Konferenz in Potsdam

Linksfraktionen aus Brandenburg und dem Bundestag luden in den Potsdamer Landtag zur Konferenz „Strafvollzug und Resozialisierung – ein Paradoxon?!“ ein.

…„Das Gefängnis ist ein überholtes Prinzip“, sagt dann konsequent Thomas Galli, der ja selbst Anstaltsleiter und mittlerweile bundesweit bekannt dafür ist, die Gefängnisse abschaffen zu wollen, und er nennt auch plausible Argumente. Zwar seien die Ziele der Gefängnisse wie etwa Resozialisierung, anderen keinen Schaden zufügen, Abschreckung, Schutz der Allgemeinheit durchaus nachvollziehbar und machten so auch einen Sinn, dieser werde in der Realität jedoch verfehlt. So zerstöre die Haft soziale Ressourcen, etwa soziale Kontakte, das Selbstwertgefühl werde angegriffen und die Integrationsfähigkeit zerstört, Reue und Versöhnung werden nicht gefördert, so dass das Gefängnis nicht positiv wirken kann. Letzten Endes bleibe so nur Vergeltung übrig. Daher seien die Sinn machenden Ziele des Vollzuges reiner Etikettenschwindel. Selbst Opfervereinigungen, wie etwa das Netzwerk B, wollen das Gefängnis abgeschafft wissen, so Galli. Die Justiz müsse weg von täterzentriertem Denken, resümiert er. Er plädiert stattdessen verstärkt für gemeinnützige Arbeit, Geldstrafen oder elektronisch überwachten Hausarrest. Je länger die Haft andauere, desto mehr bleibe die Menschenwürde auf der Strecke.
Galli schließt unter allgemeinem Applaus mit einem Zitat Che Guevaras: „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“…

Gesamten Artikel lesen…