Unter dem Eindruck neuer Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs hat sich Pfarrer Winfried Jansen bei den Betroffenen entschuldigt. Zwei weitere Frauen hatten sich beim Erzbistum Köln gemeldet. Jansen wurde bereits zu den Vorwürfen gehört. Von Joachim Frank
Köln. Der Erftstädter Pfarrer Winfried Jansen (73) hat unter dem Eindruck neuer Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe in den 70er und 80er Jahren die betroffenen Frauen erstmals um Entschuldigung gebeten. „Ich sehe nach und nach, dass mein damaliges Verhalten für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sexuell grenzverletzend war“, heißt es in einer mit dem Erzbistum Köln abgestimmten Erklärung, die von Jansen und Personalchef Stephan Weißkopf unterschrieben ist. Eine weitere Entschuldigung richtet der Geistliche an seine Gemeinde „dafür, dass mein Verhalten zu großer Unruhe und zu emotionaler Erschütterung geführt hat“. Die gemeinsame Erklärung sei auch „einer großen Belastung für die betroffenen Frauen und deren Angehörige“ durch das öffentliche Interesse an dem Fall des Pfarrers geschuldet, heißt es im Text. Weiter lesen…
Mehr dazu unter:
Solidarität-mit-Pfarrer-Jansen
Diese (so objektive wie gerechte) Stellungnahme eines Psycho-Profis ist wie ein ‚Stein der Weisen‘, wenn er von so etwas wie ein „versöhnter Friede“ spricht in
http://mobil.ksta.de/rhein-erft/vorwuerfe-gegen-liblarer-pfarrer–die-kirche-hat-vertuscht-und-verharmlost-,23742676,29781984.html – könnte von N.D. stammen 😉 – ein Sozialpsychologe mit erweitertem Blickfeld – und die klare Haltung von Woelki:
http://mobil.ksta.de/rhein-erft/schwere-vorwuerfe-gegen-liblarer-pfarrer-vertrauensmann-wirft-woelki-uebertriebene-haerte-vor,23742676,29781442.html –
ALLERdings auch hier:
Keiner kümmert sich um Wiedergutmachung durch die Täter selbst.
Jeder Täter wird es einsehen MÜSSEN, und sein eigenes Einkommen aufs Minimum einschränken MÜSSEN zum Ausgleich für tatbedingte Einschränkungen bei Opfern und die von den Taten abzuleitenden und alle noch zu erwartenden Spätfolgen!
SAGT ES LAUT!
Ich hoffe, daß solche Berichte Betroffene ermutigen, auch nachträglich bei den Kirchen und weiteren INSTITUTIONEN aufzuräumen, und mögen sie dabei mehr erfahren, als einmalig freundlich-verständnisvolle Worte,nämlich die Zusicherung einer konkreten Aufarbeitung,eines nachgehenden fortgesetzten Dialog und weitere Hilfestellungen.
Ziel kann doch nur sein, dass die verantwortliche Institution, dass die Gesellschaft aufräumt, dass Täter ihre Verantwortung endlich selbstverständlich übernehmen müssen. Und zwar vor allem in Taten. Ich persönlich sehe es nicht als die Aufgabe der Betroffenen an. Das ist leider nur deshalb so, weil da noch sehr viel Nachholbedarf an Verantwortungsübernahme ist. Sexuelle Gewalt geht uns alle an, denn es könnte jeden treffen, und jedes Kind oder Jugendlichen! Wie groß so eine Solidarität mit dem Täter ist zeigt, dass viele Menschen erst noch lernen müssen, ihr Vertrauen in Kinder und Betroffene zu setzen und nicht zu verharmlosen. Man darf auch nicht vergessen, dass es sexuelle Gewalt gibt, die nur vom Betroffenen als sexuelle Gewalt wahrgenommen wird, jedoch nicht strafrechtlich verfolgt wird, weil sie nicht eindeutig genug ist, wie z.B. ein Kind auf dem Schoß haben- hier merkt ja nur das Kind was los ist….
Die Betroffenen müssen sich nicht mehr anstrengen und aus dme Fenster hängen- sondern u.a. viele viele andere Menschen, die erst umlernen müssen, verstehen lernen müssen, was sexuelle Gewalt ist und wie man damit umgeht, ÜBER dem Teppich und nicht darunter. Wegen des Berichtes über den Pfarrer überkommt mich Traurigkeit, wenn ich daran denke, wie viele Jahre die Betroffenen damit alleine waren- der Pfarrer hätte auch damals schon seinen „Hut“ nehmen können.
