„Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie eine unabhängige Kommission einsetzt um die Verbrechen der Kirche aufzuklären.“
(Norbert Denef, 26.02.2010 im ZDF Morgenmagazin)
„Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie eine unabhängige Kommission einsetzt um die Verbrechen der Kirche aufzuklären.“
(Norbert Denef, 26.02.2010 im ZDF Morgenmagazin)
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Bravo Norbert!
So wünsche ich mir ein Interview mit dir. In Großaufnahme, eine sensible Journalistin und du durftest alles sagen. So
sollte es immer sein.
Hier wurde N. Denef endlich die Empathie entgegengebracht, die vorgestern bei Hart aber Fair von Herrn Hochwür- g – en so schmerzlich von allen Zuschauern vermisst wurde. Ein sensibel geführtes Interview mit dem Blick auf das eigentliche Thema, mit dem gebührendem Respekt dem Opfer gegenüber. Man hat endlich zugehört, dem Betroffenen Hr. Denef zu Wort kommen lassen, und ihn nicht in die Ecke der zu Schweigenden aufs Neue verbannt (wie vorgestern geschehen)!
Norbert, du warst sachlich, klar in der Formulierung und in deiner Forderung deiner Ziele.
Da sollte sich Hr. Plasberg ein Beispiel nehmen!!!
Und so manch andere 🙂
Glückwunsch und ich kanns nicht oft genug erwähnen, vielen vielen Dank für deinen unermüdlichen Einsatz!
Sarah M.
Sehr geehrter Herr Denef,
das war ein sehr gelungenes Interview!!! Danke auch an das ZDF, welches in dieser Form die Sache an sich unterstüzt!
Wenn man als Erwachsener sexuell Missbraucht wird, so ist es furchtbar, schrecklich, traumatisierend – es gibt nicht genug Worte, mit denen man ausdrücken kann, wie man sich sofort danach, nach Jahren, oder nach ewigen Zeiten fühlen kann…….wenn wir uns aber einmal vorstellen mögen, wie es ist, als Kind sexuell Missbraucht zu werden – wie soll man diese Qualen, das Leid denn eigentlich noch benennen?
Gott sei Dank weiß nicht jeder, wie es ist gedemütigt, geschlagen, vergewaltigt, und schlimmeres zu werden. Sobald es passiert schreit man – innerlich – das sind die Schreie, die nach aussen nicht zu hören sind. Der Schmerz, der Dich verstummen lässt, wenn……. nein, ich schreibe es hier nicht aus. Ihr könnt Euch ja mal vorstellen, was der Peiniger mit einem machen kann. Und das ist kein Krimi – nein, das ist Echt, Wirklichkeit.
Das Volk – WIR ALLE – sind dazu aufgerufen zu handeln. Ihr helft schon, indem Ihr einfach hinter denen steht, die helfen wollen.
Die, die oft so etwas geschehen lassen sitzen doch zum Teil sogar dort, von wo aus die Opfer doch eigentlich beschützt/geschützt werden sollen. Dann wird es den Opfern absichtlich schwer gemacht gegen den Täter anzugehen.
Ein ganz einfaches Beispiel: Indem das Opfer sich bei Gericht verpflichten muß gegenüber Dritten nichts mehr zu erwähnen – das bedeutet im Klartext, dass des Täters Anwalt jederzeit einen Drohbrief schreiben kann (was er dann schon macht, bevor es auch nur dazu kommen könnte, dass das Opfer etwas sagt), um dem Opfer zu drohen – dass das Opfer eine saftige Strafe zahlen muß, sobald etwas an die Öffentlichkeit von diesen Schandtaten und dem Täter kommt. Welches Opfer kann es sich denn finanziell leisten etwas zu sagen? Das darf es nicht geben. Auch das muß aufgehoben werden. Genau das, denn dann würde es das große aus Angst entstandene Schweigen nicht geben.
