netzwerkB 28.11.2011
der von eigigen GRÜNEN eingebrachte Antrag, „Keine Verjährung für Vergewaltigung und sexuellen Missbrauch“, bei der 33. Ordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, vom 25. – 27. November 2011, Sparkassen-Arena Kiel, wurde abgelehnt.
Angeblich wurde in der Gegenrede mit falschen Aussagen argumentiert.
Die Gegenrednerin soll behauptet haben, dass die Betroffenen die Aufhebung der Verjährungsfristen gar nicht wünschten.
Der Antragsteller konnte nicht korrigieren, da er angeblich nur einmal zum Thema sprechen durfte und nur eine Gegenrede geführt wurde.
Danach erfolgte bereits die Abstimmung.
Mehr dazu auf netzwerkB:
Keine Verjahrung für Vergewaltigung und sexuellen Missbrauch
Wer hat den Antrag abgelehnt?
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Anmerkung von Norbert Denef:
Die 33. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Jo, die altbekannte „Verdrehtaktik“
Hier werden einige wenige Betroffene in den Mittelpunkt geschoben die es vllt sogar garnicht gibt! Das ist meine Meinung!
Genauso zieht sich das wie ein roter faden, seitdem ich im netz recherchiere!
Wenn man jetzt genauer nachforschen würde, stellte sich heraus, dass hier einige wenige Angst haben eine Anzeige machen zu müssen und als Argument nehmen, dem Druck der derzeitigen justicia nicht standhalten zu können/wollen. Mit dem ganz einfachen (egoistischen) Argument, betroffene hätten auch ein Recht auf ein „bisschen“ Leben!!
Ich finde diese Tour einfach nur UNERHÖRT!
Ich betone: DAS IST MEINE MEINUNG!
PS: und ich lag schon vielzuoft richtig damit!
wundert mich nicht, das Die Grünen den Antrag abgelehnt haben. Die haben doch in den eigenen Reihen Pädokriminelle ( z.Bsp. Cohn-Bendit).
Scheingefecht? – schon möglich …
Gut wäre es, die Initiative der namentlich Genannten würde in Bälde einmal offen ihren Mut beweisen gegen diese Ablehnung – ob wir von ihnen, von Ströbele je wieder hören werden? – der Demokratie täte das gut bekommen!!!!
Üblichen Vorstellungen von Rechtsstaat und Gerechtigkeitsverständnis werden wir alle als Betroffene mit vereinten Kräften noch sehr nachdrücklich mit unserer Wahrheit nachhelfen müssen – vielleicht DIE Chance für das „Bündnis gegen Gewalt“, die Parteien vor einige Alternativen zu stellen …
Wer aus solch wesentlichen Gründen sich heute heimatlos fühlt in der bisherigen Partei-Politik, wer unsere Art der Wahrheitsfindung als menschenwürdiger befürwortet, der möge doch, bitte schön, diese Bewegung verstärken …
An sexueller und sexistischer Gewalt werden früher oder später die Geister sich scheiden.
Zitat:
„Die Gegenrednerin soll behauptet haben, dass die Betroffenen die Aufhebung der Verjährungsfristen gar nicht wünschten.“
Ich finde diese Aussage eine Unverschämtheit!
Wenn das so stimmt – weil das steht „soll“ behauptet haben – so ist das ein mit Lügen behafteter Versuch einer Gegenrednerin, die ganze Angelegenheit zu bagatellisieren. Ich wüsste zu gern, auf welcher Grundlage diese Person zu dieser Annahme kommt.
Den Opfern gegenüber so eine Aussage in den Mund zu legen, ist schon ungeheurlich. Und das alles nur, um letztlich Kosten zu sparen, und vielleicht um Täter zu schützen (siehe Simones Beitrag) ?
Die Entscheidung der Ablehnung ist weit ab jeglicher Moralvorstellung
und beschämend.
Guten Morgen zusammen,
Ja, es ist ungeheuerlich, dass eine Gegenrednerin negiert hat und schlussendlich ihr geglaubt wurde.
Für mich hat das ganz klar mit dem System zu tun und den Menschen, die damit eng verbunden sind, also arbeiten etc…
die tun dann aus Angst, aus Loyalität, Dinge, die fern von gut und böse sind. Sie sind ein Audruck davon, dass sie aus Angst Dinge negieren, die ihnen Angst machen, denen sie meinen nicht Herr zu werden, vom System her, die aus Angst vor Verlust ihres eigenen Arbeitsplatzes etc… dann fern der Sache auftreten. Damit für sie und das System gerettet und die Sache schnell geschlossen wird.
