Frankfurter Rundschau 15.04.2010
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) trifft am heutigen Donnerstag mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, zusammen. Kritik der Ministerin am Umgang der Kirche mit Missbrauchsvorwürfen hatte zu Verstimmungen zwischen Ministerium und Bischofskonferenz geführt. An den Gesprächen im Ministerium nimmt auch der Beauftragte der Bischofskonferenz für Missbrauchsfragen, Stephan Ackermann, teil. Wir dokumentieren anlässlich des Treffens in den vergangenen Wochen bekanntgewordene Missbrauchs- und Gewaltfälle in katholischen Einrichtungen und die Reaktion der Kirchenoberen darauf.
Sehr interessant dieser zeitliche Ablauf. Heute früh las ich in der Süddeutschen Zeitung, dass sich die Heimleitung des Waisenhauses Schrobenhausen von Bischof Mixa distanziert und die unter seinen Prügeln in dem Heim aufgewachsenen ehemaligen Kinder zum Gespräch einlädt, ihre Aussagen nicht in Zweifel zieht. Bischof Mixa ist, dies sollten wir nicht vergessen, ebenfalls Militärbischof. Es sieht danach aus, dass er zusätzlich das Waisenhaus in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Stifung um bedeutende Summen erleichtert hat.
Es scheint da etwas in Bewegung zu geraten; in der Bastion Katholische Kirche bilden sich Risse.
Ich fand die Aufstellung in der Süddeutschen auch sehr gut und aufschlußreich.
Anhand dessen läßt sich auch die Taktik der Katholischen Kirche verfolgen und die Versuche, die Diskussion auf Nebenschauplätze zu lenken („68er“, „Homosexualität“) erscheinen umso grotesker.
Guter, solider, mutiger Journalismus.
Mehr davon.
Angelika Oetken, Berlin
bei dem heutigen „runden Tisch“ ist genau das herausgekommen was zu ahnen war. Ein „frommes Bekenntis zur Besserung und….
Ja das war es erstmal oder ?
Die Hauptnachrichtensendung im ZDF berichte 1 Minute wobei
die Ausführungen der Ministerin und des Bischofs als Kommentar
unterlegt waren, man sah beide dabei nur.
Wie ich gestern schon ausgeführt habe denke ich schafft man es in
Deutschland relativ schnell das Thema zu beruhigen um so keine
weiteren Schritte machen zu müssen.
Wenn ich daran denke das dies nur die Spitze eines Eisbergs ist,
das den Verantwortlichen der Kirche und der Regierung sicher
auch klar ist , will man dieses Feuer schnell löschen.
Glaubt denn wirklich einer daran das einer dieser Beteiligten
an die Opfer denkt bzw darüber nachdenkt wie Ihre Situation ist ?
Übrigens das muss man dem ZDF dann wieder lassen das sie einen
relativ umfangreichen Bericht über Missbrauch in Kinderheimen,
zeigten und hier auch Betroffene zu Wort kommen liessen.
Aber auch hier ist viel Aufklärungsarbeit nötig, denn es ist
durchaus in den 60er Jahren so gewesen das nicht nur Kinder aus
sozial schwachen Familien o.ä. in Kinderheime kamen.
Es waren schon auch andere Instituionen interessiert eines gewisses
Potential so besser unter Kontrolle zu bekommen.
Hier wurde im Fernsehbericht schon deutlich darauf hingewiesen
das es staatliche aber eben auch kirchliche Einrichtungen gab.
Umfrage-Ergebnis der Frankfurter Rundschau.
82% sind für Aufhebung der Verjährungsfrist.
Quelle:
http://www.fr-online.de/top_news/?em_cnt=2426326&em_cnt_page=2
Ein guter Zeitpunkt für
a) eine bundesweite Unterschriftensammlung in den Fußgängerzonen
b) Demos in mehreren Großstädten
Was meint Ihr?
Bündnis 90 die Grünen haben am 23.März 2010 einen Fraktionsbeschluss veröffentlicht zum Thema und in diesem Beschluss steht , dass
eine unabhängige und neutrale Kommission durch den Deutschen Bundestag eingerichtet werden muss zur weitern Klärung und Aufarbeitung,was wohl wirklich effektiver wäre als dieser “ runde Tisch “ als einmaliges Ereignis, das ein Entschädigungsfonds einzurichten ist,
dass, was die Verjährung angeht, hier durchzusetzen ist, dass sie solange ruht, bis eine Klage für die Betroffenen überhaupt zumutbar wird –
sodass sich also hier nun die Frage stellt, wann und wie die Gründen ihren Fraktionsbeschluss umsetzten wollen.