Dort wo die Macht sitzt, wird die Macht benutzt um auf vielerart zu Missbrauchen.
Der Staat MUSS endlich handeln und diese Täter bestrafen – viele dieser Täter wissen doch schon bevor sie die Taten begehen, dass eine minimale Strafe auf sie zu kommt – wenn sie denn überhaupt bestraft werden.
Unser Staat macht so viele Fehler wenn es um sein Volk geht – eigentlich müssten wir diesen Staat bestrafen dürfen!
Bedenket: Jeder Einzelne von uns kann zum Betroffenen werden – egal welches Alter wir haben – und jedes Opfer braucht Hilfe. Dann sind wir froh, wenn jemand etwas Positives durchgesetzt hätte. Es geht nicht nur um die sexuelle Gewalt, den Mißbrauch hinter den Kirchenmauern, nein, es geht letztendlich um alle Arten des Mißbrauches. Nur umso trauriger ist es, wenn es Täter gibt, die nicht zurückschrecken die von Gott gesandte Liebe an uns Menschen, auch noch zu missbrauchen.
Herr Norbert Denef, ich danke Ihnen für Ihren Einsatz ! Ich weiß, wie viel Kraft es kostet, sich für diese Dinge einzusetzen. Daher wünsche ich Ihnen für Ihre weiteren Vorhaben alles alles erdenklich Gute.
Machen Sie bitte weiter so!
Herzliche Grüße
Eddie D.
Herr Denef,die aktuelle Diskussion über Misbrauch von
Jugendlichen, durch u.a.katholische Gestliche, veranlasst mich diese Mitteilung zu schreiben. Bereits im Monat Mai 1948 wurde ich von einem Kaplan der Clemenskirche in Hannover in der Krypta der durch Kriegseinwirkungen teilweise zerstörten Kirche, über einem Holzsägebock von Kaplan B. schändlich missbraucht.
Nachdem ich meine Eltern darüber informiert habe,hat mein Vater den Kaplan u. den zuständigen Probst der Gemeinde zur Rede gestellt. Der Missbrauch wurde in Abrede gestellt u. ich war als Lügner gebrandmarkt.An wen kann ich mich wenden um den Vorfall publik zu machen? Foto von Kaplan B. ist vorhanden.
Sehr geehrter Herr Denef,
aus eigenem erleben – nicht durchleben – habe ich in jungen jahren sexueller missbrauch bei kindern bzw. jugendlichen miterlebt; mir und meinen kameraden war nicht verständlich, wieso – es ging um 6 Kinder denen dies passiert war durch einen geistlichen – gerade diese kinder (11-14 jahre)den kontakt zu diesen geistlichen suchten; die kinder waren bei uns von anfang an, da war dies noch nicht passiert, außenseiter; meine eltern sagten mir vor eintritt ins internat (katholisch), keiner hat das recht – außer du willst es – deinen körper zu berühren; wehr dich, wenn dir das passieren sollte! das haben einige meiner damaligen kameraden auch getan, und wir wurden auch von diesen zwei geistlichen in ruhe gelassen; es war bekannt, dass sie dies taten; sie waren aber sexuell nicht reif gemäß ihrem alter; sie hatten hemmungen – schon zu beginn des eintritts – sich nach dem sportunterricht beim duschen auszuiehen, schwimmunterricht war auch immer ein problem – sie erschienen uns einfach komisch, sie waren eingenprödler. Über 90 % sexuellen missbrauchs von kindern geschieht durch eltern, nahe anverwandte, gute bekannte in deutschland; kinder müssen durch erziehung eine struktuierte psyche erhalten, dann können sie sich auch gegen übergriffe in aller regel wehren; wir haben uns gewehrt und sind in ruhe gelassen worden; das ewige streicheln durch diese zwei geistliche haben ich und viele meiner kameraden nicht geduldet, sondern verbal dagegen protestiert – auch gegenüber dem direktor; die psychologisierung ist für mich nicht verständlich, dass ich schweige, denn ich habe nichts falsch gemacht, wenn mich jemand dauernd köperlich und psychisch bedrängt, das habe ich in meinem elternhaus gelernt, wehre ich mich – als kind sogar noch mehr -. ich wünsch Ihnen, dass Sie zur ruhe kommen – die große mehrheit der geistlichen leisten hervorragende Arbeit – die pädophile kleriker haben einfach keinen platz in der kirche – das war zu späte erkenntnis der verantwortlichen; ich fordere von den eltern, dass sie ihren kindern ein psychisch gut struktuiertes selbstwertgefühl in ihrer erziehung ermöglichen, damit sich kinder gegen erwachsene nachhaltig gegen deren übergriffe wehren können. was geschieht in dieser welt den kindern durch erwachsene! abscheuliches!
