Zehntausende Kinder sind in australischen Einrichtungen missbraucht worden – viele davon aus dem Bereich der katholischen Kirche. Eine Untersuchungskommission schlägt nun vor, was sich ändern sollte.
In Australien sind über Jahrzehnte hinweg Zehntausende Kinder in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen sexuell missbraucht worden. Das geht aus dem Abschlussbericht einer offiziellen Untersuchungskommission hervor, die fünf Jahre lang gearbeitet hat. Die Ergebnisse waren bereits bekannt, an diesem Freitag wurde der Bericht nun offiziell vorgestellt.
Die genaue Zahl von Opfern ist nicht bekannt. Geschätzt wird, dass etwa 60.000 Menschen Anspruch auf Entschädigung geltend machen können. Wörtlich heißt es in dem Bericht: „Zehntausende Kinder in vielen australischen Einrichtungen wurden sexuell missbraucht. Die genaue Zahl werden wir nie wissen.“
Die Kommission war 2012 von der damaligen Premierministerin Julia Gillard eingerichtet worden, nachdem eine Reihe von schweren Missbrauchsfällen bekannt geworden waren. Ihr Nachfolger Malcolm Turnbull sprach – wie auch die Kommission selbst – von einer „nationalen Tragödie“.
Die Kommission machte insgesamt 409 Vorschläge, mit denen verhindert werden soll, dass sich Fälle in einem solchen Ausmaß wiederholen. 189 neue Vorschläge wurden nun mit dem Abschlussbericht bekannt. Etwa 20 davon richten sich an die katholische Kirche – in vielen der Missbrauchsfälle waren Geistliche die Täter. Von den kirchlichen Einrichtungen, in denen es zu sexuellem Missbrauch von Kindern kam, waren knapp 62 Prozent katholische. In dem Bericht heißt es, über Jahrzehnte hinweg sei es zu „katastrophalem Versagen“ gekommen.
Bereits Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass sieben Prozent der zwischen 1950 und 2010 in Australien tätigen katholischen Priester sexueller Übergriffe gegen Kinder beschuldigt wurden. Nur gegen wenige der rund 1260 Personen sei jedoch tatsächlich vorgegangen worden, teilte die Kommission damals mit.
Die Kommission empfahl nun mehrere Maßnahmen für die katholische Kirche. So solle die australische Bischofskonferenz vom Vatikan fordern, ein freiwilliges Zölibat einzuführen – statt des bisher verpflichtenden. Zudem solle die Bischofskonferenz Klarheit zu zwei Fragen fordern: Fällt es unter das Beichtgeheimnis, wenn ein Priester einen Missbrauch beichtet? Und: Darf einem Priester für einen Missbrauch vergeben werden, bevor er die Tat bei der Polizei anzeigt? Weiter lesen…
Da war die nationale australische Aufarbeitungskommission wohl schneller als die international deutsche Aufarbeitungskommission. Wenn doch nur der Splitter und der Balken nicht wäre…. Also, wo bleibt der deutsche Bericht?
Zitat:
„International ist die Aufarbeitungskommission die erste Kommission, die Missbrauch in institutionellen Einrichtungen und in der Familie in den Fokus nehmen wird.“
https://beauftragter-missbrauch.de/presse-service/pressemitteilungen/detail/news/aufarbeitungskommission-kindesmissbrauch-startet-noch-im-januar/
wusstet ihr, dass das Zölibat ursprünglich dazu eingerichtet wurde, um den Besitz von Verstorbenen katholischen Geistlichen in der Kirche zu behalten?
Somit konnte das Hab und Gut derer nicht an andere Personen vererbt werden!
Wenn man bedenkt, welch verheerende Folgen diese Regelung mit sich brachte, so grenzt das fast schon an Folter oder an ein Verbrechen.
Um so unverständlicher, dass es so lange Zeit braucht, bis diese unsinnige Regelung endlich abgeschafft wird.
Die Abschaffung des widernatürlichen Zölibats ist längst überfällig!!