Im Verlauf der öffentlichen Diskussion (die letztlich schon Jahrzehnte andauert, mal lauter und meist leiser) über die Sinnhaftigkeit der Institution Gefängnis gab es im Verlauf der letzten Monate fast keinen aktuell in Justiz oder Politik Verantwortlichen, der das Gefängnis öffentlich als sinnvolle Institution bezeichnet hätte. Ganz zu schweigen davon, dass die Wissenschaft dem Strafvollzug die Stange gehalten hätte. Die wenigen Argumente wiederum, die für das Gefängnis in Stellung gebracht worden sind („Die Opfer wollen das“, „Wir brauchen das zur Abschreckung“, „Die Straftäter müssen im Gefängnis eine Tagesstruktur lernen“, „Das Gefängnis hat nun einmal Tradition“), sind oft genug widerlegt worden. Das soll hier nicht wiederholt werden, und auch zu möglichen Alternativen ist schon viel gesagt bzw. geschrieben worden. Und auf die plump-leeren Worthülsen von AfD und Co. („Konsequent gegen Straftäter vorgehen“) näher einzugehen, würde diesen den falschen Anschein eines tieferen Inhalts verleihen. Der Tenor in den allermeisten Gesprächen war (jedenfalls „hinter der Kamera“) vielmehr: das stimmt schon, das Gefängnis ist (zumindest zum größten Teil) Unsinn, aber es durch sinnvollere Alternativen ersetzen zu wollen, ist reine Utopie. Der Unsinn scheint also tief und fest in Stein gemeißelt – wird es uns je gelingen, ihn aufzulösen? Weiter lesen…
Aus einem der Kommentare zu dem Artikel:
„…
Adolf Schuh
25. Oktober 2016 um 17:08
Zur „Aufklärung vs. Gefängnis“ gehört auch, dass dem Steuerzahler bewußt gemacht wird, dass ein Gefängnisplatz – zurzeit 145 € pro Tag – rund 53.000,00 € im Jahr kostet.
Ein Arbeitsplatz mit 39 Std. pro Woche und 10 Euro Stundenlohn, demzufolge rund 1.640,00 € oder rund 20.000,00 € per annum. Addiert man dazu noch die Arbeitgeberanteile, sowie Lohnersatz für Kranken- und Urlaubszeiten, ergibt sich ein jährliches Brutto von 30.000,00 €.
Der Gemeinschaft der Steuerzahler würden damit pro Haftplatz 23.000,00 € Ersparniss verbleiben.
Weitergedacht gibt es zurzeit in der BRD rund 70.000 belegte Haftplätze, wovon zirka 50.000 entfallen könnten, folgt man der von Herrn Dr. Galli bewiesenen Logik.
Das hätte wiederum eine Ersparnis von zurzeit 1,15 Milliarden Euro zur Folge….“
STIMMEN DIESE ANGABEN ?
1,15 Milliarden EUR für Opfer-Entschädigungen einzusetzen, für Heilungs-Wege und/oder individuell unterschiedliche Wiedergutmachungen,…- das würde doch tatsächlich viel mehr Sinn machen als, wie bisher und bis heute üblich, die Opfer in ein Abseits zu drängen und sie, die Opfer, genauso wie die Täter ,- um gesamtgesellschaftlich mit der Thematik insgesamt dann nichts mehr zu tun haben zu müssen -, einfach nur aus der Gesamtgesellschaft auszugrenzen.
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Und etliche Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, etliche „Helfer“, die immer so furchtbar gern gut gemeinte Rat-Schläge austeilen und so richtig schön von oben herab auf diese „gestörten Opfer“
schauen, um doch in Wahrheit, in nicht wenigen Fällen, nur ihr Helfer-Syndrom , – durch die Nutzung der Machtgefälle ( das Sich-Gegenüber-Stehen der Konstrukte: krank-gesund; instabil-stabil, bedürftig/ bettelnd – fachlich überlegen), auszuleben, um so die eigenen Defizite zu kompensieren…- genau diese „Helfer“, die an den „Opfer“n gut „verdienen“ und „Opfer“ auch für ihre eigene, existenzielle Absicherung benötigen, die bräuchte dann auch niemand mehr.
Auch diese Gelder, die für die Bezahlung von solchen „Helfern“, – die, zur eigenen Selbst-Erhöhung, fordernd vom Opfer erwarten : EDEL SEI DAS OPFER ,HILFLOS UND GUT -, ausgegeben werden, könnten dann sinnvoller verwendet werden….