Ihr hr-Video dürfte für sehr viele Männer im Schatten solch finsterer Erlebnisse sehr wichtig, weil befreiend werden.
Bis es einem kleinen Jungen gelingt sich eingestehen zu müssen, dass seine Mutter eine Straftat begangen hat, resp. immer noch begeht, vergehen angst- und leidvolle Jahre, bis er stark genug wird, sich wenigstens seinem Arzt anzuvertrauen …
Dasselbe gilt zwar auch für Mädchen – sie dürfen aber eher ihr Gefühl sprechen lassen.
In Kindergärten (o.ä.) und in Schulen, in Internaten und in Vereinen, in Heimen und in Psychiatrien sollten fähige Fachleute nach plausiblen Erklärungen und nach den Ursachen für auffälliges Verhalten – vor allem von Kindern und Jugendlichen – suchen. – „Man(n)“ weiß: Das kostet Personal!
Es würde sich bald einmal ein Abgrund dessen auftun, was Kindern angetan worden ist und noch angetan wird. – „Frau“ weiß: Das macht Angst!
Es könnte gerade rechtzeitig Schlimmeres verhütet werden. – Jede/r erkennt: Das braucht Einsatz!
Es müsste dann allerdings kein Kind mehr fürchten verlacht, verhöhnt, beschuldigt zu werden. – Wir erleben es seit 1 Jahr: Das lässt Hoffnung aufkommen!
Die Zeit ist zwar ‚reif‘ – aber: Die Politik bremst! Die Kirche blockiert!
Die Angst ist groß – der Skandal noch größer – den größten Teppich aber hat noch niemand gewebt, unter den man das alles noch fegen könnte – jetzt nicht mehr!
Im netzwerkB arbeiten wir an Transparenz, auch wenn’s schwer fällt – gut zu hören, dass Ihr Spezialthema nun auch öffentlich wird!
Udo Gann
22.02.2011 um 2:30 Uhr
Hallo Frau Verhees,
ich bin seit 2001 in einer Selbsthilfegruppe „Als Junge missbraucht“, und seit 2010 zusätzlich in einer gemischten (Frauen und Männer) Selbsthilfegruppe, die ich beide selbst gegründet habe, also von Anfang an Mitglied bin.
Derzeit habe ich dadurch zu 12 Männern Kontakt (mich eingeschlossen), bei 7 davon ist Täter eine Frau: 5 x Mutter, 1 x Großmutter, 1 x Kindergärtnerin. Darüber hinaus habe ich in den vielen Jahren weitere ca. 30 Männer kennengelernt, die in ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurden. Auch da waren mehr als die Hälfte weibliche Täter, davon die überwiegende Mehrheit die Mütter.
Wenn Sie bei http://www.maennerthemen.net die Geschichten von Überlebenden lesen, werden Sie genau das selbe feststellen. Ich besitze keinerlei Erfahrung, die meine Geschichte als besonders und ungewöhnlich erscheinen lassen würde. Was ich allerdings kenne, sind Darstellungen, Berichte, Behauptungen der Ungewöhnlichkeit meiner Geschichte (weibliche Täterin). Insbesondere in und durch die Medien. Was sagt das schon aus? Vor etwas mehr als einem Jahr kannten die Medien das Thema männliche Opfer bei männlichen Tätern auch noch nicht. Seit Kirchen- und Privatschulen-Skandalen hat sich das geändert. Dadurch hat sich aber nicht die Wirklichkeit, sondern nur der Umgang damit geändert.
Ich glaube übrigens nicht, dass die Hemmschwelle der Betroffenen das Bekanntwerden verhindert. Ich glaube, dass die Bereitschaft der Öffentlichkeit fehlt, Mütter (oder Großmütter, oder Kindergärtnerinnen) als Täter wahrnehmen zu wollen.
