SPIEGEL ONLINE 14.04.2010
Der sexuelle Missbrauch an der Odenwaldschule hatte System: Die einstige Vorzeigeinstitution hat ihren Ruf völlig verspielt. Weil die Taten verjährt sind, muss es jetzt ein öffentliches Tribunal geben – und eine schonungslose Abrechnung mit den Ahnen der Reformpädagogik.
Es läuft auf eine gespenstische Szenerie hinaus: Am kommenden Samstag wird der Bildungshistoriker Ulrich Herrmann im Kurmainzer Amtshof zu Heppenheim zu einer Festrede auf die Odenwaldschule anheben. Die Schule wird dieser Tage 100 Jahre alt. Sie ist so etwas wie das reformpädagogische Gedächtnis Deutschlands, fast alle deutschen Reformschulen beziehen sich irgendwie auf die Einrichtung im Odenwald. Aber man mag sich kaum vorstellen, wie der Festredner das Besondere der Reformpädagogik im Festsaal unfallfrei herausheben könnte: dass sich der Lehrer den Kindern mit besonderer Nähe zuwendet.
Zitat: „Aber man mag sich kaum vorstellen, wie der Festredner das Besondere der Reformpädagogik im Festsaal unfallfrei herausheben könnte: dass sich der Lehrer den Kindern mit besonderer Nähe zuwendet.“
Nichts ist unmöglich!
Der Papst hat es in seiner Osterliturgie ja hervorragend gezeigt, wie das geht!!!
Predigen von Nächstenliebe und zeitgleich nur um seinen eigenen Ruf bedacht, in sich und seine Institution verliebt, komplett an der Nächstenliebe vorbei geschlittert!!!
Knapp daneben ist auch daneben! Das war aber voll daneben!!!
Ebenso, wie ich es voll daneben finde, dass die Odenwaldschuld eine 100 Jahrfeier plant anstatt einen Gedenktag der vielen Betroffenen, die Dank dieser Schule für ihr Leben gezeichnet sind!!!
Soll die Rede doch den Bach hinunter gehen! Wem interessiert das???
Den geschädigten Opfern dieser Schule sicher nicht! Die haben ganz andere Probleme, mit denen sie tagein – tagaus zu kämpfen haben!!!
Sarah M.