Am 28.05.2010 wurde der Öffentlichkeit die telefonische Anlaufstelle 0800-22 55 530 der Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten Dr. Christine Bergmann in der ZDF HEUTE-SENDUNG um 19.00 Uhr bekannt gegeben. Ich bin Opfer und rief dort an. Mein Bericht.
Teil 1
Mein Anruf war um 20.00 Uhr. Ich wurde von einer sehr professionell klingenden weiblichen
Stimme samt Musikbegleitung herzlich willkommen geheißen. Ich traute meinen Ohren nicht:
Missbrauchsopfer – HERZLICH WILLKOMMEN? Ein Spaß?
Verbunden wurde ich ohne weiteres Warten mit einer sanften und freundlichen jungen Frauenstimme, die nichts anderes wollte als „aufnehmen“ und evtl. „weiterleiten“. Tastende Fragen ihrerseits versuchten dann offenbar, meine Angaben in vorgegebene Kategorien einzuordnen. Aufgrund der sehr komplexen Sachlage gelang das nicht.
Schluck: ICH PASSE NICHT INS SYSTEM
Bei der Nachfrage nach Kontaktadressen in meiner Region suchte sie zaghaft und unsicher im PC, brachte zwei lapidare Ergebnisse, die jeder jederzeit alleine finden kann und die ich auch schon selbst ohne Erfolg kontaktiert hatte. Erfolglos, weil nichtssagende Pauschalabfertigung.
Schluck. Gezielte persönliche Anlaufstelle – FEHLANZEIGE
Ich beklagte das leider magere Ergebnis unseres Gesprächs.
Antwort: Wir haben unsere GRENZEN
Teil 2
Anruf um 20.30, wieder eine sehr sanfte freundliche Stimme, die ich klar und deutlich hörte, die mich aber wegen Rauschen und Nebengeräuschen nicht verstehen konnte und mich deshalb um
einen erneuten Anruf bat.
Teil 3
Anruf um 21.00 Uhr. Wieder eine sanfte und freundliche Frauenstimme. Ich fragte, wie denn die Hotline den Opfern in dieser grausamen aktuellen Seelenlage helfen soll.
Antwort O – TON: Gute Frage – ich weiß es nicht.
Preisfrage: WER WEISS ES ?
(Die Person ist der Redaktion von netzwerkB bekannt)
ja super , wer paßt denn schon genau in ein Schema ?
Mfg
larissa
Leute wacht auf, wir sind hier in Deutschland. Wann werded ihr endlich Erwachsen? Das gelabbere habe ich persönlich schon auf gegeben.
Nicht viel reden. MACHEN UND TUN.
Hallo verehrte Geschädigte
Reden ist Silber, Klagen vor Gericht ist Gold, seien sie kein Schäfchen weiterhin. Dies ist eine perfekte Inszenierung der katholischen Kirche zur Beruhigung der Schäfchen. Siehe meinen Beitrag Focus-Online 27.5
Also ich finde diese Anlaufstelle zunächst erstmal vom Ansatz her gut.
Betroffene haben erstmalig die Möglichkeit, direkt mit einer Regierungsabteilung Kontakt aufzunehmen in anonymisierter Form.
Man darf auf die ersten Ergebnisse einer Zusammenstellung der diskutierten Themen gespannt sein. Bevor das nicht geschehen ist, kann man noch recht wenig dazu sagen finde ich.
Sicher ist es keine Beratungsstelle, sondern eine Art Aufnahmestelle, wo
die Anliegen von überwiegend Betroffenen gesammelt werden.
Zwar wurden bereits mit Sicherheit schon alle Punkte bekannt gemacht durch andere Organisationen wie auch dieser Seite hier, aber wenn die das Ausmaß aufgrund der Vielen Eingänge feststellen werden, so tut sich vielleicht doch etwas mehr.
Die Frage stellt sich natürlich, inwieweit eine Zusammenstellung wahrheitsgemäss und unverfälscht erfolgen wird.
Man darf abwarten.
Erstmal finde ich es gut, daß so eine Stelle eingerichtet wurde.
Wird da wieder nur diskutiert, ohne sichtbare und erkennbare Umsetzung der Anliegen, so würde ich ab dann die Einrichtung als fragwürdig einstufen.
Warten wir´s ab – aber nicht zu lange.
