalten muss, nach innen gehen muss, es ein Schutzmechanismus ist, sonst würde die Seele kaputt gehen. Denn man erstarrt manchmal, es ist wie eine bewusste Amnesie, zu der man sich durcharbeiten muss, bis man das Gesamtbild erträgt. Wenn das Polizisten oder andere Helfer nicht verstehen können, dann standen sie noch nie unter schwerem Schock, der Körper und Seele gefangenhält.
Bei mir war es sogar so, dass ich oft davon erzählt hatte, aber NIEMAND zuhörte, es brauchte ca. 3 Retraumatisierungen und eine Traumatherapie, bis ich Gehör fand und LERNTE meine Wahrnehmung zu würdigen und die anderer für mein Leben nicht überzubewerten.
Sucht weiter, es wird eine Person geben, die die nächste Türe öffnen kann, also darum nicht aufgeben.
Ich denke an Euch und bin in Gedanken bei Euch. Denn ich weiss, dass Hanna es schaffen wird, auch wenn es vielleicht nicht so sein wird, wie sie es sich jetzt wünscht, da sie JETZT im Mittelpunkt steht.
Schlechte Tage gehören zur Verarbeitung, zum zur Ruhe kommen, bis man wieder weiss, wie weiter.
Herzliche Grüsse
Jacqueline