am 1. Oktober 2014 um 20.15 Uhr kam das Missbrauchsverbrechen der Odenwaldschule in die Wohnzimmer, durch den ARD-Film „Die Auserwählten“.
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Hier können Sie Kommentare zum Film einfügen.
Ihr netzwerkB Team
Wir bleiben am Ball – mit Ihrer Unterstützung:
Jetzt Spenden…
Die „Protestantische Mafia“ und die Odenwaldschule
Jürgen Oelkers („Eros und Herrschaft“, 2011) führt dazu aus: „Gustav Wyneken (reformpädagogische Leitfigur) ist das Kind einer norddeutschen Dynastie von Pfarrern (…). Fast alle Väter in dieser Linie waren evangelisch-lutherische Pfarrer, die immer Familien mit großen Kinderreihen hatten und ihre Söhne studieren ließen. So entstanden die protestantischen Eliten, die bis heute in Deutschland Einfluss haben. Die Gründer der Landerziehungsheime haben alle protestantische Theologie studiert (…). Wynekens Vater war ein enger Freund des Sozialpolitikers Theodor Lohmann, der die Sozialgesetzgebung der Bismarckzeit beeinflusst (…) hat.“ (S. 232)
Heute wird zu dieser „protestantischen Mafia“ der Jurist und Bildungspolitiker Hellmut Becker (1913-1993), Sohn des langjährigen preußischen Kultusministers und Hochschulreformers Carl Heinrich Becker (und Beschützer des OSO-Schulleiters Gerold Becker) ebenso gezählt wie die von Weizsäckers.
Ernst von Weizsäcker, SS-Brigadeführer und bis 1943 Staatssekretär im Außenamt, war Hellmut Beckers Mandant im Wilhelmstraßenprozess, sein Sohn Richard hat Hellmut Becker dabei als Assistent zur Seite gestanden. Der spätere Bundespräsident wird sich während seiner gesamten politischen Karriere immer wieder für Hellmut Becker und sein Institut für Bildungsforschung stark machen. Ebenso wie sein Bruder, der einflussreiche Physiker und spätere Friedensforscher Carl Friedrich von Weizsäcker, mit dem Hellmut Becker während seiner Zeit als Assistent an der 1941 gegründeten Reichsuniversität Straßburg zusammenwohnte.
Das vom Vater Carl Heinrich Becker geerbte Netzwerk (zu dem u.a. auch der deutsche Pädagoge Georg Picht zu finden war) baut Hellmut Becker zügig aus, u.a. um seine ehemaligen Mitschüler an der prominenten Internatsschule Salem und weitere, die ihm und seiner Sache irgendwie nützlich sein konnten:
den Max-Planck-Präsidenten Adolf Butenandt zum Beispiel, den sozialdemokratischen Spitzenpolitiker Carlo Schmid, die FDP-Bildungspolitikerin Hildegard Hamm-Brücher, die Soziologen Max Horkheimer und Jürgen Habermas, die spätere ZEIT -Chefredakteurin Marion Gräfin Dönhoff und den ersten US-Botschafter in der Bundesrepublik, James B. Conant (http://www.zeit.de/2013/21/bildungssystem-hellmut-becker).
Richard von Weizsäcker und Marion Gräfin Dönhoff waren eng mit dem Lebensgefährten des Pädokriminellen Gerold Becker, Hartmut von Hentig, befreundet. Der Verleger Ernst Klett soll dem „erstaunten“ von Hentig in den fünfziger Jahren erklärt haben: „Eros darf, nein sollte in der Erziehung sein“.
„So erfolgreich und positiv die „protestantische Mafia“ die Bundesrepublik geprägt hat, so sehr mag ein elitäres Grundgefühl dabei geholfen haben, Grauzonen ab und an lässig zu übersehen: Man gehörte schließlich zur Familie. Die lange schlimm verfolgte Homosexualität oder erotisch grundierte pädagogische Beziehungen gehörten ohnehin zur Tradition, ob verdrängt, sublimiert oder offen. Wie sehr unsere Auffassung von Sexualität auch dem historischen Wandel und dem Zeitgeist unterliegt: Im Falle Gerold Becker/Hartmut von Hentig ist es ein klarer Fall von Elitenversagen, wenn ein Pädagoge und sein befreundetes Umfeld Missbrauch, wie verbrämt auch immer er daherkommen mag, systematisch nicht als solchen wahrnimmt (…)“ (http://www.zeit.de/2010/13/DOS-Missbrauchsskandal-Deutschlands-Elite)
Es gibt also einige angesehene und einflussreiche Leute in Deutschland, die vermutlich auch kein Interesse daran haben, dass allzu genau dargestellt wird, wie die Verhältnisse an der OSO tatsächlich waren. Erst recht nicht durch einen „Unterhaltungsfilm“.
