seuddeutsche.de 29.10.2011
Lebensgeschichte der Regisseurin Eva Ionesco
Von Charlotte Frank
Mit vier Jahren wird Eva Ionesco als Aktmodell missbraucht. Ihre eigene Mutter fotografiert sie in erotischen Posen und verkauft die Fotos als Kunst. Nun erzählt Ionesco im Film „I’m not a f**cking princess“ ihre Geschichte.
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Der Trailer hat mich wieder erinnert, wie mein Vater – er war Kunstmaler – mich zwang, mich nackt von ihm malen zu lassen.
Was heisst zwang … er sagte es einfach und ich folgte. D.h. beim Ausziehen im Bad sagte ich meiner Mutter, dass ich das nicht wolle. Aber sie sagte nur, sie könne da auch nichts machen.
Ich wollte dann meinen Oberkörper mit dem Arm schützen, er hat mich ausgelacht, aber genauso gemalt. Später hat er dann das als das Besondere an dem Bild bezeichnet: das Schamhafte, das Reine.
Mein Thera würde jetzt wieder den Kopf schütteln, dass ich mir solche Filme, bzw. Trailer anschaue. Aber an manche Sachen WILL ich mich erinnern, aber nicht indem ich meinen Stand als ewiges Opfer manifestiere. Sondern ich möchte darin das Mädchen würdigen. Dass es ausgehalten hat, gekämpft und überlebt hat. Möchte seinen Schmerz wieder spüren und wieder spüren, warum es meinen Trost, meine Liebe braucht.
Ich bin Eva Ionesco unendlich dankbar für diesen Film!
heyyy,,ich habe gestern einen Anruf bekommen auf meine Anzeige bezüglich eines Nebenjobs. Da wurde ich gefragt ob ich bereit wäre von ihm aktfotos zu machen gegen Bezahlung. Und ein andere Anrufe wollte dass ich gebrauchte Damenslips für ihn vertreibe.
Ähm,,,ich weiss dass diese Männer ihre unterschwelligen Ohnmachtsgefühle kompensieren indem sie nichtsahnende Frauen damit erschrecken. Wann wird soetwas eigentlich mal strafbar?????
Ich bin sehr traurig geworden, als ich diesen Artikel gelesen habe. Dieser Film ist wichtig und ich bewundere Eva für ihren Mut, ich werde ihn mir aber nicht ansehen können, weil mich das alles an meine Mutter erinnert, die ihre eigene sexuelle Misshandlung an mir fortgesetzt hat, indem sie mich als kleines Mädchen meinem Opa und einem Lehrer zur Verfügung gestellt hatte, weil sie nicht die Courage hatte, zu ihrer kleinen Tochter zu stehen und sie zu beschützen.