Die Staatsanwaltschaft Mainz hat gegen einen hochrangigen BKA-Mitarbeiter wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material ermittelt. Sein Name fand sich auf derselben Liste wie der von SPD-Politiker Edathy. Der Spitzenbeamte wurde in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.

Berlin/Hamburg – Keine Abschiedsreden. Keine Feier. Es war ein unauffälliger Ausstand aus dem Dienst des Bundeskriminalamts (BKA). Eine kurze Notiz im Intranet der Behörde informierte die Mitarbeiter: Der hohe Beamte scheide kurz vor Ende des Jahres aus und gehe in den Vorruhestand. Die Gründe für den plötzlichen Abgang des Spitzenbeamten, der jahrelang in führender Position der Abteilung „Schwere und Organisierte Kriminalität“ tätig war, nannte die BKA-Führung nicht.

Nach SPIEGEL-Informationen musste der hohe Beamte gehen, weil er sogenannte Posing-Bilder bei demselben kanadischen Anbieter bezogen hatte, bei dem auch SPD-Politiker Sebastian Edathy bestellt hatte. Das Material, das die Staatsanwaltschaft Mainz bei dem BKA-Mann sicherstellte, war allerdings – anders als bei Edathy – unzweifelhaft illegal und strafrechtlich relevant.Für BKA-Chef Jörg Ziercke ist der Fall seines Mitarbeiters in mehrfacher Hinsicht heikel. Denn der Beamte arbeitete in eben jener Abteilung, in der im November 2011 die Daten der Operation „Spaten“ aus Kanada eingingen.
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