netzwerkB Pressemitteilung vom 03.03.2017

Am 1. März 2017 trat Marie Collins, Mitglied der Kinderschutzkommission des Vatikans, die Papst Franziskus vor drei Jahren gegründet hatte, zurück. Collins war selbst als Kind Opfer von sexualisierter Gewalt durch katholischer Geistlicher geworden. Sie legte nun ihr Amt in der Kinderschutzkommission nieder wegen mangelnder Kooperation der Behörden der römischen Kurie.

Ein weiteres Mitglied der Kommission, Peter Saunders, ebenfalls ein Betroffener, hatte sich mit öffentlicher Kritik an Klerikern unbeliebt gemacht und wurde schon im Februar 2016 rausgeworfen.

Der Vorsitzende von netzwerkB, Norbert Denef, nimmt dazu wie folgt Stellung:

Aus Sicht von netzwerkB sind wir nicht verwundert über die aktuelle Situation der Kinderschutzkommission des Vatikans, denn unsere Erfahrungen mit der katholischen Kirche in Deutschland, was die Aufarbeitung der Verbrechen von sexualisierter Gewalt betrifft, zeigen ähnliche Muster. Es wird nach wie vor verschwiegen, verleugnet und vertuscht, anstatt aufzuarbeiten.

Bischof Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, redet seit 2010 von Aufarbeitung, Taten sind bisher nicht gefolgt. netzwerkB hat ihm Unterlagen zukommen lassen mit komplett dokumentierten, aktenkundigen Fällen, einschließlich schriftlicher Tätergeständnisse. Auch dies wird von ihm ignoriert. Er schweigt.

Wir von netzwerkB wären sehr erfreut wenn die deutschen Medien sich der Sache annehmen würden und darüber berichten.

Weitere Informationen:
Lieber Papst Franziskus

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