.. und weiter: da gab es Seilschaften und Schnittstellen z.B. aus alten Wandervogelzeiten, auch zu Nazis !, neue Nachkriegs-Chancen für Quereinsteiger (z.B. Hermann-Lietz Schule) und wegen Lehrer- und Pädagogenmangels Anfang der 1960er Jahre wurden (z.B. in Buchenau): unqualifizierte Ersatzlehrer als Heimerzieher und Fachlehrer zeitweise eingestellt durchaus mit Hilfe renommierter Pastoren – man gab sich eben neue Chancen; Zusammenhalt , Sippe , alte Bünde, pastorenseits kannte man ja Vergebung für „gereute“ alte Taten: das galt für Freunde wie Verwandte – ein Boden für neue Schande
Unbedingt die Verjährungsfristen aufheben ! Diese Dreckskerle, sollen nicht ungestraft davonkommen!
Ich schaue mir den Film nicht an, weil mir die Auseinandersetzung mit meinen sexuellen Missbrauch schon wieder zu viel ist. – Meine bisherigen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass sich die Leute einfach nicht in das Thema hineinversetzen können. Hat nicht schon eine Dokumentation zu dem Thema gereicht? Ich denke die Zeit ist einfach noch gar nicht reif dazu. Warum mußte es jetzt noch ein Spielfilm sein?
Ein paar ungeordnete Gedanken:
Ich bin entsetzt darüber, wie mit allzu bekannten Schauspielern aus dem Filmgeschäft die Gesamtproblematik verwässert wird. So löblich es sein mag auch der Allgemeinheit unsere Problematik nahezubringen, so ist der Sache als solcher auf diese saloppe Machart in keiner Weise gedient.
Es gibt ausgezeichnete Dokumentationen, Filme wie ‚Mysterious Skin‘ oder auch ‚Wenn einer von uns stirbt, gehe ich nach Paris‘ …., die alles sagen. Diese Filme erzeugen eine echte Betroffenheit und keine Pseudobetroffenheit. Die Schwammigkeit dieses ARD-Spielfilms ist ziemlich unerträglich.
Warum muss ausgerechnet eine Kostbarkeit wie Richard Strauss‘ „Im Abendrot“, das letzte spätromantische Kunstlied auch noch missbraucht werden?
Warum wehrt sich die OSO nach all den katastrophalen Enthüllungen der letzten Jahre nicht gegen ein solches Machwerk mit schön geschminkten Schauspielern? Wenn unbedingt ein Film über dieses Thema sein muss, dann bitte nur mit No Name Schauspielern ohne vertraute Attitüde!
Sachlichkeit, Konsequenz und keine hysterisierende Effekthasvjerei in wunderschönen sonnigen Ausleuchtungen zum Kuscheligfühlen sind angesagt! Nahezu während des gesamten Films scheint die Sonne (natürlich nicht in der Dunkelkammer)!!
Um das Ganze noch zu verschleimen, darf nach 55 Minuten auch noch Debussy’s „Clair de lune“ herhalten. „Twilight“ , „Ocean’s Eleven“ und Co. lassen grüßen. Das ist absolut nicht originell! Die nächsten Szenen spielen dazu passend in nächtlicher Szenerie.
Und schon scheint wieder die Sonne im wunderschönen Odenwald. Wie stimmungsvoll der gerade missbrauchte Junge unter der Dusche im Sonnenschein sitzt? Alles ist wunderschön weichgezeichnet, selbst wenn eine Mutter vom Selbstmord ihres Sohnes berichtet. Ich könnte nur noch heulen, wenn ich mir die Realität vergegenwärtige !!!
Welche Ironie, dass in der anschließenden Maischberger-Sendung eine Steuerflüchtige, also ganz vorsichtig ausgedrückt unehrliche Person wie Alice Schwarzer sich zu Missbrauch äußern darf.
….und selbst wenn der Film die Missbrauchten missbraucht bewegt er….
Das Umfeld war vor allem auch daran Schuld, dass die Täter so weit gingen, egal wo sexuelle Übergriffe passierten (Kirche, Odenwaldschule, …). Sie haben alle weggeschaut. Ihr ward alle feige dazu, was zu unternehmen, was zu sagen, dass das so nicht geht. Es waren nicht nur alleine die sexuellen Grenzüberschreitungen der Täter: Die Täter hatten auch noch andere Probleme, und waren verhaltensauffällig: „unfreundlichkeit, pampig, selbstherrlich, verstanden keine Kritik, wollten im Mittelpunkt stehen, bejubelt werden, tranken Alkohol, um sich Mut anzutrinken. Missbrauchstäter waren meist sogar gewalttätig und haben die Opfer geschalgen, gezüchtigt. Es passte nicht alles nur im stillen Kämmerlein, wie man es einem die Mittäter (Kirchenoberen, Schulleitung an der Oderwaldschule) immer in der Öffentlichkeit vorgaukeln. Ihr habt es alles gewußt! Ihr ward alle f e i g e den Mund und die Ohren aufzumachen! Aber große Reden schwingen!
