Eine Kolumne von Margarete Stokowski

Kurz vor einer möglichen Reform des Sexualstrafrechts melden sich einflussreiche Kritiker zu Wort. Dabei offenbaren einige Frauen ein ebenso elendes Frauenbild wie manche Männer.

Sie winden sich, die Experten und Expertinnen, die gegen eine Reform des Sexualstrafrechts sind. Es ist ihnen too much, die Sache mit der sexuellen Selbstbestimmung so ernst zu nehmen, dass Gesetze umgeschrieben werden müssten. Trotzdem wird am Donnerstag der Bundestag wahrscheinlich für die Reform stimmen. Es geht dabei um mehrere Änderungen, unter anderem um die Frage, wann etwas eine Vergewaltigung ist.

Die Kritikerinnen und Kritiker dieser Reform fahren so schauerliche Klischees von Männern, Frauen, Sex und Gewalt auf, dass es zwar bitter ist, das anzuhören, aber eine Untersuchung lohnt, zumal sie sich an entscheidenden Stellen widersprechen.

Einer der Kritiker ist Bundesrichter Thomas Fischer, der in seiner „Zeit Online“-Kolumne eine gewisse Freude daraus zu schöpfen scheint, anderen zu erklären, dass sie keine Ahnung von seinem Fachgebiet haben. So schön es ist, wenn jemand sein Wissen teilt, so tragisch ist es, wenn diese Kompetenz durch frauenfeindliche Polemik getrübt wird oder gar in ihr versinkt, was ihm leider ab und zu passiert.
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