Dasselbe passiert ja bei der Kirche auch. Vergangene Woche hörte ich einen Sänger der Männergruppe „die Priester“ zum Thema Missbrauchsfälle sagen: Man solle doch endlich wieder nach VORNE schauen und mal positive Nachrichten bringen! War bei einem Interview bei Mona Lisa.
Dieselbe Sache.
Dabei hat sex. Missbrauch was mit Generationen zu tun, mit einem System der Vertuschung, dass dann wieder neue Opfer erzeugt etc…. ein Kreislauf den man stoppen muss, der aber durch das Verhalten der Systemanhänger sogar noch weiter am Laufen gehalten wird!
Seitdem ich meine Traumatherapie durch habe, kann ich das ganz nüchtern, klar feststellen. Ich gehe da nicht mehr in die Resonanz, und ich habe gelernt da hinter die Kulissen zu sehen.
Und wie mir scheint, mögen weder die Kirche, noch andere sehen, wie Missbrauchsopfer leiden – wie sie um ein menschenwürdiges Leben kämpfen, um Achtung und Respekt.
Wir die darum wissen und uns dafür einsetzen, sind schon weiter. Die anderen hängen aber noch in ihren ALTEN Systemen und eigenen Aengsten drin, die mit uns gar nix zu tun haben.
Da die Menschen der Systeme selber nicht betroffen sind, haben sie auch keinen Leidensdruck und demnach auch keine Motivation oder Veranlassung was zu verändern…
Darum ist es wichtig dran zu bleiben, genau in dem Punkt standhaft zu bleiben, bis bei denen das Eis um deren Herz schmilzt und sie verstehen, was Sache ist.
Im Moment sind es noch immer Machtkämpfe.
Herzliche Grüsse
Jacqueline
In der Anmoderation oben lese ich zwei Mal „angeblich“. Gibt es keine Audioaufzeichnung oder ein Protokoll?
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Anmerkung von Norbert Denef:
Die Information über den Ablauf der Abstimmung haben wir nur per e-Mail erhalten, insofern „angeblich“. Es wäre schön, wenn sich jemand die Arbeit machen würde und uns offiziell ein Protokoll zukommen lassen könnte. netzwerkB kann das zur Zeit nicht leisten.
Jeder der kostenfrei Informationen über netzwerkB in Anspruch nimmt sollte wissen, dass sehr, sehr viele Helfer im Hingrund ehrenamtlich, manchmal sogar nachts, enorm viel leisten. Und denen, die uns mit Spenden dabei unterstützen, sei an dieser Stelle auch mal ganz herzlich gedankt!
Da netzwerkB unabhängig ist und das auch weiterhin bleiben will, möchten wir in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass wir Ihre Unterstützung benötigen:
http://netzwerkb.org/mitmachen-mitglied-werden/
Wie heist es doch so schön: An ihren Taten wirst Du sie erkennen!
Liebe netzwerkB-Anhänger,
bitte vergesst nicht, dass Ihr hier in einer Meinungsblase seid – Betroffene die anderer Meinung sind, als der hier vorherrschenden, meiden netzwerkB und diese Webseite inzwischen zum großen Teil.
Ich bin selber Betroffene sexuellen Missbrauchs und habe kein Interesse an einer Verlängerung der Fristen im Strafrecht, vor allem keine rückwirkende.
Eine Verlängerung der Fristen im Zivilrecht mit einer Koppelung an eine Einrichtung von Wahrheitskommissionen, die von Norbert auch vorgeschlagen wurden, könnte ich zustimmen.
Ein Stern – die versucht zu leuchten und nicht vom Himmel zu fallen
Hallo Stern aus der anderen Meinungsblase.
Die Einzigen, die fundiertes Interesse daran haben, daß die Verjährungsfristen nicht verlängert werden sind die TäterInnen.
Wer als Betroffene/r in dieses Horn bläst, trägt zur zukünftigen Verschleierung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder bei.
Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen, warum Betroffene nicht an nachfolgende Generationen denken, denen der adäquate Umgang mit ihren Gewalterfahrungen durch die Verlängerung der Verjährungsfristen wesentlich erleichtert würde. Niemand MUSS anzeigen, aber wer will, sollte können, auch noch nach vielen Jahren.
Gegen die Verlängerung der Verjährungsfristen zu reden ist in meinen Augen AKTIVER Täterschutz!
hey du bethlemenstern der finsternen nacht der nächte,
was bezweckst du?
