Frankfurter Rundschau 21.02.2011
Die Odenwaldschule vertagt die Entschädigung nach sexueller Gewalt auf unbestimmte Zeit. Seit einem Jahr warten die Betroffenen auf die Zahlungen. Sie sind empört und fühlen sich düpiert.
Frankfurter Rundschau 21.02.2011
Die Odenwaldschule vertagt die Entschädigung nach sexueller Gewalt auf unbestimmte Zeit. Seit einem Jahr warten die Betroffenen auf die Zahlungen. Sie sind empört und fühlen sich düpiert.
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„Betroffenen-Verdummung “ ? !
Mir scheint als ob immer mehr die Aufmerksamkeit, auf die PRÄVENTION gelenkt wird, um von den bestehenden Opfern und deren Ansprüchen
abzulenken!
“ Sagt es laut “
Pia Survivor
Wären die Quasi-Immunitäten rechtzeitig in Familien und anderen Institutionen aufgehoben worden, hätte es längst die TRANSPARENZ gegeben, die heute alle wünschen, von der viele reden, die einige praktizieren, die wenige durchhalten können …
Klar wurde, die Menschlichkeit sollte sich der Wirtschaftlichkeit unterordnen. Kriege um Waren machten aus Menschen blinde Konsumenten.
Als BLINDER Konsument verliert der/die VerbraucherIn seine/ihre menschlichen Maßstäbe, will immer mehr, kennt keine Grenzen mehr, verwechselt Mensch und Materie, wird „benutzt“, verliert die eigene Würde, vergeht sich schließlich selbst an der Würde von fremden und eigenen (ach so süßen kleinen) Kindern – denn so machen sie es ja alle …
ALLEN fehlt ganz Wesentliches, wo die Priorität mit der Ökonomie anfängt. Geradezu unökonomisch, ginge die Justiz auf die Forderungen Überlebender ein! – – denn „in den Händen der Opfer eskaliert das an bestimmter Stelle“ …
DESHALB wird Augenhöhe nicht wirklich zugelassen, beharrt man auf Verjährung, weiß man/frau am Runden Tisch sich im Sinn aller Institutionen schadlos zu halten – und damit Recht zu schaffen …
Wo aber bleibt Volkes Stimme?
Die Zeiten vom „blinden Stimmvieh“ sind hoffentlich nicht nur für Baum- und Tierschutz Vergangenheit – jetzt sind Menschenrechte an der Reihe!!!
Die Täterinstitution Odenwaldschule will offensichtlich gar nicht alles aufklären und entschädigen. Sie wird schon wissen warum.Da wird noch vieles unter dem Teppich gehalten.
Da hängen zuviele Wichtige und Prominente mitdrin , die nicht wünschen in diesem Zusammenhang genannt zu werden.Soviel zur Aufklärung.
Auch an der Odenwaldschule betreibt man in erster Linie Täterschutz und Schutz der Täterinstitution Odenwaldschule.
Politik und Kirche scheinen sehr bemüht den Blick von der Vergangenheit in die Zukunft zu wenden.
Während die Vergangenheit in vielen Institutionen noch nicht einmal ansatzweise aufgeklärt wurde, wie auch bei den Missbrauchsfällen im Johanneum Homburg/Saar, verweist man auf das so wegweisende Konzept der Prävention. Auch zur Prävention könnten Betroffenen viel Wissen beisteuern, es werden aber nur Experten gehört und über, statt mit Betroffenen gesprochen, an den Machtstrukturen wird nicht gerüttelt.
Was aber nützen Absichtserklärungen und schöne Worte, wenn bei den Betroffenen das Gefühl aufkommt, sie seien die destruktiven Miesmacher, weil sie die mangelhafte Beleuchtung der Vergangenheit, die jetzt schnellstmöglicht abgeschlossen zu sein hat, kritisieren und noch noch nicht an Vergebung arbeiten wollen.
Viele würden dieses Kapitel gerne lieber heute, als morgen schließen, werden es aber nicht um den Preis der Lüge tun.
Dort, wo weitesgehend aufgeklärt und abgeschlossen wurde, hält man die Betroffenen mit den Entschädigungszahlungen hin, verschiebt Geld erst einmal in Stiftungen, will Zahlungen stückeln etc. Die Kirche als Institution lässt doch so auch nicht mit sich umgehen, sie fordert ein, was ihr gesetzlich zusteht, Internate haben Schulgeld genommen.
Insgesamt scheint mir, daß über den Aspekt des Machtmissbrauchs und der institutionalen Struktur, die auch sexuellen Missbrauch begünstigt, viel zu wenig gesprochen wird.
Die Einzeltätertheorie ist viel bequemer und wenn man die Opfer lange genug im Kreis dreht geben sie vielleicht endlich Ruhe, hat doch sonst auch funktioniert!
Erstaunlich ist auch das der ehemalige Geschäftsführer der Odenwaldschule Günther Schweigkofler zusammen mit dem ehemaligen Vorsitzenden des Trägervereins der Odenwaldschule Hermann Freudenberg in der Antonio Amadeu Stiftung wiederzufinden sind bzw. bis vor kurzem waren.Und nicht nur dort.Interessant ist auch das sich die Antonio Amadeu Stiftung unter anderem angeblich für Belange von Kindern einsetzt und sich auch zu Kindesmissbrauch äussert.Noch lange ist nicht alles von der Pädosexuellen Gewalt und der Verstrickung diverser Personen-auch Prominenter- an der Odenwaldschule bekannt.