Hallo,
ich kann sehr mit Ihnen mitfühlen. Nachdem mir schon als Kind viel Gewalt angetan wurde – auch sexuell gefärbte – wurde ich als 12-jährige sexuell genötigt und Jahre lang immer wieder von dem Betreffenden mit dem Tode bedroht, falls ich etwas sagen würde. Auch in meinem Fall hat der Täter weitergemacht… und später ein 7-jähriges Mädchen schwer sexuell misshandelt.
Als 20-jährige wurde ich in Therapie über 3 Jahre hinweg sexuell genötigt und gedemütigt… . Eine Anzeige war auch hier nicht möglich wegen der schwierigen Beweislage und der eingetretenen Verjährung, als ich endlich meine Scham überwunden hatte und darüber sprach. Der „Therapeut“ hat noch viele Jahre Einzelbehandlungen durchgeführt und ich bin sicher – auch er hat weitergemacht. Therapeuten-verbände machen größtenteils einen Riesenbogen um solche Themen… nicht nur Kirchenvertreter!
Sehr geehrter Hr. Schaaf,
Sie haben in ihrem Leben Eltern zur Seite gestellt bekommen, die Ihnen Selbstwertgefühl und Urvertrauen vermittelt haben. Leider gab und gibt es sehr viele Kinder, die gerade durch die Eltern in die Schweigeohnmacht gezwängt werden, weil ihnen nicht geglaubt wurde,wird – und dadurch Täter eine unüberschaubare Macht für ein kl. Kind erlangen. Auch Fälle wie G.T. beschrieben hat, sind nicht selten. Kinder werden mit Messern an der Kehle still gehalten, man droht ihnen, sie „tot zu machen“, wenn sie etwas erzählen sollten.
Es gibt vielschichtige Gründe, warum ein Kind kein Gehör findet, wenn es sich bemerkbar machen möchte.
Dies einfach mal am Rande…
Liebe G. T.
ich möchte Dir gerne Mitteilen, dass Du mit Deinem Schicksal nicht alleine bist.
Leider bist auch Du ein Opfer von sexuellem Mißbrauch durch einen Hilfeleistenden geworden.
Wenn Du magst, schau Dich doch bitte auf der niederländischen Seite der Initiative
MdH um – dort gibt es einen Deutschsprachigen Teil. Ruf einfach mal an und schau,
was sich für Dich daraus ergeben kann.
http://www.misbruikdoorhulpverleners.nl . Du kannst Dich per e-mail mit der Initiative
in Verbindung setzen unter info@misbruikdoorhulpverleners.nl , oder telefonisch.
MdH steht für Mißbrauch durch Hilfeleistende. Ich bin sicher, es wird auch für
Dich ein guter Weg sein, Dich dort zu melden.
Mit lieben Grüßen
Eddie D.
Liebe G. T.
melden sie sich bitte bei Frau Dr. Becker-Fischer, Telef:: 02245-91940. Frau Dr. Becker-Fischer ist Fachfrau für Missbrauch in der Therapie. Sie hat durch Ihre Forschungsarbeiten bewirkt, dass dies 1998 zu einer Strafgesetzänderung führte. Ich selber habe das gleiche Schicksal und bin dabei eine entsprechende Internetseite mit E-Mail Adresse in Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychotraumatologie zu gestalten. Ich gehe damit bald ins Netz. Alles Gute Elvira
Hallo…
Nach längerem surfen, bin ich auf diese Seite gestoßen.
