Schauspieler
Gabriel Byrne als Kind sexuell missbraucht

Als Kind wollte er Priester werden. In einer irischen Fernsehshow hat Schauspieler Gabriel Byrne nun erzählt, warum er einen anderen Berufsweg einschlug. Im Alter von elf Jahren sei er während eines Priesterseminars sexuell missbraucht worden. Eine Erfahrung, die ihm bis heute zusetzt.

Hamburg – Vor laufender Kamera hat Gabriel Byrne darüber gesprochen, wie er als Kind sexuell missbraucht worden ist. Das Ganze sei während eines vierjährigen Priesterseminars bei den „Christian Brothers“ in England passiert, sagte der 59-jährige Schauspieler in der irischen Fernsehshow „The Meaning Of Life“. Damals sei er elf Jahre alt und Messdiener in Dublin gewesen. Er habe mit dem Gedanken gespielt, selbst Priester zu werden, berichtet der „Telegraph“.

Er und die anderen Schüler hätten gewusst, dass sie sich vor einem bestimmten Mann in Acht nehmen mussten. „Man wollte nicht allein mit ihm im Umkleideraum bleiben“, sagte Byrne, selbst Vater zweier Kinder. „Es gab gewisse Grenzen, sexuelle Grenzen, die überschritten wurden.“ Der Missbrauch habe sich zwar nicht über einen längeren Zeitraum erstreckt, jedoch seine Spuren hinterlassen.

Er habe viele Jahre gebraucht, seine Erfahrungen zu verarbeiten und dem Mann, der ihm das angetan habe, zu vergeben. Denn diese Vorfälle hätten ihn tief verletzt, sagte Byrne. „Damals glaubte ich nicht, dass es ernsthafte Auswirkungen auf mich haben würde.“ Doch in seinem späteren Leben habe er mit bestimmten Themen Schwierigkeiten gehabt. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass dies auf seine Erlebnisse in der Kindheit zurückzuführen sei.

Gabriel Byrne war in den Neunzigern mit der Schauspielerin Ellen Barkin verheiratet, die er bei Dreharbeiten kennengelernt hatte. Sie ist auch die Mutter seiner beiden Kinder. Byrne produzierte den Film „Im Namen des Vaters“, der 1993 für einen Oscar nominiert war. In der Serie „In Treatment – Der Therapeut“ spielt er einen Psychiater. Für die Rolle bekam er einen Golden Globe Award und wurde zweimal für den Emmy nominiert.
jjc

Quelle:

http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,673110,00.html