Mara
* Teresa schreibt:
Im SpiegelOnline (Panorama) vom 14.04.10 findet sich eine Stellungnahme von Pater Mertes:
“Erstmals hat ein führender deutscher Katholik Bischof Mixa direkt angegriffen: Der Leiter des Canisius-Kollegs, Jesuitenpater Mertes, rügt den Umgang des Augsburger Kirchenmannes mit den Opfern sexuellen Missbrauchs – und wirft der Kirche vor, “den Bodenkontakt” zu verlieren.
Hamburg/Augsburg – Als erster führender deutscher Katholik übt der Jesuitenpater Klaus Mertes offene Kritik am Augsburger Bischof Walter Mixa: “Wir dürfen Opfer nicht diskreditieren, wie er es tat“, sagte Mertes der “Zeit“. Er ist Leiter des Berliner Canisius-Kollegs.
Kritisch äußerte sich Mertens im Zusammenhang mit der Welle von Missbrauchsfällen in katholischen Einrichtungen auch über die deutschen Bischöfe: Diejenigen, “die sich selbst als Opfer darstellen, diskreditieren die gesamte Kirche“.
Die Kurie als Raumschiff
Mertes bezeichnete die Kurie nun als ein “Raumschiff…, das den Bodenkontakt zu verlieren droht“. Vor Papst Benedikt XVI. habe er “großen Respekt“, weil der in der Frage des Missbrauchs keine Angst vor der Wahrheit gezeigt habe. “Ich wünsche ihm, dass er in Kritik an der Kirche noch mehr auch Liebe zur Kirche entdecken kann“, sagte Mertes. Er fügte hinzu, der Papst sei “schwerhörig dafür, dass Gott auch durch die säkulare Welt zur Kirche spricht.”
Der Schulleiter machte außerdem klar, dass ein Missbrauch durch einen Pfarrer als schlimmer zu bewerten sei als etwa Taten eines Sportlehrers. “Da ist die Fallhöhe höher als bei Missbrauch durch einen Sportlehrer, denn der Priester handelt nach katholischem Verständnis in persona Christi. Und damit ist natürlich das Verhältnis zu Christus berührt.”
Frage an das Team:
Bestehen schon Kontakte zu Pater Mertes?
Wäre es nicht super, gerade ihn als einen “Kirchenmann” für den Verein zu gewinnen bzw. seine Unterstützung zu bekommen?
Mit anteilnehmenden Grüßen
Eure Teresa
hallo Teresa,
Gott bewahre!!! Hr. Mertes hat bei der Vertuschung sex. Missbräuche in seinem Colleg ebenso mitgewirkt wie so viele seiner „Brüder in Christus“. Er wusste Jahre zuvor schon darüber Bescheid, und hat erst durch den Druck von Betroffenen, die ihm drohten – die Missbräuche öffentlich in der Presse bekannt zu geben, reagiert.
Heute gibt er sich gerne als Held in der Öffentlichkeit und Presse.
Der von ihm aufgestellte Vergleich: Kirche – Raumschiff hinkt meines Erachtens. Ein Raumschiff weiß, wo es lang geht, ist sich bewusst, wieviele Besatzungsleute es mit sich führt, ist sich im Klaren, wieviel Treibstoff noch zur Verfügung steht, hat Kontakt zur Erde.
Das alles wage ich bei der derzeitigen Situation der kath. Kirche stark zu bezweifeln.
Weltallschrott träfe es wohl besser! Zielloses ständig um sich herkreisen, kollidiert alles, was sich ihm im Wege stellt, topidiert jegliche Materie, und hat keinen Bezug mehr zu dem, wofür es einst kreiert wurde. Findet, wenn überhaupt, seeehhhr lange nicht mehr zur Erde zurück!!!
Sarah M.
Liebe Teresa,
ja, mit dem Pater Mertes würde ich mich auch unterhalten, seine Argumente findet ich nicht unwichtig.
Die Kirche würde den Bodenkontakt verlieren. Guter Ansatz. M.E. hat sie den noch nie gehabt, und an diesem Punkt könnte man mal in einen geschichtl. Disput einsteigen…Dass er den Papst zumindest schon mal als “ schwerhörig “ erkennt, so ein Statement hört man auch selten.
