WELT ONILNE 24.07.2012
Die Entscheidung ist nach Rücksprache mit Unterstützern und den Ärzten gefallen
Scharbeutz (dapd). Nach gut sechs Wochen hat der Vorsitzende des Opferverbandes NetzwerkB, Norbert Denef, seinen Hungerstreik beendet. Die Entscheidung sei nach Rücksprache mit Unterstützern, die sich seiner Aktion angeschlossen hatten, und den Ärzten gefallen, teilte der 63-Jährige am Dienstag im schleswig-holsteinischen Scharbeutz (Kreis Ostholstein) mit. Er hatte sich seit dem 8. Juni nur noch von Tee, Wasser, Gemüsewasser und Limonensaft ernährt.
Mit der Aktion warb Denef für seine Forderung nach einer Aufhebung der Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch. Während des Hungerstreiks sammelte er knapp 64.000 Unterschriften für sein Anliegen. Als Kind war Denef selbst von mehreren Tätern über Jahre systematisch missbraucht worden.
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Mehr auf netzwerkB:
46 Tage Hungerstreik – Politik lässt Opfer lieber verhungern
Lieber Norbert
vielleicht ist es besser so, jedenfalls hat das schon mit 64000 Unterscriften, während ddr Zeit , einen guten Anklang gefunden. Normalerweise, müßte man diese Unterschriften Sammlung, zum Europäischen Gerichtshof nach Straßbourg-Cedex schicken!!!Aber es ist vielleicht auch besser-das Du den Hungerstreik beendest-denn diese REegierung ist alles andere als mitfühlend-für uns Opfer-ich habe davon genug-ich will vergessen Norbert-was da alles passiert ist-auch mit Deinem Hungerstreik-es kümmert, kaum jemandem und schon garnicht unsere Politik! Ich werde wenn mein OEG-Verfahren durch ist, dieses Land sofort und nach Abklärung aller nötigen Fakten, VERLASSEN! DENN IN DIESEM LAND KANN MAN SICH SOWIESO NUR VERLASSEN FÜHLEN!!!Dieses Land ist es nicht wert-in diesem Land istz es nicht Wert zu LEBEN!!!Machs gut Norbert! Wie möchtest Du jetzt weiter vorgehen? Ich hoffe Du gehst den richtigen Weg-denn ich glaube-die Aufhebung, der Verjährungsfristen bei sexualisierter Gewalt, wird in diesem Land niemals aufgehoben!!! Das sind nun einmal Verträge -die die Kirchen womöglich, mit der Bundesrepublik Deutschland haben-DENN MAN DENKE AN DIE N…-ZEIT!!!! Wie sang einmal Marius Müller Westernhagen „ICH BIN FERTIG“ mit Dir-das münze ich jetzt mal auf diese Land DEUTSCHLAND! Einen schönen Tag Euch allen noch und ganz besonders Dir Norbert und Netzwerk B
Yippiyeah!!!
DAS ist die BESTE aller Nachrichten!
Auf die Nachricht habe ich schon gestern Nacht gewartet. Weil die Kommentare so lange nicht freigeschaltet wurden, habe ich mir schon gedacht, dass die “ Zuständigen“ sich mit wesentlich wichtigerem befassen….
Ich wünsche Herrn Denef schnelle und gute Erholung!!
Am 19.Mai 2010 schrieb ich hier im Forum einen „Offenen Brief“ in dem ich seinerzeit gleichfalls einen Hungerstreik in Erwägung gezogen haben.
Nun beendet Norbert Denef und seine MitstreiterInnen glücklicherweise den Hungerstreik! Im ARD- Morgenmagazin sah ich heute morgen noch den Auftritt von Norbert Denef vor der SPD-Fraktion.
Wieviel Heuchelei muss man ertragen können und wie passend finde ich gleichfalls, das in meinem damaligen „Offenen Brief“ angeführte Gandhi-Zitat: Da sagte Mahatmar Ghandi: “Jeder Despot, jeder Diktator, jede schlechte Machtstruktur wird früher oder später einmal fallen müssen, weil das Gute und die Liebe sich noch immer überall auf dieser Welt durchgesetzt hat”.
Wie skrupellos, wie heuchlerisch war die Umarmung von Norbert Denef vor der SPD-Fraktion, wie wertet man eine solche falsche Umarmung?
Antwort: JUDASKUSS
Da sollten sich doch alle eine dicke Scheibe von dem neuen Duisburger Oberbürgermeister abschneiden, auch First Lady Hannolore Kraft, welcher sich ganz klar von seinem Vorgänger Sauerland abgegrenzt hat, und bei der Gedenkveranstaltung sich den Opfer gestellt hat.