Liebe Grüße
Udo Gann
Simone
22.02.2011 um 11:41 Uhr
Es ist schwer vorstellbar, dass Mütter ihre Kinder missbrauchen. Ich kenne eine Frau, ca. 45 Jahre, sie erzählte mir, dass sie abwechselnd mit ihrem 15 bzw. 16 jährigen Sohn zur „Belohnung“ nachts mit in seinem Bett schläft. Sie erzählte mir Dinge die mich wunderten. Ich weiß nicht, ob das normal ist.Ich sprach mit einer Arbeitskollegin (Ärztin) darüber, diese denkt das die Jungen missbraucht werden. Ich kenne die Kinder, ein Sohn hat z.Bsp. auf Schüler-VZ geschrieben, er hasse seine Eltern und „scheißt“ auf sie. Wie kann man den Jungen helfen?
hildegard
22.02.2011 um 15:21 Uhr
@ Udo Gann
Mich beklemmt die Art des Umgangs durch Staaten und Kirchen, die selbst in die Schusslinie geraten sind; sie hatten all diese Verbrechen längst registriert, dokumentiert und ignoriert – geschützt wurden nie die Schützlinge, geschützt wurden Täter und viel mehr Täterinnen, als (zumindest mir) bisher bekannt!
Da liegen Knackpunkte, die die Wissenschaft sehr interessieren müssten:
Warum fehlt die Bereitschaft der Öffentlichkeit, Frauen als Täterinnen wahrzunehmen?
Warum geschehen solche Verbrechen in Männerbünden?
Warum allgemein in geschlossenen Systemen?
Warum speziell in Familien?
Warum von Vätern an Töchtern?
Warum von Müttern an Söhnen? …
hildegard
22.02.2011 um 15:29 Uhr
@ Simone
Die Warum-Liste sollten wir fortschreiben.
Das Verfassungsgericht sollte die Fragen beantworten, die all diese Versäumnisse in Sachen Menschenwürde aufwerfen.
Staats- und Kirchendiener haben ihren Auftrag nicht erfüllt, Schwache zu schützen.
Mona
22.02.2011 um 17:48 Uhr
Hallo Hildegard
Ich finde deinen Gedanken sehr gut und schliese mich an:
warum müssen grössere Kinder auf kleine aufpassen,
warum läst man grössere mit kleineren alleine,
Danke, Herr Gann, für die Offenheit!
Ihr hr-Video dürfte für sehr viele Männer im Schatten solch finsterer Erlebnisse sehr wichtig, weil befreiend werden.
Bis es einem kleinen Jungen gelingt sich eingestehen zu müssen, dass seine Mutter eine Straftat begangen hat, resp. immer noch begeht, vergehen angst- und leidvolle Jahre, bis er stark genug wird, sich wenigstens seinem Arzt anzuvertrauen …
Dasselbe gilt zwar auch für Mädchen – sie dürfen aber eher ihr Gefühl sprechen lassen.
In Kindergärten (o.ä.) und in Schulen, in Internaten und in Vereinen, in Heimen und in Psychiatrien sollten fähige Fachleute nach plausiblen Erklärungen und nach den Ursachen für auffälliges Verhalten – vor allem von Kindern und Jugendlichen – suchen. – „Man(n)“ weiß: Das kostet Personal!
Es würde sich bald einmal ein Abgrund dessen auftun, was Kindern angetan worden ist und noch angetan wird. – „Frau“ weiß: Das macht Angst!
Es könnte gerade rechtzeitig Schlimmeres verhütet werden. – Jede/r erkennt: Das braucht Einsatz!
Es müsste dann allerdings kein Kind mehr fürchten verlacht, verhöhnt, beschuldigt zu werden. – Wir erleben es seit 1 Jahr: Das lässt Hoffnung aufkommen!
Die Zeit ist zwar ‚reif‘ – aber: Die Politik bremst! Die Kirche blockiert!
Die Angst ist groß – der Skandal noch größer – den größten Teppich aber hat noch niemand gewebt, unter den man das alles noch fegen könnte – jetzt nicht mehr!
Im netzwerkB arbeiten wir an Transparenz, auch wenn’s schwer fällt – gut zu hören, dass Ihr Spezialthema nun auch öffentlich wird!
