AD HOC NEWS 23.04.2010

Runder Tisch gegen Missbrauch will im Herbst Ergebnisse vorlegen – Opfer fühlen sich ausgeschlossen

Norbert Denef ist richtig sauer. Im dunklen Anzug steht der 61-Jährige Sachse am Freitag vor dem Bundesfamilienministerium in Berlin. Dort wird gleich der Runde Tisch der Bundesregierung über die Konsequenzen aus den bekanntgewordenen Missbrauchsfällen an Schulen und in kirchlichen Einrichtungen beraten. «Doch wir sind ausgegrenzt», klagt Denef, der Sprecher des «netzwerkB – Betroffener von sexueller Gewalt» ist und nach eigener Aussage selbst als Jugendlicher acht Jahre lang von einem Pfarrer und einem Organisten sexuell missbraucht wurde.

Dass er keine Einladung zu dem Treffen der 61 Vertreter von Politik, Kirche, Opferorganisationen und Schulträgern erhalten hat, empört Denef. «Man spricht über uns, nicht mit uns», ruft er einem Geistlichen hinterher, der schweigend durch die Tür ins Ministerium verschwindet: «Das ist, also ob die Mafia ihre eigenen Verbrechen aufklären will.»

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