700 Anträge beim Fonds Sexueller Missbrauch
Die Missbrauchsfälle an Schulen, Internaten und in Kirchen schreckten 2010 auf. Betroffene können Hilfsgesuche stellen. Opferverbände sind skeptisch. BERLIN. Mehr als 700 Menschen haben im vergangenen Jahr Hilfe beim Fonds Sexueller Missbrauch beantragt. Bei der Geschäftsstelle in Berlin gingen bis Mitte Dezember 720 Anträge von Menschen ein, die als Kinder oder Jugendliche im familiären Bereich sexuell missbraucht wurden. Das teilte das Bundesfamilienministerium auf Anfrage mit. Opferverbände sind weiter skeptisch. Die Anträge seien „retraumatisierend“, außerdem müsse die Politik die strafrechtlichen Verjährungsfristen für Straftäter endlich aufheben. Seit Mai können Betroffene Hilfsgesuche stellen, beim Fonds Sachleistungen bis zu 10 000 Euro beispielsweise für Therapien beantragen. ›››