Superkurzkritik:
Film hat starke Szenen, fast ausschliesslich wenn er die Hauptdarsteller ins Bild setzt. Angeblich sollte es aber darum gehen, gerade auch das Umfeld, das System drumherum zu erhellen, nur vieler dieser Szenen sind so furchtbar billig abgedreht, so furchtbar „billigfernsehlike“ Waschsalon, das tut weh, da geht der Film dran kaputt und verschenkt was er sich kurz zuvor erarbeitet hat und das Problem ist: immer wieder. (Dabei unterschlag ich mal die Kopiertaste, die viele angeblich fiktive Figuren als Eins-zu-Eins übersetzte Real-Life-Menschen erkennbar macht, viele, viele mehr, gerade auch viele der letzten Jahre.)
Es ist sehr schade, dass der Film so verfilmt wurde. Zuerst, Betroffene haben das Recht an ihrer eigenen Geschichte. Das hätte den Machern klar sein, und sie hätten die Handlung entsprechend verändern müssen. Es ist mir sehr unangenehm gewesen zu wissen, dass die beiden Betroffenen klagen und dennoch läuft der Film im Fernsehen. Ein Gefühl als beteiligt man sich mit dem Ansehen des Films an deren Überwältigung. Schon das ein „no Go“.
Ich wiederhole, dass man Dinge klären muss, und nur auf diesem Boden Neues aufbauen kann.
Der Film hat vieles versucht, ist aber überwiegend nicht in die Tiefe gegangen. Der Film wurde viel zu früh und -in vielerlei Hinsicht-auf keinem guten Boden produziert! Dass eine Diskussion danach stattfand fand ich gut- aber die Teilnehmer wirkten auf mich verloren und nichtssagend.
ich finde allein die Tatsache dass Herr Huckele sich als ehemaliges Opfer dieser Verbrechen, gegenueber dem Senders nicht durchsetzen konnte skandaloes und erschreckend ruecksichtslos.Ich hab mir den Film aus Protest nicht angeschaut.Auch die daran angehaengte Diskussionsrunde mit Frau Schwarzer nicht. Schliesslich hatte sie den Film auf ihrer Seite hochgelobt und sich selbst und ihr Magazin gelobt fuer ihre Arbeit.Manchmal denke ich ihr ist alles recht um sich hervorzutun. In der Haut der Odenwaldopfer moechte ich nach diesem Film wahrlich nicht stecken. Es ist traurig. Es macht zornig.(wenigstens)
Der Film war ein Spielfilm und kein Dokumentarfilm.
Meiner Meinung sollte er nur zeigen, wie ohnmächtig Kinder in geschlossenen Systemen sind. Und selbst wenn einzelne helfen wollen, dass das überall radikal verleugnet wird. Lügen/ Verleugnen ist ja keine Straftat. Täter dürfen ja sogar vor Gericht lügen, Opfer nicht.
Ich glaube, dass ein Dokumentarfilm der alles aus der Schule gezeigt hätte auch beim abgestumpften Publikum , dass jeden Tag Krimis mit vielen Morden haufenweise konsumiert, kaum etwas bewegt hätte.
@Klara: Ich finde es sehr traurig und es macht mich auch wütenden, dass sich Frau Schwarzer wieder so sehr in die Öffentlichkeit drängt und als Aufklärerin darstellt. Gerade deshalb, weil gegen ihr wegen Steuerhinterziehungen Ermittlungen laufen. Anscheinend hatte sie, wie Ulli Höneß, Präsident von Fc. Bayern, heimlich Geld in die Schweiz gebracht, und nicht versteuert. – Mir passt das nicht, dass Frau Schwarzer sich nun schon wieder so kurz danach in die Öffentlichkeit drängt. Gibt es denn keine andere bekannten Persönlichkeiten, die man für das Thema hätte einladen können? Deshalb mein Fazit nach diesem Abend: Die Show geht weiter. – @Eva: Guter Kommentar! Ich verstehe auch gar nicht mehr, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen, wie die ARD, sich niveaulos, solchen Billigproduktionen abdreht. Jedes Thema ist recht. Mich ärgert es: Immerhin zahle ich ja noch Rundfunkgebühren dafür. Es ging an diesem diesem Themenabend sicherlich nicht um die betroffenen Opfer, sondern eher um die Einschaltquoten. 🙁
Der Film wird der Thematik auf keinen Fall gerecht!!
Einfach ein typischer deutscher Fernsehfilm.
@ Eva:
Klar, der Film zeigt schon, dass eine (erfundene!) Helferperson noch nicht einmal eine Chance gehabt hätte irgendetwas zu tun.
Aber das Wichtigste: Nämlich wie hoffnungslos es eben ohne Helferperson ist, muss man sich selber dazudenken, und das kann niemand, der es nicht selber erlebt hat!
„Ich glaube, dass ein Dokumentarfilm der alles aus der Schule gezeigt hätte auch beim abgestumpften Publikum , dass jeden Tag Krimis mit vielen Morden haufenweise konsumiert, kaum etwas bewegt hätte.“
Ich glaube genau das Gegenteil: Ein Dokumentarfilm dringt eher zu einem evtl. abgestumpften Publikum durch, eben weil man weiss, dass nichts erfunden ist. Und dieser Spielfilm hätte ja konsequenterweise dann auch ALLES erfinden müssen, was ja nicht geschehen ist.