Hallo,
solche Erfahrungen kenne ich auch. Die Menschen bei solchen Stellen sind „überfordert“, weil sie die Sache kaufmännisch angehen und nicht menschlich. Solche Erlebnisse lassen sich nicht katalogisieren, da jedes Schicksal anders ist, die Betroffenen haben für die Grenzen der Helfer Verständnis zu haben, die HELFER aber wohl nicht für die Betroffenen, da es fern für diese ihrer Welt ist. Dann passieren menschliche Fehler, die bei Traumatas schwer wiegen – diese sind denen schon wieder nicht bewusst!
Darum hilf Dir selber, dann hilft Dir Gott oder die himmlischen Mächte, wir müssen für uns selber die Menschen suchen, die uns gut tun und deren Hilfe wirkliche Hilfe ist, alles andere ist nur Farce, Fassade oder wieder ein Umweg mehr.
Nichtbetroffene neigen dazu, schnell müde bei solch schweren Themen zu werden und dann sich abzuwenden…. und die Kirche lässt die Nähe dieses Themas schon gar nicht zu, denn erst würden nämlich würde was passieren.
So ist so eine Stelle mehr ein Pflaster für die Kirche denn für die Betroffenen. Darum nicht persönlich nehmen, als Fakt ansehen.
Ich erlebe das auch in real, oder habe es erlebt.
GRENZEN sind da um überwunden zu werden.
Herzliche Grüsse
Jacqueline
Staats Placebo !
Hubert,im Ernst…glaubst Du wirklich das die uns dort helfen???Sitzen dort wirklich auch Gleichgesinnte??Hat dort jemand unser Leid erlebt???Zwischen sagen,man helfe uns und auch wirklich tun……….wir sollten realistisch bleiben….wenn WIR UNS untereinander helfen „werden sie alle geholfen“;O)!!!Traurig,aber bisher doch die einzig wahre Realität…Der Staat ist nun dran zu beweisen,was wir Menschen-denn wir sind auch Menschen..-auf die Hilfe UNSERER Politik&Gesetze zählen können,vorallem unserer Rechte…Täter erhalten doch auch Rechte…
Honorar?
Im Grunde müßten Betroffene für jeden gelieferten Beitrag
gegenüber dieser Institution ein Honorar bekommen.
Wenn man es genau nimmt, sind Betroffene bereits Arbeitgeber für Ärzte, Psychologen, Rechtsanwälte und Richter, Forscher usw.
Alle Personen, welche sich professionell mit den Opfern befassen, verdienen oft recht gut an deren Leid. Alle verdienen bisher, nur die Betroffenen meistens leer aus. Ein Gerichtsprozess in so einer Angelegenheit verursacht nicht selten Kosten in der Höhe von 50.000 Euro oder mehr!
Ein Opfer selbst sieht nichts davon, sondern zahlt auch noch drauf!!
Insbesondere dann, wenn bei Gerichtsverfahren eine Rechtschutzversicherung nicht besteht oder nicht greift.
Rechtsstreitigkeiten in derartigen Angelegenheiten müssten ausnahmslos vom Staat übernommen werden!
Erst dann wäre es auch viel mehr Betroffenen möglich, in dem Bereich zu klagen und damit effektiv etwas zu ändern.
Hubert
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Rechtsstreitigkeiten in derartigen Angelegenheiten müssten ausnahmslos vom Staat übernommen werden!
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Ja da sagst du was !
Wo wir ja eh gehändikäpt sind und beruflich meist gestrandet sind .
Finanziell nicht das erreichen können , wovon wir träumen .
Wo andere Menchen , eben mehr Arbeiten , um so mehr verdienen zu können .
Ich statt dessen , werde weiter ausgebeutet im Niedriglohn bereich .
Na ja wenigstens anerkennung und Aufgaben ….
Nein , wir müssen dann das eh schon wenige Geld , für die Vergangenheitsbewältigung ausgeben .
Psychologen
Kliniken
Anwaltskostem …
Sind wir denn nicht schon genug bestraft ??!
Hallo Jacqueline
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Nichtbetroffene neigen dazu, schnell müde bei solch schweren Themen zu werden und dann sich abzuwenden…. und die Kirche lässt die Nähe dieses Themas schon gar nicht zu .
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Ja auf dem Mißbrauchstreffen der Kirchenmann der ja Gastgeber war.