Ich habe gezielt nach diesem Thema gesucht.
Durch den Medienrummel um den großen Missbrauchskandal in Kirchen, Schulen und Institutionen, bin ich endlich wachgerüttelt worden. In meiner Kindheit bin ich sehr lange und sehr oft von meinem eigenen Vater sexuell missbraucht worden.
Über meine gesammte Kindheit habe ich einen totalen *Blackout*.
Verdrängung? Angst? Tabu?
Ich bin heute 45Jahre alt und bislang nicht mutig genug gewesen *den ersten Schritt* zu machen.
Es fällt mir sehr schwer darüber zu reden. Es fällt mir schwer in Vergangenem zu wühlen. Es fällt mir alles so schwer, da ich eigene Kinder habe und nicht weiß wie sie dann mit der Wahrheit über meine Kindheit umgehen werden.
In welche Hände kann und muss ich mich geben, um dem Ganzen endlich ein Ende zu machen. Endlich mal freie Gedanken zu haben, keine Ängste und Alpträume mehr zu bekämpfen.
Ich stehe vor einer großen dicken Wand und weiß nicht weiter. Aber mir ist klar geworden, dass ich es muss!! Schon aus dem Grund, da ich mich befreien muss, es zerfrisst mich immer mehr. Ich spüre das.
Wer kann mir weiterhelfen? Gibt es spezielle Ansprechpartner? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit für mich? Es ist ca. 30Jahre her. Wer glaubt mir überhaupt. Ich habe Angst, letztendlich als Lügner hingestellt zu werden.
Vielen Dank für Ihr Zuhören..
Tina
Hallo Tina,
so wie Ihnen geht es sicherlich jetzt sehr vielen Menschen.
Ich möchte Sie ermutigen, sich jetzt aktiv um Hilfe zu bemühen und nicht erst, wenn Sie krank werden oder es sich so große Probleme in Ihrem Leben gibt, daß Sie nur noch reagieren können.
Es gibt spezielle Beratungsstellen für Menschen, die in Ihrer Kindheit sexuell misshandelt wurden. Informieren Sie sich doch erst einmal im Internet, welche Möglichkeiten es bei Ihnen in der Gegend gibt.
Sie können sich auch Unterlagen über die Arbeit der Beratungsstelle schicken lassen und dann entscheiden, was Ihnen am meisten zusagt.
Dort können Sie sich auch anonym beraten lassen und in Ruhe überlegen, was Sie tun können, damit Sie mit den Erinnerungen, die hochgespült wurden und der Erkenntnis, was mit Ihnen passiert ist, fertig werden können.
Die Menschen, die in spezialisierten Beratungsstellen arbeiten wissen, wie schwer es jemandem fällt über eine derartige grundlegende, menschenverachtende Demütigung zu sprechen. Sie werden auch etwaige Zurückhaltung Ihrerseits respektieren.
Man wird Ihnen dort glauben.
Schätzungen gehen davon aus, daß mind. jede 20. Frau von schwerster sexueller Misshandung in der Kindheit betroffen ist. Die meisten werden von männlichen Angehörigen missbraucht.
Das sind sehr viele.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und daß Sie schnell die passende Unterstützung finden.
Angelika Oetken, Berlin
Liebe Tina,
wie Du vielleicht beim Lesen in den Beiträgen hier gesehen hast, waren viele, die hier schreiben, auch schon in ihren „mittleren Jahren“, als sie begonnen haben, die alten Verletzungen zuzulassen und aufzuarbeiten.
Ich selbst bin Anfang Vierzig.