Nachtrag:
Die Diskussion bei „Anne Will“ fand ich nicht soo schlecht!
Absurd jedoch: Die Moderatorin war diejenige, die auf komplette Abschaffung der Verjährungsfristen hinwies, und daraufhin von Alice Schwarzer etc. gebremst wurde, das müsse man in der Gesamtheit des Rechtssystems sehen oder so ähnlich…
Verkehrte Welt!
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/reaktionen-von-betroffenen-die-odenwaldschule-ist-unser-aller-geschichte-13182504.html
@Lili
das ist schon interessant dass Frau Schwarzer da bedenken hat..und soweit doch nicht gehen wuerde..hmhm. Sie hat sich als Moralische Instanz selbst ausgeknockt durch ihre Steuerbetruegereien. Betrueblich wenn sie ausgerechnet bei so einem sensiblen Thema eine Plattform geboten bekommt.,voellig verquast das alles.Es geht mir einfach gegen den Strich.
Halbwahrheiten(was ich der Beschreibung des Films entnommen habe) haben noch nie etwas gutes bewirkt denke ich,darum ist der Spielfilm verwirrend und nicht erhellend.
Der Film und die Talkrunde waren keine Aufklärung sonder grosse Verlogenheit!Wieso wurde der Täterfreund Jens -Autor des unsäglichen Buches,das die Aufklärung stoppte und Opfer diffamierte-eingeladen und nicht Andreas Huckele?Insgesamt bin ich sehr enttäuscht .Es ging hier nicht um die Opfer sondern um die Selbstdarstellung bestimmter Personen.
Ich schaue mir keine Unterhaltungsfilme an, die Kinderschändung zum Thema haben. Sie sind nur ein zusätzlicher Triggerreiz, und darauf kann ich verzichten.
Auch Diskussionen mit der eitlen und polemischen Steuerhinterzieherin Schwarzer schaue ich mir nicht an. Sie sind Zeitverschwendung.
@lotosritter,
wenn es sich da um reine Fiktion gehandelt haette und eben nicht diese Vermischung dann haette ich mir das sogar angeschaut.Mich triggert aber eben dieses irritierende Mischung. Wieder geht es nicht um die volle Wahrheit sondern doch nur wieder um seltsame Verschleierung.Das schmerzt mich im Gedenken an die missbrauchten Kinder und Jugendlichen. Ja „Verlogen“ ist das passende Wort.
Es gibt schon eine grosse Verkommenheit in der Gesellschaft,der ach so guten buergerlichen Mitte. Der Kampf muss weitergehen.
Der Film Die Auserwählten stellt das Wesentliche der Täter heraus, sie wissen, was sie tun. Ihre Schuldabwehr entlarvt sich selbst.
Gleichgültig, was ihnen in ihrer Biografie widerfahren ist, welche Gewalt ihnen auch immer angetan wurde, sie sind als Erwachsene für ihre Taten voll verantwortlich! Deshalb dürfen diese Verbrechen der sexuellen Gewalt niemals verjähren!
wann kommt der film zum ako -bonn / kath.kirche ?
„Tragödie der Kindheit : Es kommt vielleicht nicht selten von, dass edel und hoch-
strebende Menschen ihren härtesten Kampf in der Kindheit zu bestehen haben ….
Hat man so etwas erlebt, so wird man sein Leben lang es nicht verschmerzen,
wer Einem eigentlich der größte, der gefährlichste Feind gewesen ist.“ die Kirche !
nietzsche : Aphorismus aus „Menschliches, Allzumenschliches“
es ändert sich nie, amen !
prof.dr.gernot lucas
Auch betroffener aber nicht von OWS.
Mein Peiniger war auch Lehrer u.Führungsperson Cristlichen Jugendbewegung.
Ich konnte mich wieder finden in der haut betroffene und auch Lehrer ist nach meinen Betracht gut dargestellt worden. Freundlich zuvorkommen von so ein wurde man nie denken das der Kinder was an tut. Mich hat als betroffener der Film getriggert und konnte mich bei manche Darstellung im film wieder finden . Eingeschüchtert von Peiniger usw .
Die disskusion runde nach Film fand ich OK .
Ob der SpielFilm der Odenwald schule so wieder spiegelt kann nicht beurteilen das können nur weit über 135 Schüler/ in sexuelle gewalt in OWS erlebt haben.
@Herr Prof. Dr. Lucas:
Solche Filme über die Katholische Kirche in Deutschland kommen, wenn die keiner mehr sehen will, weil die Sache nicht mehr interessant genug gemacht worden ist. Wie über die „Regensburger Domspatzen“, denn weil dort ein Georg Ratzinger als Bruder von Papst em. Benedikt XVI. aka Joseph Ratzinger tätig war und viel – alles? – wusste, wird dort gemauert wie ne Eins. Man will BXVI. sicher nach dem Tod selig- und heiligsprechen, weil Opus Dei dies so will – versprochen hat? Deshalb dieses Schweigen.
