Für manche Leute ist Gewaltfreiheit eine Taktik oder eine Methode, die man wählt, weil sie eine wirksame Waffe im politischen Kampf ist. Für andere ist Gewaltfreiheit eine Lebensweise, die nicht nur ihr politisches Wirken betrifft, sondern auf mancherlei Weise ihr ganzes Leben beeinflusst. Ob es sich nun um eine Taktik oder eine Lebensweise handelt, immer mehr Menschen sehen in der gewaltfreien direkten Aktion ein wirksames Mittel um Ungerechtigkeiten zu überwinden und für Frieden zu arbeiten. Weiter lesen…
„Gewalt sei zwar keine Lösung“, sagte der Papst, aber wenn jemand seine Mutter beleidigt, dann kriegt dieser einen Faustschlag von ihm. Hä? Gewalt ist also doch eine Lösung? Oder wie jetzt?
Was der Papst da von sich gegeben hat, erklärt u.a., warum er es bis jetzt nicht für nötig befunden hat, eine Rede an alle gläubigen Katholiken zu halten, in der das Schlagen von Kindern bzw. jede Form von Gewalt gegen Kinder ganz grundsätzlich abgelehnt und mit scharfen Worten gerügt wird. Der Papst selbst erachtet offenbar Gewalt in gewissen Situationen für notwendig bzw. für das einzige Mittel der Lösung eines Konfliktes. Das deutet darauf hin, dass er, wie viele andere Kirchenleute (alle?), als Kind wohl ebenfalls geschlagen wurde und deswegen aber seinem Peiniger oder seinen Peinigern nie Vorwürfe gemacht hat, sondern die Schläge als Strafmassnahme akzeptierte und weiterhin akzeptiert (das Kind ist schuld, das Kind hat es verdient).
Alice Miller hat viele Male Kirchenoberen (u.a. den beiden Vorgänger-Päpsten von Franziskus) geschrieben und sie aufgefordert bzw. gebeten, sie mögen eine Rede halten gegen die Gewalt an Kindern, doch nichts dergleichen ist je geschehen. Nachzulesen sind ihre diesbezüglichen Bemühungen in ihrem Buch „Evas Erwachen“, im Kapitel „Das Schweigen der Kirche“.
Der Papst hat diese Woche grad selbst bestätigt, was ich über ihn und das Schlagen von Kindern geschrieben habe. Heller Wahnsinn!
http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Der-Papst-wuerde-seine-eigenen-Kinder-schlagen/story/25792300
„Seine Kinder zu schlagen ist aus Sicht von Papst Franziskus in Ordnung – solange dabei deren Würde geachtet werde. Das erklärte das Kirchenoberhaupt diese Woche bei seiner wöchentlichen Generalaudienz, die der Rolle von Vätern in der Familie gewidmet war. Bei der Gelegenheit gab Franziskus preis, was für ihn einen guten Vater ausmache. Dies sei jemand, der vergebe, aber «mit Bestimmtheit zu korrigieren» vermöge, ohne dabei das Kind zu entmutigen.“