Wenn ich mich in die Lage eines betroffenen einfühlen soll, der der Anzeigenpflicht „entrinnen“ will, dann fühle ich da keinen Grund, denn ein Auskunftsverweigerungsrecht und eines dass ihn vor einer Selbstanzeige schützt das ist doch gegeben! Als Opfer muss er auch keinen Prozess anleiern.
Was sonst könnte ihn veranlassen, seine Person aus dem Mittelüunkt zu ziehen?
@ anna: Da liegst du richtig, fundiertes Interesse können nur die haben, denen im moment so richtig der Ars…geht!
Liebe Anna, lieber Rasch
Der Grund ist ein ganz einfacher: Über meinen Missbrauch kann ich erst frei sprechen seit dem er halbwegs verjährt ist. Vorher habe ich ihn irgendwie verdrängt. Nun kann ich darüber freier sprechen und nachdenken. Ich kenne auch viele andere Betroffene, denen es so geht.
Sexueller Missbrauch ist eben ein Offizialdelikt, bei Kenntnis muss der Staat Ermittlungen aufnehmen, da komme ich zwangsläufig unter die Räder. Jetzt kann ich über meinen Missbrauch reden und niemand muss jetzt irgendwo etwas melden. Man hört mir jetzt auch tatsächlich zu und vertieft sich nicht nur in Hass und Rachgelüsten an dem Täter.
Ein Grund, warum ich lange nicht gesprochen habe. Mein Missbrauch ist privat – Ich habe mehrfach die Kontrolle in meinem Leben verloren – da möchte ich wenigstens bei soetwas Intimen wie meinem Missbrauch ein wenig Kontrolle behalten.
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Auf eines möchte ich hinweisen: Dieses: „Wer nicht unserer Meinung ist, der paktiert mit den Tätern“ ist der Mechanismus mit dem Ihr Euch in Eurer Blase ein- und Andersdenkende wie mich aus-sperrt. Zudem ist es unfair anderen Betroffenen soetwas zu unterstellen und Ihnen damit Ihre eigenen Innenwelt abzusprechen. Das ist übergriffig und nicht so verschieden von dem, was mein Täter machte als er meinte: „schau mal, du siehst das falsch …“
Ich würde Euch wünschen, dass Ihr das einmal versteht.
Ich habe aber bei einigen von Euch fast keine Hoffnung mehr. Einige sind leider viel zu sehr im Schwarz-Weiß-Sehen Opfer-Dasein verhaftet.
Ein Stern – die hofft, dass irgendwann einmal eine ernsthafte Opfervertretung zustande kommt, die alle Betroffenen vereinen kann
Und Rasch: als Opfer bist Du in einem Strafverfahren Zeugin. Da gibt es per se kein Auskunftsverweigerungsrecht. Man sieht, Du hast Dich mit einem Strafverfahren nicht annähernd auseinandergesetzt – Du theoretisierst.
@ Stern
Ich habe dich nie darum gebeten, geschweige denn „aufgefordert“ über Intimitäten hier zu sprechen. Wie könnte ich auch wenn ich ein Mesch darstelle der „ganz da“ ist.
Deine „Erhabenheit“ lasse ich dir auch gerne erhalten, ich bin von soetwas nicht abhängig und dafür will ich dankbar sein.
Und ja ich fabuliere gerne und oft und das ist auch gut so!
Keiner und kein Gesetz wird dich jemals zwingen deinen Mund zu öffnen, auch diese Macht darfst du behalten….wenn du WILST!
Und ja, ich bin stolz darauf mich selber NICHT auszukennen und mich mit dieser Schwäche durch das strafrecht führen zu lassen. Ich WEISS, dass mein innewohnendes Gerechtigkeitsgefühl mirt den Weg weist, du auch?
Ich muss auch nicht mit dir leiden, wenn du sagst, du bist darauf „angewiesen“ die MACHT des Schweigens noch länger zu deinem Freund zu machen.
Es würde auch nichts nutzen wenn ich dir sage du verar..dich selber. Dich und deine Seele!
Menschen wie du haben sich wohl die Feigheit zum Freund genommen, eine andere Erklärung habe ich nicht. Aber warten wir ab, ob noch weitere Kommentare kommen die aus der Quelle des NICHTS entspringen, so wie ich es bei deinem vermute!