Der hatte einen gar nicht ausreden lassen und ist dem einen immer ins Wort gefallen .
Gastgeber dürfte man nicht kritisieren ! ( kirche )
Es gäbe ja auch andere stellen wo Mißbrauch stattfände .
Stimmt ja , aber trotdem gibt es das auch in der Kirche .
Und meine Freundin sagte nun zu mir , ach du mußt auch mal alleine klar kommen können .
Eine Freundin als Normaler Mensch zu finden ist ja schon nicht einfach , doch als ein Mißbrauchsopfer um so mehr .
Und die andere glaube die macht nun auch zu , die will nichts mehr wissen von meinem Thema .
Nun Sie hat ja auch nun einen Kranken Mann zu Hause.
Aber nun stehe ich alleine da !
Mfg
Larissa
Na, den „Willkommensgruß“ haben sie anscheinend geändert! Ich habe es eben überprüft!
Ansonsten hätte ich an Kritik nicht gespart, denn wo gibt es denn so etwas: „Missbrauchsopfer, herzlich willkommen“????
Vielleicht lesen die doch bei uns eifrig mit? 🙂
Hey meine Freunde,kam heute nicht eher ins it,bin am Büro malern.
Ihr habt Recht und ich finde auch das es ein hohn ist für uns!Ich habe gar nicht erst versucht da anzurufen,denn wenn ich vergleiche das ich allein meine OEG für meinen Sohn und mich 2007 beantragte,letztes Jahr sogar eine Petition deswegen einreichte…..Wir müssen handeln,denen auf die Pfoten klopfen,sonst wird nichts!!!Die fühlen sich sicher,ohne Kopfkino,ohne Not-egal ob finanziell,psychisch etc.Wir sollten nicht nur Beschwerde geben,nicht nur Vorhaben,sondern umsetzen!!!Es reichen aber eben auch nicht nur 100Betroffene,wir müssen mehr bewegen,um endlich ernst genommen zu werden,unsere Lage,Situationen……für die eben unvorstellbar,daher interessenlos!!!Ich lebe seit Jahren nicht mehr gern in meinem eignen Heimatland!!!Sicherheit?Menschenwürdig??=NULL
Ja genau Peggy, so ist es.
Diese ganzen staatlichen Institutionen, welche Betroffene
entlasten bzw. entschädigen sollen, gibt es ja bereits.
Allerdings scheinen diese Einrichtungen wie z.B. die für das OEG
nur einige wenige Anträge zu genehmigen, wohl um eine Glaubwürdigkeit vorzugaukeln.
So kann es vorkommen, daß ein Betroffener satte 6 Jahre darum kämpfen mußte mit Gerichts-Instanzen usw., um dann schließlich nach dem Urteils-Spruch Recht zu bekommen.
Aber damit nicht genug – die OEG-Stelle zahlte dennoch nicht. Dazu waren erst noch weitere Anstrengungen mit Klageandrohungen seitens des Klägers notwendig. Dann erst zahlte diese OEG-Istanz schließlich.
Ich frage mich, wieso ein solcher Umgang gegenüber Betroffenen überhaupt möglich sein kann. Jedem düfte wohl klar sein, daß einem Betroffenen so ein Verfahren massivst zusetzt mit weiteren Schädigungsfolgen.
Oder will man mit so einem Umgang andere Betroffene davor abschrecken, so einen Antgrag überhaupt erst zu stellen?
Ich finde soetwas schlichtweg eine riesige Sauerei !!
Betroffene sollten sich davon nicht abschrecken lassen, sondern
nach außen tragen, wie es in unserem Staat wirklich aussieht.
Wenn schon solche Einrichtungen geschaffen werden, so sollte es auch allen Betroffenen auf einfachem Wege möglich gemacht werden, solche Anträge überhaupt zu stellen und durchzubekommen.
Hallo,
ich bin Betroffener und arbeite in der Hotline von Frau Bergmann mit.
Natürlich kann es gut sein, dass nach dem ganzen Spektakel irgendwer den Rotstift nimmt und einen Strich durchmacht. Auch die Alibi-Funktion für die Politik ist relativ offenkundig. Dennoch denke ich, dass die Sache vielleicht ihren Sinn hat. Die ‚Anlaufstelle‘ wurde inhaltlich von Menschen mit viel Erfahrung aufgebaut, die u.a. auch aus der Basisarbeit kommen. Also anrufen und alles an Kritik dokumentieren lassen. Von mir wäre dass z.B.:
– Warum gibt es nicht bundesweit Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen?