Hier wurde ein Film gedreht, der mit dem Thema „Missbrauch“ „spielt“.
Ein Dokumentarfilm wäre angebracht gewesen, um keinen erneuten Missbrauch mit dem Missbrauch zu tätigen! Aber die Gesellschaft will bespielt werden, unterhalten werden, Feierabendkick, aber bitte schön mit einem „Fasthappyend“, indem man eine Lehrerin Namens Petra erfindet, die es nie gegeben hat, damit wenigstens der Fernsehabend gerettet ist, die „Zuseher“ beruhigt schlafen können, weiterhin „wegsehen“ können, weil da war ja immerhin jemand, der „hingesehen“ hat. Happyend zur besten Sendezeit, was will „Gesellschaft, Zuschauer“ mehr. Alles bestens.
Ironiemodus aus… und kotz…
Ein Dokumentarfilm wäre adäquat gewesen, aber nein – „Spiel“-Filme vermarkten sich besser. Berieseln lassen, ja nicht in die Tiefe gehen, und schon gar nicht suggerieren durch Wahrheitswiedergabe, das da irgendetwas „ernsthaft“, „real“ gewesen sein könnte und „zum Handeln“ animieren könnte.
Verschärft wird dies durch das permente „Gutwetter“, das in dem „Spiel“ – film gezeigt wird.
Und wenn ich mir dann das Zitat von Tukur über die Lippen gehen lasse, könnt ich gerade noch mal kötzen….
„Mich f a s z i n i e r t die Diskrepanz zwischen der Schändlichkeit der Taten und der Schönheit des Ortes, an dem sie stattfanden. Diese herrliche Landschaft, die alten Häuser aus der Frühzeit des 20. Jahrhunderts mit ihren spitzen Dächern und Erkern. Wie aus einem Märchen der Gebrüder Grimm. Traumhaft.“
Jeder normal emphatisch fühlende Mensch würde das Wort „fasziniert“ in diesem Zusammenhang nie und nimmer über die Lippen bringen.
Mich „erschreckt“… oder ähnlich wäre wohl angebrachter!
Die Frage muss erlaubt sein: „Hat da jemand eine Rolle in dem Film gespielt, für die er sich gar nicht arg verstellen musste…?????
Hier noch ein sehr subjektiver Beitrag zum Film, der Überlebendenperspektive verlangt.
http://www.theeuropean.de/wolfgang-brosche/9067-eine-kritik-zu-christoph-roehls-die-auserwaehlten
Der Film „die Auserwählten“ muss für viele Missbrauch ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Zumal der erwiesene systemische Missbrauch nicht Thema war. Der Film zeigt erwachsene Betroffene, die gezeichnet, gebrochen planlos aufbegehren. Und das ist die Frechheit. Er zeigt nicht die intelligente, diffenrenzierte Analyse des (Terror-)Systems in dieser päd. Institutionund deren Aufdeckung von Andreas Huckele . Das sich über Proteste gegen die Ausstrahlung d. Films hinweggesetzt wurde, ist ein weiterer Missbrauch. Die Proteste kamen von denen, die an die Öffentlichkeit gegangen sind.
Die Talkshow danach war eine Farce. Denn alle dort Anwesenden haben sich als Odenwaldfans geoutet.
„Die Talkshow danach war eine Farce. Denn alle dort Anwesenden haben sich als Odenwaldfans geoutet.“
puuuh ,heftig wie niedrig das ethisch-moralische Niveau doch im ARD ist. Aber man weiss es ja,leider.Zu diesen Leuten muss man sich distanzieren.
@Prospero: vielen Dank für den Tip!
Ich habe weder Film noch Talkshow gesehen.
Aber warum wird hier ein Prototyp des ignoranten satt-gefrässigen Zuschauers gezeichnet, der lediglich stumpf am Unterhaltungswert interessiert sei? Wie viele mögen aufgerütelt sein, wieviele mit sich kämpfen, getriggert oder entsetzt,vielleicht auch aufgerufen , wachsamer ?
Darüber kenne ich keine Umfrage und es sollte nicht einseitig negativ bewertet werden.WER waren die Zuschauer und wie haben/werden sie reagieren ?
@ Gertrud Tammena
Sie haben natürlich recht, trotzdem kann man den Film kritisieren, denn die Dramaturgie hat ihre Wirkung und dieses Wissen kann man den Filmemachern unterstellen, denn sie sind ja Profis, sie wissen, was sie tun und man sollte sie an den höchsten Maßstäben setzen, denn es handelt sich eben nicht um sinn reines „Unterhaltungsthema“, wie vielleicht in Filmen über die Liebe an Fjorden.
