Ein Kommentar zum Artikel ‘Sachstand Papst Franziskus

Sehr geehrte Öffentlichkeit,
sehr geehrte Kirchenverantwortliche,
und nicht zuletzt sehr geehrte lebenslang Betroffene sexualisierter Gewalt,

Ich finde es unfaßbar respektlos, wie die katholische Kirche mit einem der politisch aktivsten Fürsprecher der Betroffenen sexualisierter Gewalt in Deutschland umgeht.

Er hat selbst innerhalb der katholischen Kirche jahrelange massive Gewalt erlitten, die sich in dem Vertuschen des Vorgangs durch die Kirche in seinem späteren Leben fortsetzte.

Er wird bis zum heutigen Tage immer wieder mit absolut nichts in der Hand abgespeist, nicht einmal eine Auseinandersetzung mit seinen Anliegen wird ihm gewährt.

Seit Jahrzehnten kämpft dieser Mensch unermüdlich mit seinem ganzen Sein gegen diese unfaßbare Ignoranz der Institution Kirche gegen über dem menschlichen Leid, was ihre Würdenträger (und die Täter der gesamten Gesellschaft) verursacht haben, an.

Ich finde der Umgang mit ihm ist ein Skandal von öffentlichem Interesse.

Es zeigt wie tiefgreifend die Bagatellisierung des verursachten menschlichen Leidens bei Tätern und Nichtbetroffenen verankert ist.

Die katholische Kirche, vertreten durch ihren Papst, übernimmt nicht die geringste Verantwortung für ihre Taten.

Ein paar Gruppen, wo man sich um die Ausbildung, Leitlinien und das persönliche Gespräch mit einem Millionstel der Opfer, kümmert, zeigt, dass es niemals um Verantwortungsübernahme für die geschehenen und zukünftigen Taten geht. Es wird so getan, als gäbe es die kirchlichen Täter nicht.

Eine Institution, die davon spricht, eigene moralische Werte in dieser Welt zu vertreten, ist unfaßbar brutal und herzlos gegenüber dem Leid, dass sie selbst verursacht hat!

So viel zur Echtheit des Glaubens, des Guten, und der Moral in der (nicht nur katholischen) „christlichen“ Kirche.

Erschütternd!

Gruß, Susanne

Weiterführende Information: Sachstand Papst Franziskus