netzwerkB Pressemitteilung vom 19.01.2018

Seit kurzem gibt es in Großbritannien einen Regierungsposten für Einsamkeit. Deutsche Politiker wollen nachziehen.

„Die Einsamkeit in der Lebensphase über 60 erhöht die Sterblichkeit so sehr wie starkes Rauchen.“ Einsame Menschen würden früher sterben und „viel häufiger an Demenz“ erkranken, sagt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

Wir von netzwerkB unterstützen das Anliegen von Lauterbach, dass es für das Thema Einsamkeit im Gesundheitsministerium einen Verantwortlichen geben sollte, der den Kampf gegen die Einsamkeit koordiniert. Denn Betroffene von sexualisierter Gewalt sind extrem von Einsamkeit betroffen.

Nicht über das Erlebte sprechen zu können, führt zur Einsamkeit.

Die bestehenden Verjährungsfristen bei sexualisierter Gewalt zwingt Betroffene zum Schweigen. Deshalb fordert netzwerkB schon seit vielen Jahren die komplette Aufhebung.

Den Kampf gegen Einsamkeit politisch koordinieren zu wollen, wird nur Erfolg haben, wenn Ursachen der Einsamkeit beseitigt werden – Verjährungsfristen müssen weg.

Beim Bundesparteitag der SPD 2011 haben alle Delegierten einstimmig zugestimmt, Verjährungsfristen bei sexualisierter Gewalt komplett aufzuheben. Taten sind bisher nicht gefolgt.

Der neue Regierungsposten für Einsamkeit sollte dem tatenlosem Schweigen ein Ende setzen.

Weiterführende Information:

netzwerkB auf dem Parteitag der SPD 2011

Für Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
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