Papst Franziskus hat kritisiert, dass die Kirche für die Vertuschung von Missbrauch durch Priester nach heutigen Maßstäben gemessen werde. Früher sei doch überall vertuscht worden. Darüber werde kaum gesprochen.
Papst Franziskus hat den öffentlichen Umgang mit den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche kritisiert. Es sei unfair, heutige moralische Maßstäbe an frühere Vertuschungen von sexuellen Übergriffen durch Priester anzulegen, da einst jeder Verbrechen verschleiert habe, sagte Franziskus auf dem Rückflug von einem Besuch in den Baltenstaaten vor Reportern. „Man hat sie auch zu Hause vertuscht: als der Onkel die Nichte vergewaltigte, als der Vater seine Kinder vergewaltigte. Es wurde vertuscht, weil es so beschämend war.“
Die Verschleierung in der Kirche an heutigen Standards zu messen sei genauso ungerecht wie ein Richten über erzwungene Bekehrungen von indigenen Völkern während der Kolonialära oder gar über die Anwendung der Todesstrafe, sagte das Kirchenoberhaupt am Dienstagabend weiter. Kürzlich hatte der Papst offiziell erklärt, dass die Kirche fortan Hinrichtungen unter jeglichen Umständen als unzulässig betrachte. Weiter lesen…
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