Die Appelle des Aufdeckens müssen an die Täter gerichtet werden, sie müssen endlich aufhören ihr Unwesen zu treiben und es sollte vielmehr aufgeklärt werden, was sexuelle Gewalt ist, welche Folgen sie hat, und dass Täter die Verantwortung dafür tragen, auch finanziell, und auch dafür, dass diese Taten beendet werden!
Diese Erklärung stinkt zum Himmel.
„Nach und nach“ sähe er es ein, dass sein Verhalten grenzverletzend gewesen sei.
Oops. Tschuldigung.
Die Erklärung vorsichtig mit dem Erzbistum Köln abgestimmt.
Und dann?
Das Bistum hat zu tun – Geld zählen, Vermögen verwalten:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kommentar-zu-koeln-katholisches-erzbistum-mit-milliarden-vermoegen-a-1019173.html
Weil ich es selbst erlebt habe aus der Perspektive der Betroffenen: Wie einsam und verlassen muss diese Betroffene gewesen sein, wenn sie nach Jahrzehnten im Erwachsenenalter spricht und anklagt ohne zu wissen, dass es noch andere Betroffene geben könnte, die nach ihr sprechen und anklagen könnten. Wie ekelhaft dieses Gefühl ist, kenne ich aus eigener Erfahrung. Und sie hat gesprochen und bekommt dann mit:
Zitat:
„In Jansens Gemeinde kam es daraufhin zu einer starken Solidarisierung mit Jansen und zu Vorwürfen gegen das Erzbistum Köln und den Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki. Der Pfarrer sei öffentlich vorverurteilt worden. Außerdem seien die gegen ihn eingeleiteten Maßnahmen – insbesondere die sofortige Beurlaubung – unverhältnismäßig.“
Zitat Ende:
Man hat der Betroffenen nicht geglaubt. Die ganze Gemeinde war zu diesem Zeitpunkt gegen eine wirklich Betroffene, gegen ein Kind. Was ein ekelhaftes Gefühl, weil ich es kenne.
Und dann vielleicht ein Aufatmen der Betroffenen als das hier geschah:
Zitat:
Nachdem sich nun zwei weitere betroffene Frauen beim externen Ansprechpartner des Erzbistums gemeldet haben und Jansen zu den Vorwürfen gehört worden ist, äußert sich der Pfarrer zum ersten Mal wieder selbst….
Zitat Ende:
Mindestens 3 aussagende Missbrausopfer sind notwendig für das hier:
Zitat:
Angesichts der „Spannungen“ zwischen Gemeinde und Bistum wurde eine externe Prozessbegleitung vereinbart.
Zitat Ende
Nur die Missbrauchsopfer will keiner mehr sehen. Sie leiden zwischen Gemeinde und Bistum.
Zum Kotzen diese ganze Gesellschaft.
Und so geht es tausenden von Betroffenen, man glaubt, wird als Lügner bezeichnet. Dann tauchen immer wieder die Fragen auf, warum habt ihr keine Anzeige bei der Polizei gemacht. Wenn Täter und evtl. Zeugen lügen, durch die Tat steht man unter Schock, von Ekel geplagt, von Ängsten. Und dann kommt eine nicht sehr glaubwürdige Entschuldigung (Bitte: Auf ich jemanden mal aus Versehen auf die Zehen getreten, da ist dieses Wort sehr angebracht) Entschuldigung, dann vielleicht noch mit Handschlag, nein Danke. Es ist richtig, die Menschen, die gesamte Gesellschaft, muss endlich begreifen, zuhören, objektive Meinung zu bilden, nicht schweigen.
So wie hier die Gemeinde reagiert hat, kenne ich aus eigener Erfahrung, man wird missachtet, abgestoßen, hat man dann einen stichhaltigen Nachweis, nach Monaten: Ach das tut mir leid. Das war’s???
Deshalb muss sich so schnell wie möglich etwas ändern, die Gesetze! Es ist nicht 5 vor Zwölf, es ist Zwölf. Nicht bevor das Kind in den Brunnen gefallen, es sind schon viele in den Brunnen gefallen, einige können Schwimmen, sie schwimmen noch. Noch, die Kräfte schwinden!