Es geht doch um die Gewissheit, in der die Zuschauer gelassen werden: das ist alles längst vorbei, heute sind wir viel aufgeklärter usw. Es ist ja nicht so, dass wir heute an dem Punkt sind, wie zum Beispiel in den 60ern, als es für diese Verbrechen noch nicht einmal Begriffe gab. Trotzdem passiert es überall und auch genau in dieser Minute. Und trotzdem ist es noch immer so, dass Kinder erst 8mal auf ihren Missbrauch hinweisen müssen, bis ihnen geglaubt wird. Und zwar unter anderem deshalb, weil uns immer weis gemacht wird, das passiert irgendwo anders, weil wir uns nicht trauen zu vermuten, dass das in unserem Umfeld auch passieren kann. Gerade heute stand im Tagesspiegel ein Fall, von einem Bundespolizisten, der trotz Strafbeschlusses gegen ihn, wegen Besitz von Kinderpornografie, weiterhin mit Kindern im Sportverein „arbeiten“ durfte. Jetzt kam heraus, dass er 130 Fälle von Missbrauch begangen hat. Nach der ersten Strafsache wurde ihm aufgelegt, dass er nie mehr mit Kindern zu tun haben dürfte. Aber was ist passiert? Der Verein für den er tätig war, hat nicht nach seinem polizeilichen Führungszeugnis gefragt. Warum? Sicher nicht, weil der Verein wollte, dass seine Mitglieder missbraucht werden. Sondern weil sich einfach niemand vorstellen konnte, dass dieser nette Mann so etwas tut. Das sind doch ganz einfache Formalien, die eingehalten werden können. Nichts, womit man jemanden voreilig verurteilt, wenn man von ihm ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt. Aber dieser Mann war sich anscheinend schon so sicher, dass man es nicht verlangen würde, sonst hätte er sich wohl kaum der Gefahr ausgesetzt, dass man ihn „enttarnen“ könnte. Das heißt doch, dass sich Täter in unserem Land immer noch sehr sicher fühlen. Sie machen es, weil sie es machen können. Weil wir eben niemandem etwas böses unterstellen wollen, weil wir Angst haben, dass wir uns schuldig machen könnten, in dem wir lediglich einmal nachfragen. Wir haben mehr Angst davor, dass wir jemandem zu Unrecht auf die Füße treten, als dass Kinder Opfer eines grausamen Verbrechens werden könnten. Und das ist nicht so gemeint, dass ich allen Menschen etwas Böses unterstelle, das sind einfach Fakten.
Kindern darf man aber ohne grosse Bedenken auf die Fuesse treten,da hoert der angebliche Anstand schnell mal auf.
Ich glaub es geht auch oft um simple Bequemlichkeit wenn sowas wie ein Fuehrungszeugnis nicht verlangt wird.Man will die Sachen schnell abwickeln ,aber kann auch sein dass der Abwickler selber Dreck am Stecken hatte.
Will sagen dass wir uns nichts vormachen sollen ueber die Motive.
Es ist eben hart.Ich vermute jemand mit lupenreiner Weste hat feine Antennen.
Bizarre Diskussion danach: Der Vertreter der Katholischen Kirche wird nur gefragt, was die Odenwaldschule hätte besser machen müssen. Die Fälle Aloisiuskolleg u. a. lassen grüßen. http://unheiliger-berg.jimdo.com/
Genau, Frau Ebba Hagenberg-Miliu
Andernorts schrieb ich:
Schade, dass gestern bei Will eine große Chance vertan worden ist, obgleich doch ein Vertreter der RKK sowie der OSO-Betroffenen anwesend waren:
Es hätte sich doch bestimmt eine interessante Diskussion im Vergleich der Systeme Odenwaldschule zu Aloisiuskolleg Bonn ergeben.
Im AKO der Schulleiter + Jesuitenpater St., charismatisch, Aktfotograf, Analzäpfchen-verabreicher, mit Jungen duschen, Schüler auf Segeltörns im Mittelmeer mitnehmend und leidenschaftlicher Vertreter der ignatianischen Pädagogik.Und muma auch aktiv in den von Frau Oetken angesprochenen Bereichen.Und andere mumaTäter am AKO deckend…..Auch im Freizeitbereich der Schule.
Und in der OSO eine doch sehr ähnlich/ teils noch schlimmer agierende Person: Schulleiter/ Ex-Pfarrer Becker.
Da wäre dann das Herausarbeiten systemischer Faktoren spannend geworden…….. aber genau das wollte man wahrscheinlich vermeiden – und der RKK-Vertreter („Bischof Lehmann.. hatte mich vorher nicht darüber informiert“) hatte genau diese Aufgabe, imho
Es ist schon verrückt.
Damals waren Betroffene zu klein, um sich zur Wehr zu setzen.
