Wenn Frauen ohne männliche Begleitung fliehen, sind sie oft Übergriffen ausgesetzt – unterwegs und in den deutschen Unterkünften.

Da ist diese Frau aus dem Iran. Mit ihren zwei Kindern ist sie vor ein paar Jahren vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen. Der hatte sie regelmäßig vergewaltigt und fast jeden Tag geschlagen, mitunter im Beisein der Kinder. Als sie sich mit einem anderen Mann traf, sollte sie wegen Ehebruchs gesteinigt werden.

Sie nahm ihre Kinder und machte sich über Nacht auf und davon. Sie war mehrere Jahre unterwegs. Über Kurdistan und die Türkei kam sie nach Deutschland. Hier beantragte sie Asyl und kam in Köln mit Agisra in Kontakt, einer Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen in Köln.

Die iranische Frau ist kein Einzelfall. 2013 waren nach Angaben des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen UNHCR knapp die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit Frauen und Mädchen. Sie verlassen ihre Heimat aus denselben Gründen wie Männer: zerbombte Städte und Dörfer, kein Wasser, kein Strom, ein zerstörtes Leben, politische Unterdrückung. Weiter lesen…