Wie er selber sagte: „Wird es wohl meine schwerste Rede in meinem ganzen Leben sein“.
Ja, das war es wohl für Norbert Denef auch vor der SPD-Fraktion und so geht fast ganz Deutschland mit dem Leid mittlerweile anderer um. Gleichgültigkeit, weil von Kirche und Politik vorgelebt.
Doch was nun lieber Herr Bundespräsident Gauck?
Zu den Missbrauchsthemen dürfen auch Sie nicht mehr länger schweigen! Ja, wenn nötig mischen Sie den ganzen Bundestag auf und rufen die Politiker dazu auf, sich den wahren Aufgaben ihres Mandats zu stellen und anzugehen. Kirmes und Schützenfeste sind vorbei in den Wahlkreisen, jetzt ist HOHE POLITIK wieder gefragt und wer dem nicht gewachsen ist, sollte aus Gewissensgründen sein Mandat niederlegen.
Lieber Norbert Denef,
Ihnen und Ihren MitstreiterInnen möchte ich von Herzen für die Aufmerksamkeit danken, die Sie auf die Aufhebung der Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch gelenkt haben. Sie haben 64000 Unterschriften für Ihr Anliegen gesammelt! Das ist ein großer Erfolg! Viele Menschen, darunter auch ich, fühlen sich Ihnen, Ihrem Anliegen und den Opfern sexueller Gewalt solidarisch verbunden und bringen das auf Ihrer Webseite zum Ausdruck.
Je mehr sich das Bewusstsein der Gesellschaft für das Leiden, die Not und die Isolation der Opfer öffnet, können die Verjährungsfristen mit der Zeit in Frage gestellt und verlängert werden. Dazu hat Ihr Hungerstreik entscheidend beigetragen; auch Ihre Webseite und Ihr unermüdlicher, grossartiger Einsatz für die Opfer sexueller Gewalt geben diesen Opfern eine unüberhörbare, wichtige Stimme.
In den USA hat die Verlängerung der Verjährungsfristen in Pennsylvania es ermöglicht, dass der Fußballtrainer Jerry Sandusky wegen sexueller Gewalt angeklagt und verurteilt werden konnte. Im Blog des „Recovered Memory Projects“ können Sie lesen, dass der Fall Sandusky nicht vor Gericht hätte gehen können, wenn es nicht in Pennsylvania eine Verlängerung der Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch bis ins erwachsene Alter gäbe, die es zum Beispiel im Staat New York noch nicht gibt:
http://blogs.brown.edu/recoveredmemory/2012/07/07/sandusky-horace-mann-and-msrg-william-lynn/
Gestern wurden nun vom US-College-Sportverband NCAA schwere Strafen gegen die Penn State Universität ausgesprochen:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/penn-state-muss-wegen-missbrauchsskandal-60-millionen-dollar-zahlen-a-845954.html
Diese hohen Strafen zeigen, welche umwälzenden Folgen es hat, wenn die Gesellschaft den Opfern glaubt und Ihnen zur Seite steht – was alle Opfer verdient haben und unabdinglich brauchen. Auch würden viele Täter mit Sicherheit davon abgehalten, gegen geltende Gesetze zu verstossen, wenn sie wüssten, dass sie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden und dass die Gesellschaft für den Schutz der Opfer sexueller Gewalt und für Gerechtigkeit kämpft.
Das Schweigen der Politiker in Deutschland zu Ihrem Anliegen und Hungerstreik ist empörend und zutiefst enttäuschend; es zeugt von großer Feigheit und bedeutet ein Armutszeugnis an Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Verbrechensprävention. Es zeigt erschreckend, wie der Schutz von Kindern hintenan gestellt wird, wie unerschütterlich die Politik und weite Teile der Gesellschaft auf der Seite der Täter stehen – und wie die Opfer mit leeren Lippenbekenntnissen abgefertigt werden. Es wird viel Arbeit brauchen, um Feigheit, Arroganz und Verlogenheit aufzubrechen und um die Gesellschaft zu echter Solidarität mit den Opfern sexueller Gewalt zu bewegen. Dieser so wichtigen Arbeit haben Sie Ihr Leben gewidmet, und dafür danke ich Ihnen!
Ich wünsche Ihnen und Ihren MitstreiterInnen weiter viel Kraft für Ihr Engagement und sende Ihnen meine ganze Unterstützung und viele ermutigende Grüße,
Barbara Rogers