@Beate L.-W.: Wir sind uns doch wohl einig ? Zuallererst: die gewaltvollen Übermächtigungen DÜRFEN NICHT geschehen Wo sie aber verübt worden sind, sind die Betroffenen doppelt belastet: zum Einen durch die Schädigungen, zum Anderen durch das Aufdeckungsproblem. Wo kein Kläger ist, ist keine Untersuchung/Verfolgung.Eine Institution kann sehr wohl präventiv arbeiten, aber sie kann ohne klare Hinweise von Betroffenen oder des Umfeldes nichts unter Generalverdacht stellen – das würde Misstrauen, Verunsicherung und Ängsten Tor und Tür öffnen. Was geübt und gefördert werden muß, ist das Aussprechen und das Erhören.Aufräumen der Institutionen meint dann: Prävention, Anhören,UNTERSTÜTZENDE AUFARBEITUNG,juristische Maßnahmen und nachsorgende
Bewältigungshilfen – Dafür offene Bereitschaft.
@Gertrud Tammena- um einen Generalverdacht ging es bei diesem Thema so weit ich lesen kann nicht. Betroffene sind nur deshalb doppelt belastet, weil die Institutionen, weil Justizsysteme und Gesellschaft immer noch viel zu sehr auf ein „ihr macht das schon, ist mehr oder weniger Euer Problem“ gegenüber den Betroffenen setzt, anstatt zu begreifen, dass es hier um etwas geht, bei dem vor allem Menschen, die NICHT betroffen sind, gefragt sind, denn die Verletzungen, die Kinder und Jugendlich durch Täter erfahren sind oftmals so stark(dies liegt in der Natur der Traumatisierung), dass diese Menschen oftmals für immer stark beeinträchtigt sind, und es ist eine Zumutung, immer noch mehr und noch mehr von Betroffenen zu fordern, sie sollten sich einsetzen. Es liegt an den Verletzungen, nicht an der Natur der Betroffenen! Daher sollte sich die Gesellschaft darauf konzentrieren, es Betroffenen einfach zu machen, viel einfacher als es bisher ist. Dazu gehören viele viele Dinge. Oftmals machen Kinder und Jugendliche schon aufmerksam was passiert ist- aber es wird nicht angemessen reagiert. Von ihnen dann später zu fordern, sie müssten mehr machen, ist eine Farce und alles andere als solidarisch. Darum kann und darf es nicht gehen! Es geht um die Sensibilisierung kindlichen und Jugendlichen Opfern gegenüber, um ein Lernen, was Taten sind, wie Täter agieren, was man übersieht, wo die Hürden aufzudecken extrem hoch sind. Auch unter Betroffenen sollte keine Forderung forciert werden, jeder spürt selbst was richtig ist. Und die Betroffenen sind nicht dafür zuständig, dass ein Täter weitermacht! Hier dreht man die Verantwortung um. Oftmals heißt Leben für Betroffene jeden Tag irgendwie zu überleben- immer noch haben wir eine Gesellschaft die es demm Täter viel einfacher macht als dem Opfer, und da müssen erst einmal die aufräumen, die nicht zutiefst erschüttert wurden- das ist zudem viel effektiver! Wenn sie denn begriffen haben, was sexuelle Gewalt wirklich ist und bedeutet!
Erinnere ich mcih richtig? War das der Fall wo kürzlich in den Medien Die Leute vor laufender Kamara ihren Pastor wie ein Mythos in den Himmel hoben?
Puhh habe ich nur gedacht…alle einhellig emotional blind…kann doch nicht sein…ich war sprachlos..
ah jah, er mußte also 73 jahre werden, den Druck erleben um nach und nach zu sehen…
niemals…er muß schon von Beginn an sehr genau gespürt haben was seine sexualisierte Gewalt an Macht den Opfern gegenüber bewirkt…
Aber logisch, die rosarotenBrillenträger können dies natürlich wunderbar ummodellieren…und so mit Stimme halten im Singsang der Banalität.Für sie ist das nur noch eine Charismaerweiterung…ui mir schwindelt es.
Warum sagt er nicht einfach daß er feige war?
Der Fokus ist wieder mal sehr auf die Kirche gerichtet. Dabei lauert die Gefahr überall!
Man beachte das immer.