– Warum muss mensch auf einen Therapieplatz 1/2 Jahr warten?
– Warum werden die TäterInnen freigesprochen?
usw.
Liebe Grüsse Jaaaki
Hallo Franco,
der war gut, oberköstlich!!! Ich roll grad am Boden vor Lachen!
Meinen Witz im Kommentar „Duschverbot“ hat leider keiner durchschaut! Ich sag nur: …“und was ist mit Tee???“ ….
hallo jaaaki
Man muß nicht nur ein Halbes Jahr warten , sonderen , wenn man
glück hat
1 1/2 Jahre , ansonsten nimmt kein Psychologe einen noch nicht mal , in die Warteliste .
Beratungstellen gibt es noch !
Damals wollte man im Frauenhaus jeglichen Zuschuß streichen .
Ich war mit Demonstrieren .
Nun ja mit nur wenig Zuschuß und nur Spenden , kann man den Betroffenen , nicht wie gewünscht beistehen .
Denn die Psychologen die da arbeiten wollen auch Geld verdienen und leben können .
Nun wenn die oft nicht noch eine Eigene Praxis noch hätten ginge das sicher gar nicht .
Ich finder deren Einsatz super .
Mfg
larissa
Hallo Hubert
Ich frage mich, wieso ein solcher Umgang gegenüber Betroffenen überhaupt möglich sein kann. Jedem düfte wohl klar sein, daß einem Betroffenen so ein Verfahren massivst zusetzt mit weiteren Schädigungsfolgen.
Oder will man mit so einem Umgang andere Betroffene davor abschrecken, so einen Antgrag überhaupt erst zu stellen?
Dann ist man wirklich Opfer , wenn man das durch hat ?!
Aber dann müßte man das dazu mit einreichen , das , der Antrag auf OEG einen noch mehr geschädigt hat .
Und man nun noch kranker ist ,?
Mfg
larissa
Abwarten und Tee trinken,
wenn wir nach dem seichten Tee noch warten können………
Opferrolle….Ablasshandel….
rühre,rühre Löffelstiel und ein Brei macht manchmal viel…
serviert man ihn am runden Tisch….
braucht es nicht den stinkenden Fisch…Merzedes
Gut durchdachtes 3-Gängemenü
Man nehme für den 1.Gang die Zutaten nach eigenem Rezept.
Dabei sollte man unbedingt darauf achten,dass man keine Zutat vergisst.
Bei der Arbeit bitte nicht hektisch oder ungeduldig werden,denn der 1.Gang braucht etwas Zeit zum Gehen.
Hat sich der 1.Gang dann endlich gesetzt,serviere ihn.
Wenn der 1.Gang vielleicht nicht schmeckt,so liegt das nicht an dir,sondern an den Verdauungsproblemen der Probierenden.
Gebe ihnen etwas Zeit.
Beim 2.Gang hast du schon Übung und weißt,dass du alle Zutaten reichen musst.
Der 2.Gang braucht keine Zeit zum Gehen und muss sich darum auch nicht setzen,denn er wird heiß serviert.
Du darfst nichts verschütten !
Brandblasen wären die Folge !
Der Lohn deiner Arbeit ist der 3.Gang,denn er wird dir serviert.
Falls es aber nicht dazu kommt,musst du den 1.Gang und den 2.Gang noch einmal kochen.
Du solltest dich beeilen,sonst kommst du nicht mehr in den Genuss des 3.Ganges ! Merzedes
Es hat funktioniert!!! Nachdem meine beiden Emailzusendungen an die „Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs“ unbeantwortet blieben, habe ich vor ein paar Tagen das Ganze noch mal ausgedruckt, und per Einschreiben mit Rückschein dorthin geschickt. Nun kam tatsächlich per Brief eine Eingangsbestätigung – zusammen mit dem Hinweis, dass die Bearbeitung etwas dauern würde. Ich nehme an, wegen der Flut an Missbrauchsmeldungen. Ok, nun weiss ich, dass es angekommen ist und gesehen wird. So habe ich dann auch die Geduld, abwarten zu können. (Traumatisiert@wolke7.net)