Aber besonders, dass der katholische Prieser in der persona Christi vorgibt, zu handeln, trifft doch das Problem direkt am Kern und so öffnet Herr Mertes selbst doch thematisch die Tür zu dem Grundsatzthema,
und dies intern sogar, was dieses in persona Christi wirklich bedeutet und genauso die grundsätzliche Debatte darüber, dass sich ohne ein rigoroses in Klausur gehen genau über dieses Verhältnis zu Christus innerhalb der Kirche diese lanfristig sich eh zerbröselt.
Ich habe keine Ahnung davon, ob diese Äußerungen auch nur Maskerade sind oder Herr Mertes den Helden spielen will, ich nehme sie so, wie sie kommen, in wieweit Herr Mertes nun theoretisch gedacht dann einem „Tacheles Gespräch “ würde folgen können, wann er “ aussteigen “ würde, ob er saogar sich in einem solchen doch selbst ad absurdum führt, würde ich erstmal selber sehen.
Meiner Meinung nach wäre ein Anspruch in der ganzen Debatte zu hoch gesteckt, die “ totale Integrität “ des Gegenübers zu erwarten dass kann man nirgends, oder sich nur mit denen auszutauschen, die bereits
vom “ Saulus “ zum “ Paulus “ wurden, wo da für jeden Einzelnen die Grenzen sind, mit wem er sich austauschen würde und mit wem nicht, muss ja auch jeder mit sich selbst ausmachen.
Als Ansatz fallen mir da die mutigen Unternehmungen ein wie die der Kriminologen, die die Erfahrung in den letzten Jahren machten, dass
in vielen Körperverletzungsdelikten die Mediation in dem Sinne, dass
Täter und Opfer es schafften sich auszutauschen, zu wesentlich mehr
echter Wiedergutachung durch die Täter führte und auch deren
Einsicht als es jedes Strafverfahren und Verurteilung es hätten bewirken können.
Oder auf der Ebene der Nazitäter mit den Naziopfern, was natürlich noch mal eine viel schwerere Dimension darstellt, geradezu „übermenschlicher „Kräfte bedarf, aber dort, wo es mal gelungen ist, aus meiner persönlichen Erfahrung heraus eine ungeheure Signalkraft hat, da werden, sofern es gelingt, Kräfte frei gesetzt an Wahrhaftigkeit, an Reue, an Mitgefühl, für mich war es eine “ ganzheitliche “ Erfahrung von Friedensarbeit. Für mich selbst wäre das auch nichts, aber ich habe doch großen Respekt vor diesen Ansätzen.
LG Mara
Hallo Sarah.
es stimmt, dass im Januar Pater Mertes erst auf Druck der Betroffenen an die Öffentlichkeit gegangen ist. Soweit ich weiß, hat er sein vorheriges Schweigen
damit begründet, dass die Opfer es nicht wollten.
Ich finde allerdings, dass Pater Mertes nun einen richtigen Weg – im Gegensatz z.B. zu Mixa, dre gelogen und nun zurückgetreten ist – gewählt hat, und um Offenlegung wirklich aller (?) Tatsachen bemüht ist. Am Canisius-Kolleg wurde u.a. schon vorher eine unabhängige Beauftragte für Missbrauchsfälle Frau Raue eingesetzt.
Pater Mertes hat öffentlich das Verhalten von Mixa kritisiert und unterstützt, wenn man seinen öffentlichen Aussagen Glauben schenken darf, doch damit die Betroffenen.
Er hat am Canisius-Kolleg Missbrauch als Unterrichtsthema eingeführt und startet eine Projektarbeit ab der 6. Klasse in Zusammenarbeit mit den Opferverbänden „Wildwasser“ und „Weißer Ring“.
Wäre da nicht zumindest ein Hinweis an ihn auf unseren Verein Netzwerk B angebracht?
Ich habe dahingehend eine Mail an ihn geschrieben auch mit der dringlichen Bitte um offizielle Unterstützung der Aufhebung der Verjährungsfrist.
Ich bin gespannt, ob und wie er darauf reagiert?
Gestern Nacht (21.04.2010 23:30-00:15) kam in der ARD der Film – Sündenfall Missbrauch – Kirche in der Krise
Film von Margarethe Steinhausen, Wilfried Köpke
Katholische Geistliche haben Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht.
Der Film befasste sich ausführlich mit den Missbrauchsvorfällen am Canisius-Kolleg, der doch wohl nur mit Zustimmung des Jesuitenordens gedreht werden konnte. Missbrauchsopfer, Archivmaterial und Stellungnahmen u. a v. Pater Mertes, Küng und Zunleder wurden in bemerkenswerter Weise zur Sprache gebracht.