Jetzt wo sie groß sind und sich zur Wehr setzen können, sagt man ihnen – „eins zwei drei, Spiel vorbei! – verjährt! Ääääätsch!“
Es ist so unglaublich …
Wie viele Kommentatoren oben schreiben, halte ich den Versuch einen Beitrag zum Thema Mißbrauch zu leisten, in- dem man einen Spielfilm mit hochkarätiger Besetzung dreht und zur besten Sendezeit den Zuschauern vorsetzt, für verfehlt. Die Vermischung von Fakten und Opfersicht, dann aber fiktiv sein wollen und freie Wahl in Ausgestaltung der Szenen zu fordern, ist nicht korrekt. (Ein bißchen schwanger – geht nicht)! Der WDR bedient sich der Opfersicht, um dann die Opfer zu entmündigen und als öffentl.-rechtlicher Sender angeblich das Allgemeinwohl der Aufklärung vor dem Schutz der Persönlichkeitsrechte der Individuen stellen zu dürfen. Das ist autoritär! Man hätte das ganze Setting ändern müssen, das Thema hätte nicht die Brisanz! Dieser Umgang mit „realistischen“ Elementen, die dann aber nicht so gestaltet sind, dass sie genug Stoff für eine gute Dokumentation bieten, schlachtet in diesem Fall die namentlich bekannte Opferperspektive aus, ohne sie zu würdigen. Der ist Täter nur „Täter“ und die Message läßt eine Schwarz-Weiss Zeichnungen von Gut-Böse übrig, bei dem das drum herum ohnmächtig bzw. eingeschüchtert bleibt, da abhängig. Als wirkliche Fiktion hätte man mehr draus machen können, da ja nicht faktisch gebunden. Zur gut recherschierten Doku reichte es eben auch nicht!
Was die 68-iger angeht, behauptet die kath. Kirche immer wieder, dass das 2. vat. Konzil eine Lockerung der Moral zur Folge hatte und die Geistlichen einer stärkeren Versuchung ausgesetzt wurden. Aus dem Philo-Studium weiss ich, dass die gesellschaftlichen Themen ‚in der Welt sind‘, Vorstellungen werden also an uns herangetragen, an jeden! Das Festhalten am Zölibat macht den Job der Pharrer nicht einfacher: die alten Brötchengeber der Pharrer befürworten aber diese harte Position. Die eingeleiteten Re-Evangelikalisierungsmaßnahmen der Kirche haben viele Positionen, die neutraler und liberaler waren, mit Genderkonflikten und sexuellen Konnotationen „verschärft,“ körperliche Berührungen zwischen Mann und Frau waren dann auf einmal nicht mehr kumpelhaft und locker, sondern hatten sexuelle Komponenten bekommen; das sind einfach Veränderungen darin, wie wir zwischenmenschliche Beziehungen leben. Man sollte den sogenannten Oberhäuptlingen mehr Aufmerksamkeit widmen und dem, was sie im „Allgemeinen“ so tatsächlich annehmen, stärker Parolie bieten. Aber man muß wissen, so ein Ratzinger hat aus dem Curien-Wissen heraus, die armen Pharrer als Opfer betrachtet und geschützt, denn die Curie ist platonisch, die Körperlichkeit ohne Belang! Kirchen brauchen den Teufel und das Böse in Versuchung!
Ja Hubert ,die Taeter haben immer noch einen guten Schutz. Verkehrte Welt.
ich bin froh ueber dieses Netzwerk,wenigstens weiss ich so dass es ein paar Menschen gibt die sich querstellen zur gaengigen Kopf -in -den -Sand-Strategie.Mir hilft das.
@Klara
ja, ich bin überzeugt, dass wenn man die Verjährung aufheben würde, sich weitere 100.000-de Betroffene melden und entsprechende Anträge stellen würden z.b. nach OEG & Co.
Und genau das will man wohl verhindern – weil kostet ja!
Lieber bestückt man Betroffene mit kuriosen und nicht selten diffamierenden Diagnosen, damit sie dann in dem völlig überalteten vordefinierten System irgendwie zugeordnet werden können. Damit werden sie oft nur noch kränker bzw. zusätzlich geschädigt.
Anstatt endlich das System derart verändert wird, daß es Betroffenen ein erträgliches Leben in Würde ermöglicht.
Hoffen wir mal, daß der Film dahingehend etwas bewirken wird. Große Hoffnung habe ich dabei allerdings nicht.
Wenn man liest wie viele verurteilte Straftäter in % rückfällig werden, glaube ich nicht mehr,das es ein bißchen Gerechtkeit für Opfer gibt. Leider fehlen hier m Artikel Daten von sexuellen Straftaten und deren Rückfällen.
http://blog.beck.de/2014/02/09/jeder-dritte-straft-ter-wird-innerhalb-von-drei-jahren-r-ckf-llig-0
Eva, ich habe mir die Untersuchung «Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen – Eine bundesweite Rückfalluntersuchung 2007 bis 2010 und 2004 bis 2010»
http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/pdfs/Legalbwaehrung_nach_strafrechtlichen_Sanktionen_2007_2010_u_2004_2010.pdf
einmal angeschaut:
„…Niedriger als bei den sexuellen Gewaltdelikten liegt die allgemeine Rückfallquote bei sexuellem Missbrauch.Im Übrigen ergeben sich hier ähnliche Unterschiede zwischen dem Jugendstrafrecht und allgemeinem Strafrecht verurteilten. Die nach Jugendstrafrecht Sanktionierten haben deutlich höhere Rückfallraten,insbesondere die – allerdings sehr kleine – Gruppe der nach Vollverbüßung einer Jugendstrafe Entlassenen…“ (S.117)
Wenn ich die Tabellen richtig verstehe, liegen die Folgeentscheidungen bei ~25% der wg. sexuellem Missbrauch schon einmal Verurteilten.