Lieber Stern,
eine breite Diskussion ist doch sehr wichtig. Eine Aufhebung der Verjährungsfristen im Zivilrecht steht daher zunächst im Mittelpunkt. Die Frage des Strafens ist eine andere, weitaus kompliziertere Frage. Dass Sie die Ermittlungen nicht ertragen können, ist eine neue Perspektive, die dabei mit Sicherheit für den Verein „netzwerkB“ als Gewinn gilt. Es wäre also zu bedenken, dass Betroffene wie in ihrem Falle auch ein Aussageverweigerungsrecht hätten (was die Komplexität der Fragestellung natürlich nicht verringert).
Auch ich teile, die uneingeschränkte Aburteilung als Täter nicht und möchte sagen, dass ich ihre Perspektive nachvollziehen kann. Wir müssen mit Sicherheit vorsichtig sein und es steht uns nicht zu, sogleich immer über den Diskussionspartner zu urteilen.
Aber sehen Sie doch auch: Es ist ungemein schwierig, bei der Vielzahl von Einzelschicksalen überhaupt das größte, gemeinsame Interesse herauszufiltern. Dabei kommen natürlich auch Mitarbeiter von netzwerkB schnell in die Kritik und werden Projektionsfläche von Aggressionen. Wenn Sie sich allerdings genau die Argumentationen zur Aufhebung der Verjährungsfristen anschauen, so werden Sie sehen, dass diese sich auch als verwickelt darstellen. netzwerkB macht es sich mit Sicherheit nicht leicht. Es geht vor allem auch um die gesellschaftliche Wirkung einer solchen Aufhebung. Die interne Diskussion mag dabei keineswegs so sein, wie sich die Resultate nach außen verkünden. Es geht tatsächlich dabei auf allen Umwegen, Dinge zu verändern. Die Aufhebung der Verjährungsfristen erscheint dabei als sinnvollster Weg, dennoch haben Sie Recht und Meinungen oder eher Schicksale wie ihres müssen dabei auch Berücksichtigung finden. Ich glaube nicht, dass Sie letztlich gegen den Verein sind, nur das Meinungen aus unterschiedlichen Gründen auseinander gehen.
Hallo Stern,
das ist unlogisch. Niemand zwingt dich, deine Erlebnisse derart öffentlich zu machen, daß der Staat Kenntnis davon erlangt. Davon ist sogar vehement abzuraten. Denn unabhängig von der Verjährungsfrist muß das Opfer mit einer Unterlassungs- oder Verleumdungsklage seitens des Täters rechnen. Dem wäre nicht so, wenn in einem Strafverfahren der Sachverhalt geklärt werden könnte.
Die Kontrolle über deinen Missbrauch bzw. über die Kommunikation darüber hast du in jedem Fall, unabhängig von der Verjährungsfrist.
Du hättest keine Nachteile oder Probleme, wenn die Verjährungsfrist aufgehoben würde. Nur Vorteile, nämlich die MÖGLICHKEIT eine Anzeige zu erstatten. Und die nachfolgenden Generationen auch.
@Norman,
auch in diesem Thread gibt es keinen Grund, einen aggressiven Diskussionsteilnehmer um jeden Preis ernst zu nehmen.
Kaum schreit jemand „Meinungsfreiheit“, kommst du auf den Plan.
Dabei kann man leicht übersehen, daß der Schrei nach „Meinungsfreiheit“ das Totschlagargument ist, wenn versucht wird, Tätersichtweisen nicht zuzulassen.
Ein Beispiel:
Holocaust-Leugner beharren darauf, ihre eigene Sicht auf die Geschichte zu haben. Dabei missbrauchen sie regelmäßig den Begriff der Meinungsfreiheit.
Eva Herman flog bei Kerner raus, weil sie auf ihrer eigenen „Meinung“ beharrte, die eben – zu Recht – nicht von der Gesellschaft getragen wird.
Von daher ist es nur folgerichtig, daß Tätersichtweisen hier bei Netzwerk B nicht zum Zuge kommen. Dafür bin ich Norbert Denef und allen, die daran arbeiten von Herzen dankbar.
Die ganze Gesellschaft ist durchseucht von der Tätersichtweise, so daß man sie oft nicht erkennen kann. Um so wichtiger, daß HIER deutlich differenziert wird. So kann ein gewaltfreier Raum entstehen, den es notfalls auch zu verteidigen gilt.
Für Menschenrechtsverletzungen etwa betreffend die UN Kinderrechtskonvention u.a. gibt es aufgrund der Normenhierarchie und aus anderen Gründen überhaupt keine Verjährung. – Dies ist nur ein Weg für die BRD Menschenrechtsverletzungen nicht ahnden zu müssen.