Solche Dokumentationen lassen hoffen, dass immer mehr Licht in das Dunkel der Vergangenheit kommt.
Ich hoffe, viele konnten den Film sehen.
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Teresa
Hallo Teresa,
Ich bin es müde, dass Mitwisser und jahrelange Vertuscher für etwas nun gelobt werden, was selbstverständlich ist! Zivilcourage!
Ich bin es müde, dass der Fokus immer noch überall auf die Täter gerichtet ist und nicht auf die Opfer, die Betroffenen!
Ich bin es müde, dass Betroffene und Opfer sich alles erkämpfen müssen, Gehör, Empathie, Recht auf….
Ich bin es müde!
Deshalb bin ich hier aktives Mitglied! Dieser Verein ist ein Verein VON Betroffene FÜR Betroffene!!!
Dieser Verein setzt sich FÜR die Lobby BETROFFENER ein!
Die Lobby der TÄTER und VERTUSCHER muss nicht mehr gestärkt werden, die ist seit Jahrzehnten ins unermessliche gewachsen, was die Realität zeigt. Serientäter, wie sie die Kirche gezüchtet hat, indem sie schwieg, jahrelang vertuschte, versetzte und so den Tätern ein neues Umfeld seines sexistischen Sadismus zu ermöglichen, können nicht mehr belangt werden. Die Mitwisser und Vertuscher laufen unbehelligt noch herum, und werden nun auch noch gerühmt, weil sie auf Druck der Opfer aufflogen??? Da fehlt mir jegliche Logik! Hört man irgendetwas von Wiedergutmachungen, interessiert sich irgendjemand der Herren, wie es heute den Opfern geht, wie sie damit klar kommen. Da hilft ein Händeschütteln vom Papst und ein paar Tränen, die da vergossen werden , auch nicht! Das Trauma und die lebenslangen Folgen lassen sich nicht einfach mal so „wegbeten“! Hat die Kirche auch nur ein Wort verlauten lassen, das sie bereit ist, Wiedergutmachungsgelder den unzählig tausenden von Opfern weltweit zu zahlen, damit diese nicht auf den Folgekosten sitzen?
An den Taten werdet ihr sie erkennen! Worte gab es schon zuhauf!
Sarah M.
An Sarah M.
Liebe Sarah, es ist immer wieder toll, deine Kraft und Power zu spüren, die du unermüdlich hier in das Forum gibst – das mal vorab !
Und dann kommt immer wieder die Müdigkeit, ja so geht es mir auch. Wenn ich mir das bei mir mal etwas näher anschaue, hat es meistens die gleichen Schubläden : die 1. ich bin mal wieder über meine Grenzen gegangen die 2. ich habe zuwenig das gemacht, was mir Freude macht und zuviel gearbeitet, 3. ich tausche mich mit „Betonwänden “ aus und wundere mich, dass diese zum “ Energieschlucker “ werden.
Dies nenne ich meine “ Don Quichotte “ Schubalde. Zu dieser :
Zur dritten Schublade: manchmal muss manchmal kann man sich mit diesen “ Betonwänden“ austauschen, es gibt sie ja überall. Um mir hier Abhilfe zu schaffen, habe ich mich mit Gesprächstechniken beschäftigt, und jede Menge gutes und im Alltag anwendbares Material gefunden,
mich besser zu vertreten und durchzusetzten mit weniger Kraftaufwand,
im “ Spargang“ wie beim Auto, und vor allem, die Betonwand dort abzuholen, wo sie steht und dann zu gucken, wo “ da noch Licht durchkommt“. Manchmal macht man sogar erstaunliche Erfahrungen, manchmal nicht. Und: es macht sogar oft viel Spaß.
Gestern abend war ein Herr, dessen Namen ich noch rechechieren muss im Alpha BR in einem Interview, der als Bioneurologe und Lernforscher erklärte, dass das imme wieder wiederholte sprechen über das Trauma einen starken Retraumatisierunsgeffekt hätteund eben auch mit verarbeitung nichts zu tun, das finde ich interessant, werde es mal recherchieren, ob das auch neurobiologisch so nachweisbar ist.