Hallo Frau Verhees,
ich bin seit 2001 in einer Selbsthilfegruppe „Als Junge missbraucht“, und seit 2010 zusätzlich in einer gemischten (Frauen und Männer) Selbsthilfegruppe, die ich beide selbst gegründet habe, also von Anfang an Mitglied bin.
Derzeit habe ich dadurch zu 12 Männern Kontakt (mich eingeschlossen), bei 7 davon ist Täter eine Frau: 5 x Mutter, 1 x Großmutter, 1 x Kindergärtnerin. Darüber hinaus habe ich in den vielen Jahren weitere ca. 30 Männer kennengelernt, die in ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurden. Auch da waren mehr als die Hälfte weibliche Täter, davon die überwiegende Mehrheit die Mütter.
Wenn Sie bei http://www.maennerthemen.net die Geschichten von Überlebenden lesen, werden Sie genau das selbe feststellen. Ich besitze keinerlei Erfahrung, die meine Geschichte als besonders und ungewöhnlich erscheinen lassen würde. Was ich allerdings kenne, sind Darstellungen, Berichte, Behauptungen der Ungewöhnlichkeit meiner Geschichte (weibliche Täterin). Insbesondere in und durch die Medien. Was sagt das schon aus? Vor etwas mehr als einem Jahr kannten die Medien das Thema männliche Opfer bei männlichen Tätern auch noch nicht. Seit Kirchen- und Privatschulen-Skandalen hat sich das geändert. Dadurch hat sich aber nicht die Wirklichkeit, sondern nur der Umgang damit geändert.
Ich glaube übrigens nicht, dass die Hemmschwelle der Betroffenen das Bekanntwerden verhindert. Ich glaube, dass die Bereitschaft der Öffentlichkeit fehlt, Mütter (oder Großmütter, oder Kindergärtnerinnen) als Täter wahrnehmen zu wollen.
Liebe Grüße
Udo Gann
Es ist schwer vorstellbar, dass Mütter ihre Kinder missbrauchen. Ich kenne eine Frau, ca. 45 Jahre, sie erzählte mir, dass sie abwechselnd mit ihrem 15 bzw. 16 jährigen Sohn zur „Belohnung“ nachts mit in seinem Bett schläft. Sie erzählte mir Dinge die mich wunderten. Ich weiß nicht, ob das normal ist.Ich sprach mit einer Arbeitskollegin (Ärztin) darüber, diese denkt das die Jungen missbraucht werden. Ich kenne die Kinder, ein Sohn hat z.Bsp. auf Schüler-VZ geschrieben, er hasse seine Eltern und „scheißt“ auf sie. Wie kann man den Jungen helfen?
@ Udo Gann
Mich beklemmt die Art des Umgangs durch Staaten und Kirchen, die selbst in die Schusslinie geraten sind; sie hatten all diese Verbrechen längst registriert, dokumentiert und ignoriert – geschützt wurden nie die Schützlinge, geschützt wurden Täter und viel mehr Täterinnen, als (zumindest mir) bisher bekannt!
Da liegen Knackpunkte, die die Wissenschaft sehr interessieren müssten:
Warum fehlt die Bereitschaft der Öffentlichkeit, Frauen als Täterinnen wahrzunehmen?
Warum geschehen solche Verbrechen in Männerbünden?
Warum allgemein in geschlossenen Systemen?
Warum speziell in Familien?
Warum von Vätern an Töchtern?
Warum von Müttern an Söhnen? …
@ Simone
Die Warum-Liste sollten wir fortschreiben.
Das Verfassungsgericht sollte die Fragen beantworten, die all diese Versäumnisse in Sachen Menschenwürde aufwerfen.
Staats- und Kirchendiener haben ihren Auftrag nicht erfüllt, Schwache zu schützen.
Hallo Hildegard
Ich finde deinen Gedanken sehr gut und schliese mich an:
warum müssen grössere Kinder auf kleine aufpassen,
warum läst man grössere mit kleineren alleine,
Bey mona