Liebe Mitglieder und Freunde von netzwerkB,

wegen meiner Krebserkrankung bin ich oft stundenlang damit beschäftigt, meinen Darm zu entleeren. Starkes Brennen im Hintern ist die Begleiterscheinung.

Ganze Nächte verbringe ich im Bad.

In der vergangenen Nacht habe ich, neben den vielen Stuhlgängen, folgenden Brief an Dr. Hans Zollner entworfen und um 8.36 Uhr abgeschickt. Kurze Zeit später, um 14:47 Uhr, erhielt ich von ihm bereits Antwort: „Ihre Nachricht werde ich an Papst Franziskus weiterleiten.“ – s. unten.

Nun wird sich zeigen, ob wir gemeinsam etwas bewegen.

Ihr Norbert Denef

Lieber Herr Dr. Zollner,

Das folgende Video von einer Minute gibt einen kurzen Einblick vom Krebsleiden – in der Regel haben solche Aktionen ein bis drei Stunden gedauert: ​https://youtu.be/qj43rgKgsdg

Erst kürzlich wurde mir bewusst, dass mein Darmkrebs die Folge meiner Missbrauchs-Problematik ist.

Mein Hausarzt hat mich in den vergangenen Jahren immer wieder gedrängt, eine Darmspiegelung machen zu lassen. Ich sei stark gefährdet, weil mein Vater mit 56 Jahren an Darmkrebs gestorben ist.

Wegen der sexualisierten Gewalt war es mir undenkbar, jemanden in meinen Hintern schauen zu lassen.

Ich lehnte deshalb permanent eine solche Untersuchung ab.

Als Kind wurde ich sechs Jahre lang von einem Priester vergewaltigt.

Der damalige Bischof von Magdeburg, Dr. Friedrich Maria Rintelen, hatte den Serientäter Pfarrer Alfons Kamphusmann immer wieder in dem Wissen versetzt, dass dieser Kinder missbrauchte.

Es waren sieben verschiedene Gemeinden!

Das Bistum Magdeburg hat die Verbrechen bewusst verschwiegen, verleugnet, vertuscht – und mit verschuldet.

Mit vorsorglicher Darmspiegelung lässt sich Darmkrebs fast zu 100% vermeiden.

Durch rechtzeitiges Entfernen von Darmpolypen können über 80% aller Darmkrebserkrankungen verhindert werden.

Da mich die posttraumatische Belastungsstörung in Folge der Missbrauchs-Problematik blockierte, kam keine Darmspiegelung für mich in Frage.

Schuld am Ausbruch meiner Krebserkrankung trägt also das Bistum Magdeburg.

Vom Bistum Magdeburg fordere ich daher eine Million Euro Schadensersatz.

Dies teilte ich dem Bischof von Magdeburg, Dr. Gerhard Feige, am 20.10.2018 mit.

Das gesamte Schreiben entnehmen Sie bitte unter: https://netzwerkb.org/wp-content/uploads/2018/11/2018-11-20_Bischof-Feige.pdf

Mit diesem Geld werde ich dann als Investor weiteren Betroffenen den Klageweg ermöglichen.

Der Gewinn fließt in eine Stiftung mit dem Ziel, jährlich an Personen einen Preis zu vergeben, die Außergewöhnliches geleistet haben, um das gesellschaftliche Schweigen über sexualisierte Gewalt und Misshandlung von Kindern zu brechen.

Mehr zur Stiftung unter: ​http://www.denefhoop.com/#stiftung

Es wäre ein Akt der Versöhnung, wenn sich die katholische Kirche an dieser Stiftung beteiligen würde.

Bitte leiten Sie diese e-Mail an Papst Franziskus weiter.

Herzliche Grüße

Norbert Denef

netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
Norbert Denef, Vorsitzender

Postanschrift:
Schulstr. 2 B
23683 Scharbeutz
Telefon: +49 (0)4503 892782
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www.netzwerkB.org
http://twitter.com/netzwerkb

Lieber Herr Denef,

mit großer Erschütterung habe ich das Video gesehen. Die Betroffenheit macht sprachlos, aber das Gesehene und von Ihnen Geschilderte bestärkt mich darin, auch weiterhin alles dafür zu tun, Missbrauch aller Art zu bekämpfen, ihn zu verhindern und zur Aufarbeitung beizutragen.

Ihre Nachricht werde ich an Papst Franziskus weiterleiten.

Von Herzen alles Gute für Ihre Gesundheit,

Hans Zollner SJ

President
CCP – Centre for Child Protection
Pontificia Università Gregoriana
Piazza della Pilotta 4
00187 Roma / Italia
fon +39 06 6701 5184
mailto: ccp-pres@unigre.it
childprotection.unigre.it/