Aber, als Betroffene gesprochen wird für mich wohl immer ein besonders
achtsames auf mich aufpassen nötig sein, um zu merken, wann ich hier
meine Kraft durch Aktion vermehre oder mir schade. Und hier
gucke ich dann wieder weiter und versuche, diesem Komplex “ näher auf die Spur“ zu kommen…
LG Mara
LG Mara
Liebe Sarah,ich stimme Ihnen voll zu,ich bin auch müde geworden,bin nicht mehr die Jüngste,pauschalieren möchte ich nicht,noch Vorurteile
allgemein machen,dazu war das anhängige Verfahren gegen mich als Mutter eines behinderten Kindes zu schmerzlich usw.,bemühe mich für die Rechte und Würde dieser Gruppe ein zusetzen,wir Eltern oder Betreuer sind oftmals nach Jahrzehnten erschöpft,was eigentlich selbstverständlich sein sollte,und auch gesetzl. geregelt ist ,muss frau oder man einfordern,gegen einige Träger oder Institutionen komme ich
mir oftmals hilflos vor,sind unsere Anliegen und Forderungen doch von
internationalen Gerichten als Standart festgelegt,Artikel I des Grundgesetzes usw.,ich habe Mut bekommen,werde in diesem Sinne weiter machen
Ja,es macht müde sich immer neu Gehör zu verschaffen-besonders auch dann-wenn man weiß dass dem Täter immer und immer wieder eine neue Chance eingeräumt wurde um neue Verbrechen zu begehen.Jetzt sitzt er in Sicherungsverwahrung und man teilte mir mit,dass er zu Lebzeiten wohl nicht mehr raus kommt.“Wohl nicht mehr“ reicht mir nicht.Ich kämpfe,wenn ihr wollt mit euch-für UNS !!! Holen wir uns Luft und Atem von den Menschen,die unsere Freunde sind und ich danke Kerstin,Rita-oh Du meine liebe Freundin,Angelika und ja wir schaffen das,denn nur gemeinsam sind wir stark.Ich danke Sandra und Thomas und Dir liebe Doreen möchte ich sagen-was Du jetzt nicht kannst musst Du nicht und ich wünsche Dir viel Kraft !!! Ein großes Dankeschön an Sarah M-Du machst mir Mut und jetzt einatmen und ausatmen-ja so.Danke auch an Angelika Oetken (richtig geschrieben?) übrigens hab ich hier eine Karikaturistin gefunden,nein sie mich.Lieber Herr Denef,lieber Norbert,wir sind immer mit Ihnen und danken ganz herzlich !!! Ich hoffe so sehr,dass angehende Therapeuten,die sexuellen Missbrauch für eine Modediagnose halten- nie die Chance bekommen tatsächlich zu therapieren,denn die brauchen erst einen guten Therapeuten für sich.Merzedes
An Alle!
An Alle deshalb, weil ich allen damit sagen will!
Ich bin es nicht müde, mich als Betroffene mit Betroffenen auszutauschen, an einem Strang zu ziehen, für klare Ziele zu kämpfen!!!
Ich habe keineswegs den Mut verloren! Zusammen sind wir stark!!!
Ich bin es nur müde, dass man Mitwisser und Vertuscher dieser jahrelang verübten Verbrechen nun lobt für etwas NORMALES, was sie auch nur unter dem emensen Druck der Opfer und der Öffentlichkeit nun umsetzen. Nämlich Farbe zu bekennen!!! Und auch hier nur soweit, als dass die Verjährungsfrist eingetreten ist!
Deshalb! Wir lassen uns nicht entmutigen! Wir haben trotz dieser Traumen es bis hierher geschafft! Wir haben unser Leben lang bewießen, dass wir stark sind! Jetzt erst recht!!!
Sarah M.
@Teresa: Die gute Frau Raue; hat irgendwer mal wieder was von ihr gehört, dass sie sich womöglich einsetzt für irgendwas, was den Opfern nützen könnte, denen sie einfühlsam sich gebend zuhört? Ich habe die Dame angerufen: Sie hat mir gleich auf den Zahn gefühlt, ob ich denn nicht „dissoziiert“ habe und sie machte mir falsche Angaben die Verjährungsfristen betreffend (alles längst rum war die Kernaussage; vorbei). Fand ich merkwürdig.
Pater Mertens hat definitiv erst auf massivsten Druck und da alles ohnehin verjährt war etwas rausgelassen. Keine Ahnung wie echt nun sein Gesinnungswandel ist, ob er damit seinen eigenen Schuldgefühle beruhigt (was ich annehme) oder einfach nur ablenken will von seinem Fehlverhalten bis – nun, bis vor wenigen Monaten eben hat er eben alles gedeckt. Vertuschung und unterlassene Hilfeleistung. Da ist später Wandel – nun ja: Besser als gar nichts vielleicht?
Hallo Sarah M.