Ich finde, Du solltest Dir absolut keine Vorwürfe machen. Offenbar ist jetzt eben die richtige Zeit, mit der Aufarbeitung zu beginnen. Und im Gegenteil: Ich finde es sehr mutig von Dir, Dich mit dem Schrecken von früher zu beschäftigen und jetzt mit anderen darüber sprechen zu wollen und hier zu schreiben!
Ich weiss nicht, wie alte Deine Kinder sind; Du musst ihnen ja nicht sofort davon erzählen. Vielleicht brauchst Du etwas Zeit, um eine Begleitung zu finden (Beratungsstelle / Therapie), dann kannst Du es ihnen immer noch sagen.
Nach allem, was ich von anderen Betroffenen weiss, können Kinder erstaunlich gut mit der Wahrheit umgehen – sie merken auf lange Sicht sowieso, dass etwas in Dir „arbeitet“.
Mir selbst hat damals, als ich in Deiner Situation war, die Beratungsstelle „Zartbitter“ geholfen. Dort hatte ich Gespräche und konnte auch an einer Selbsthilfegruppe mit anderen Frauen, die als Kind oder Jugendliche missbraucht worden waren, teilnehmen.
„Zartbitter“ und „Wildwasser“ sind, soweit ich weiss, die ältesten Beratungsstellen in Deutschland, an die sich Frauen und Mädchen mit Missbrauchserfahrung wenden können. Sie haben lange Erfahrung und vor allem: Sie glauben den Frauen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass Du komische Fragen gestellt bekommst und ganz bestimmt wird niemand dort sagen, dass Du lügst.
Auf der Webseite von „Wildwasser“ (www.wildwasser.de) gibt es eine Adressensuchmöglichkeit für Beratungsstellen in ganz Deutschland. Du kannst dort angeben, wo Du wohnst und bekommst die Stellen genannt, die in Deiner Nähe liegen. Das können auch andere Vereine als Wildwasser oder Zartbitter sein, aber alle arbeiten so, dass sie Dir zuhören und helfen und keine blöden Fragen stellen oder Bemerkungen machen.
Ich selbst fand das erste Gespräch dort sehr angenehm, ich war damals auch ganz durcheinander und musste mich erst einmal „sortieren“. Die Frauen in den Beratungsstellen können auch Therapeutinnen empfehlen, die sich mit Traumatherapie auskennen – falls Du Dich entscheiden solltest, eine Therapie zu machen.
Viele Therapeutinnen haben eine Kassenzulassung, so dass Du bei der Krankenkasse die Kostenübernahme für eine Therapie beantragen kannst. Für erste Gespräche kannst Du aber einfach so mit Deiner Krankenkassenkarte hingehen, das ist dann unverbindlich und wird trotzdem von der Kasse bezahlt. Du kannst mehrere solche Gespräche führen, bis Du jemanden gefunden hast, der / dem Du vertraust und bei dem Du Dich wohlfühlst.
Eine Liste mit Traumatherapeutinnen findest Du z.B. auch auf der Webseite von EMDRIA, einem Berufsverband von TraumatherapeutInnen. http://www.emdria.de
Wenn Du das im Moment – oder überhaupt – zu anstrengend findest oder gar keine Therapie machen möchtest, sind Selbsthilfegruppen eine gute Möglichkeit. Du kannst dort andere Frauen treffen, die ähnliche Sachen erlebt haben. Und dort einfach erzählen, was gerade mit Dir los ist und um das Gefühl loszuwerden, Du seist mit Deinen Sorgen allein.
Der Verein „Schotterblume“ für Betroffene von sexuellem Missbrauch, die jetzt erwachsen sind, bietet auch eine Telefonberatung an, wo Du einfach anrufen kannst. Dort sind zwei Frauen, die Dir einfach zuhören oder auch mit Dir überlegen können, was der nächste Schritt sein könnte.
