taz.de 9.06.2010
Wegen Pädophilie Verurteilte müssen sich in Polen künftig nach Verbüßung einer bis zu 15-jährigen Haftstrafe einer hormonellen Zwangstherapie unterziehen.
taz.de 9.06.2010
Wegen Pädophilie Verurteilte müssen sich in Polen künftig nach Verbüßung einer bis zu 15-jährigen Haftstrafe einer hormonellen Zwangstherapie unterziehen.
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Offenbar ist es immer noch einfacher, über Menschenrechte hinweg gehend sinnlose aber spektakuläre Maßnahmen wie die Zwangskastration zu ergreifen, als Nachbarn, Freunde, Verwandte einzugreifen und Kinder, die unter dem Terror der sexuellen Folter leben müssen, aus ihrer Hölle zu holen. Sechs Jahre lang haben Menschen zugeschaut in dem Fall, der diese vermeintliche Radikalkur in Polen ausgelöst hat! Was hilft da Zwangskastration?
„Die Zeugungsfähigkeit bleibt erhalten“, so steht es in dem Bericht. Von einer Kastration kann also keine Rede sein. Von Zwang schon, aber das betrifft wohl mehr den Zwang, sich medizinisch behandeln zu lassen. Um damit andere, sehr schädliche Zwänge in den Griff zu bekommen. Nämlich den zwanghaften Sexualtrieb, andere Menschen zu verletzten. Das relativiert einen solchen medizinischen Eingriff, denn auch das weggesperrt zu werden ist Zwang. Ganz ohne solchen kommt eine Gesellschaft bei Straftaten gegen andere offenbar nicht aus. Gemeint ist hierbei zudem lediglich ein hormoneller Eingriff, mit dem das übermäßige Triebverhalten medizinisch in den Griff zu bekommen versucht wird. Also eine ärztliche Behandlung, der sich andere freiwillig unterziehen, weil es ihnen danach besser geht. Triebtäter zu diesem Glück zu zwingen, um andere vor schweren Verletzungen zu schützen, kann man nicht als „Zwangskastration“ bezeichnen. Moralisch schwierig ist das Thema allerdings schon, denn Erinnerungen an die deutsche Geschichte werden dabei durchaus wach. Da gilt es also differenziert zu bleiben, in seiner Bewertung und Rhetorik.
Ich stimme Dir völlig zu, dass der belastete Begriff „Zwangskastration“ hier nicht wirklich passt – es ist Zwangs-Triebeindämmung. Und ich finde es weit weniger schlimm, wenn jemand zwang-triebeingedämmt wird, als wenn er Menschen vergewaltigt.
Mir drängt sich der Vergleich auf, dass man jemand seinen Hammer wegnimmt, wenn er ihn einem anderen auf den Kopf schlagen will, bzw. das sogar schon mehrfach getan hat – das ist ein Bedürfnis, das er nicht auszuleben braucht.
Sein Recht auf das Ausleben seiner Bedürfnisse kollidiert mit dem Recht des anderen auf Leben und Unversehrtheit – und letzteres steht höher, glücklicherweise. Der gute alte Kant hatte sich darüber doch auch schon Gedanken gemacht…
Hallo!
selbst nach einer freiwilligen Kastration,
hat der Sadist noch einen Gewinn durch quälen oder?
Siehe :
http://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Bachmeier
“ Sagt es LAUT“
Pia Survivor