Auch ich bin im netzwerkB aus den gleichen Gründen aktives Mitglied!
Trotz allem Entsetzen und Groll über die Vertuschungspraktiken in der katholischen Kirche, den ich mit den Betroffenen teile, versuche ich zu differenzieren. Denn überall gib es sone und solche. Und hier ist für mich Pater Mertes im Moment noch eine der wenigen Ausnahmen, der sich von den TÄTERn und VERTUSCHERn abhebt.
Sind denn
• Einführung von Missbrauch als Unterrichtsthema,
• Projektarbeit mit Opferverbänden,
• Informationsveranstaltungen zum Thema,
• offizielle kritische Statements
• und nicht zuletzt die Genehmigung (und sicher auch Unterstützung) zum Drehen des Films am 21.04.2010 23:30-00:15 in der ARD: „Sündenfall Missbrauch – Kirche in der Krise“ von Margarethe Steinhausen, Wilfried Köpke, in dem drei Opfer des Canisius-Kollegs die „Hauptdarsteller“ waren,
nur leere Worte?
Sicher kann ich auch nur danach gehen, was mir an Informationen zugänglich ist, doch versuche ich, Pauschalverurteilungen zu vermeiden.
Meine Devise ist und bleibt trotz Enttäuschungen, Verletzungen und Rückschlägen: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Liebe Grüße
Teresa
Liebe Teresa,
auch ich versuche durchaus, Pauschalverurteilungen zu vermeiden. Das habe ich auch mehrmals im Forum kundgegeben, dass es viele auch in der Institution Kirche gibt, die durchaus auch für mich Vorbilder waren und immer noch sind! Trotzdem sehe ich auch die andere Seite. Im Falle Mertes ist meine Einstellung gerechtfertigt. Fr. Raue wurde bereits 3 Jahre vor dieser heroischen Veröffentlichung der Skandale vom Jesuitenorden als Ermittlerin eingesetzt. Hr. Mertens hätte also schon viel früher reagieren können und müssen! Er tat es erst, als er von ehemaligen Opfern wiederholt unter Druck gesetzt wurde. Es ist hier wie in fast allen anderen Skandalen, die nun ans Tageslicht kamen und noch kommen werden, sehr auffallend, dass in fast allen Fällen nun die Verjährungsfrist eingetreten ist! Der Verdacht, dass auch hier so lange gewartet wurde, bis die Fälle verjährt sind, liegt nahe! Überall hört man nun, dass es nach 1990 keine weiteren Fälle gab! Sonderbar!!! Die werden wohl erst dann veröffentlicht, wenn sie wieder verjährt sind! Das macht mich wütend! Die Bevölkerung und die Öffentlichkeit wird verschaukelt, dass sich die Balken biegen!
Natürlich finde auch ich die nun eingeleiteten Maßnahmen sehr wichtig! Das ist ohne Frage!
Diese Präventionen und Veröffentlichung hätte vor ca. 2 Jahren schon Thema sein können, hätte Hr. Mertens rechtzeitig Rückgrad gezeigt.
Nun muss er natürlich reagieren, sonst blieben Schüler aus, Einnahmen gingen verloren, der Ruf wäre komplett ruiniert!
Die Opfer werden nach wie vor nicht entschädigt, die Täter laufen immer noch frei herum! Es fehlt an der Bereitschaft der kompromisslosen, konsequente Vergangenheitsbewältigung!
Sarah M.
Also noch ein Scheinheiliger, der sich feiern lässt?
Wer pennt denn da, wenn auch hier wieder Mammon und Image Regie führten?
Da kommen doch Verschwörungstheorien auf – oder gehört das zum System? las ich doch gerade bei Th. Seiterich von ‚publik-forum‘ in „Die Schockwelle“: „Weshalb … bleibt die sinnvolle … 2003 vom Vatikan verfügte Anordnung, dass jeder Missbrauchsfall der staatlichen Justiz zu melden sei, sieben Jahre liegen, bis sie Mitte April 2010 veröffentlicht wird?“ – und es gefällt mir sehr, wenn er abschließend meint „…wäre es für die kath. Kirche das Beste, der 83-Jährige verzichtete auf sein Amt und zöge sich in ein Kloster zurück“!
Konsequent zu Ende gedacht, hätten wir dann bald Ur-Christentum und nicht vom „Zölibat zementierte Männermacht in der Kirche, was sexuelle Gewalt begünstigt“ …
Diesem System wünsch‘ ich von ganzem Herzen ein ‚Ende mit Schrecken‘.