Die Tel.-Nr. ist: 09661/540308 Die Anrufzeiten sind: Montag 15 Uhr bis 22 Uhr, Mittwoch 20 Uhr bis 22 Uhr und Freitag 18 Uhr bis 22 Uhr.
Meiner Meinung nach gibt es übrigens keinen „richtigen“ Weg – als ich mit meinen Erinnerungen konfrontiert worden bin, war ich genauso durcheinander wie Du es jetzt bist. Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte! Es ist einfach wichtig zu wissen: Du bist nicht allein, wir sind viele!
Es gibt Menschen, die Dich unterstützen können und Du musst das nicht allein mit Dir ausmachen.
Auf der Seite http://www.selbsthilfe-missbrauch habe ich ein Zitat gefunden aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende. Ich finde, es passt sehr gut zu dem Weg, den wir alle gehen, wenn wir beginnen, unsere Vergangenheit aufzuarbeiten.
“ „Siegst du, Momo“, sagte Beppo Strassenkehrer „es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Strasse vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. (…)
Man darf nie an die ganze Strasse auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. (…) Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Strasse gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht aus der Puste.“ “
Liebe Tina, wenn Du noch Fragen hast, schreib bitte einfach noch einmal
(oder mehrmals 🙂 ).
Viele liebe Grüße,
Lena
@Elvira: Mit dem Institut für Psychotraumatologie (wenn es das ist – Prof.Seidler?) habe ich komische Erfahrungen gemacht. . . Wenn es das denn ist, dann gerne mehr
@Tina: Ich kann mich nur anschließen an das, was Ihnen andere hier schon gesagt haben: Holen Sie sich Unterstützung jeder Art – und ich will noch hinzufügen: Ihr Leben wird besser, schöner, intensiver, liebevoller werden, wenn Sie sich mit Ihrem Leid auseinander setzen und die Tragweite des Geschehenen wahrnehmen können. Nicht sofort, aber mit der Zeit. Jahrzehnte zu brauchen, um sich dem ganzen Horror stellen zu können, ist ganz normal – bei mir waren es 32 Jahre. Bleiben Sie nicht alleine damit! Ich wünsche Ihnen viel Mut und Kraft. Machen Sie sich keine Sorgen um Ihre Kinder: Die wollen nur, dass es Ihnen gut geht; wirklich gut geht. Und dahin machen Sie sich ja auf den Weg, indem Sie sich eingestehen, dass da noch was ist, um das Sie sich kümmern sollten.
Liebe @lena / astrid / elvira
Herzlichen Dank!
Ich war ein paar Tage weg und kann erst jetzt antworten.
Es ist eine viel Info, die ich hier bekommen konnte.
Dieser werde ich nachgehen, sobald ich einen klaren Kopf bekomme.
Die große Angst, wie es meine Kinder verkraften, die Auswirkungen auf ihr Leben, ihr Denken und alles was daran anknüpft, dass ist es was mich ziemlich klein wirken lässt und immer wieder ausbremst.
Ich muss eine der Anlaufstellen kontaktieren um einen, für meine Kinder, geschützten Weg zu finden.
Meine Gedanken fressen mich diesbezügl. ganz schön auf. Ich werde es nach Ostern wohl angehen müssen.
Hier werde ich wieder reinschauen, sobald es mir möglich ist.
Vorab, einen großen Dank an sie alle!
Lieben Gruß und noch schöne Feiertage
Tina
Liebe Tina,
ich bin 48 und habe vorgestern (hoffentlich) mein letztes verdrängtes grauenvolles Traumabild mit meiner Therapeutin gemeinsam hochgewürgt. Du siehst, es gibt kein Alterslimit für abgespaltene Traumen. Die Abspaltung hat dir bis heute zum Eigenschutz gedient. Aber wenn du jetzt in dir spürst, dass dich innerlich etwas fast zerreist, dass dich unerklärliche Panik und Chaos beherrschen, dann ist die Zeit gekommen, wo deine „inneren verletzten, gedemütigten und missbrauchten Kinder“ endlich alles herauslassen wollen, was sie jahrzehntelang in ihrer verwundeten Seele verbannt hatten. Ohne einer wohlwollenden begleitenden Zeugin = Therapeut/in ist das nicht zu schaffen. Denn – und das will ich dir nicht schön reden – es ist harte Arbeit doch unumgänglich. Aber nur so können deine „traumatisierten inneren Kinder“ heil werden und du als erwachsene Tina für sie liebevoll sorgen.
Nur so geschieht Integration der „kleinen Tinas“ in deine Biographie. Ich habe, als ich meine Therapie vor Jahren begann, einen sehr lehrreichen und wahren Satz gelesen. „Vergessen wollen verlängert das Exil, die Kraft der Erlösung heißt Erinnerung“. Und einen weiteren Gedanken möchte ich Dir noch mitgeben. Das habe ich einmal in einem Buch gelesen und es trifft den Nagel auf den Kopf, was unter einer guten Therapie zu verstehen ist.
…„ Wahrheit ist teilhabende Erkenntnis – die Sehnsucht im Menschen, Wirklichkeit zu entdecken… und weiter… nur der liebende Mensch darf die Wahrheit sagen. Denn das Wahrheit sagen ist eine Operation, und wenn man einen Menschen operiert, ihm ein Stück herausholt aus seinem Inneren – und ihn dann nicht verbindet, verblutet er. Die Liebe ist das Pflaster – die Heilskraft, die Wunden heilen kann…
Und Therapie ist eine Möglichkeit, sich Auswahrheiten zu dürfen, ohne daran zugrunde zu gehen. Denn der Therapeut (ich würde dir dringend in deinem Fall raten, eine Frau als Therapeutin aufzusuchen) verfügt über Techniken, wie deine wunde Seele heilen kann.
Falls Du dich für den Weg einer Therapie entscheiden solltest, was ich Dir nur wärmstens und dringendst empfehlen will, denn alleine ist das nicht zu bewältigen, füge ich dir jetzt noch einen Link zu von Alice Miller, die klare Kriterien zusammengestellt hat, wie ein/e gute/r Therapeut/in zu erkennen ist.
http://www.alice-miller.com/leserpost_de.php?lang=de&nid=2700&grp=0709
Hab Mut und gönne deinen“ inneren Kindern“ die Chance, in einer Therapie all das nachzuholen, was sie nie durften. Und das ist so manches, angefangen davon, endlich darüber reden zu dürfen…
Mutmachende Grüße von ganzem Herzen
Sarah M.
Liebe Tina, das blackout ist wohl ganz normal. Auch missbraucht von ihrem Vater wurde Martha Schalleck, die in ihrem ersten Buch „Rotkäppchens Schweigen“ beschreibt, mit welchen Techniken Opfer mundtot gemacht werden. Das Buch zu lesen ist aber eine schwere Herausforderung, ich persönlich schaffe es nicht, diese Fakten zu ertragen. Sehr hilreich und überhaupt nicht verängstigend ist ihr zweites, neues Buch „Keine Angst vom „Kinderschänder““, dimoma Verlag, kostet 12,50; das hat mir sehr geholfen, und Du findest darin gebündelt lauter guten Rat, webadressen. Literaturverweise und und und.
Hilfsstellen – können eine sehr große Enttäuschung sein, sogar eine Gefahr. Gut ist auf jeden Fall „Zartbitter“. Die haben auch eine Internetpräsenz. Sehr hilfreich, schnell wirksam und nicht-invasiv fand ich Psychokinesiologie in Verbindung mit der Keymerschen (? weiß den Namen nicht 100%ig, sorry) Methode. Martha Schalleck empfiehlt Traumatherapie und nennt im Buch Adressen. Missbrauchsforen können auch unterstützen, der Austausch mit anderen Betroffenen. Ich habe bei Wildwasser gute Erfahrungen, war allerdings nicht oft dort. Alles Gute!