@Prospero
Es ist wohl ein Irrglaube zu meinen, dass wenn man die Täter wegsperrt, das Problem gelöst ist.
Das Problem liegt wohl eher in der Struktur der Gesellschaft. Eine These:
Solange Macht und Unterdrückung in der Gesellschaft existent sind bzw. vorherrschen, solange wird auch obiges Thema nicht vom Tisch sein.
Da man diese Eigenarten wohl kaum aus der Gesellschaft herausbekommt, solange wird man mit dem Thema auch zu tun haben.
Ich glaube vielmehr, daß wenn mehr darauf geachtet würde, dass das gesellschaftliche Miteinander gerechter wird, sich auch diese Missbrauchsthemen minimieren werden.
Aber wie es momentan aussieht, ist genau das Gegenteil der Fall. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer und somit wachsen auch immer mehr derartige Auswüchse, vielleicht aus einer Art Frustkompensation heraus. Das müsste
alles noch viel genauer erforscht werden.
Ich vermute, die Forschung ist diesbezüglich erst am Anfang. Zumindest wäre das bestimmt ein grundlegender, auf Dauer wirkungsvoller Ansatz.
Es wäre jedenfalls eine Überlegung wert.
Hallo Hubert
„Lieber bestückt man Betroffene mit kuriosen und nicht selten diffamierenden Diagnosen, damit sie dann in dem völlig überalteten vordefinierten System irgendwie zugeordnet werden können. Damit werden sie oft nur noch kränker bzw. zusätzlich geschädigt.“
Ja das sehe ich auch so .
Das versucht man bei mir ja auch so
Grüße
Larissa
Hubert,es geht um Opfer von Gewalt,sexualisierter Gewalt und es geht darum den Opfern zu helfen und da ist das Wegsperren schon ein klares Zeichen dafuer wem die Solidaritaet gilt .Das hat auch Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Ich finde du lenkst davon ab mit deinen Thesen.
gruss
Klara
Das Problem ist viel zu breit und vielschichtig verwurzelt, als dass man „ablenken“ könnte.WEGSPERREN bringt keine Lösungen. Strafe muß Schutz vor Tätern sein, Haftzeit zur Sühne und als Abschreckung, Therapie, Wiedergutmachungsleistungen, Sozialisierung.Natürlich ist die gesellschaftliche Verfasstheit von Bedeutung: Machtgefälle, Willkür, Ungerechtigkeit; Defizite in Förderung und Entfaltung,bei Pädagogik,bei Offenheit verstärken sicherlich pathologische und delinquente Tendenzen
….hier wird viel von Gewalt geredet,
ich habe die nicht tätliche Gewalt erlebt.
Schlimm genug ,nicht beweisbar .,somit auch nicht einklagbar,,,
wenn ich an meine Töchter denke,die körperliche und sexualisierte Gewalt von fremden Menschen erlitten haben,dann graust es mir.
deshalb bin auch hier Mitglied geworden,
besonders aber Gewalt an Kindern zu verüben ,in jeglicher Form ,ist nicht hinnehmbar
Gertrud das versteh ich nicht,wieso verstaerken sich pathalogische TEndenzen bei Offenheit?(was meinst du mit Offenheit?)
„.Natürlich ist die gesellschaftliche Verfasstheit von Bedeutung: Machtgefälle, Willkür, Ungerechtigkeit; Defizite in Förderung und Entfaltung,bei Pädagogik,bei Offenheit verstärken sicherlich pathologische und delinquente Tendenzen“
@Klara
nochmal genauer:
….Defizite bei… Pädagogik, Defizite bei (gesellschaftlicher) Offenheit, d.h. also anstelle von Klärungen, Aufklärung, Meinungsfreiheit,STREITKULTUR etc. VERSTÄRKEN Tabuisierung und Verschlossenheit UND EIN DOMINANTER AUTORITÄRER ZEITGEIST SICHERLICH PATHOOGISCHES
UND DELIQUENTES VERHALTEN
Gertrud Tammena,
ich stimme Ihnen uneingeschraenkt zu!
Kinder, die von Erwachsenen zu sexuellen Handlungen gezwungen werden bzw. die mit Gewalt zur sexuellen Befriedigung von Erwachsenen benutzt werden als „Auserwählte“ zu bezeichnen erachte ich als im höchsten Masse verletzend und verhöhnend! Nur Täter und/oder Täterschützer können in diesem Kontext so einen Begriff dafür bereithalten bzw. erfinden!
(Und der Lehrer beugte sich zum Kopf des Kindes und flüsterte ihm ins Ohr „Du bist auserwählt! Du darfst heute Nacht bei mir im Bett schlafen!“ Und das Kind jubelte und sagte dann:“ Juhui, ich bin auserwählt, ich habe es geschafft, ich gehöre auch zu denen, die im Bette des Lehrers schlafen dürfen! Nun bin auch ich ein „besonderes“ Kind!“)
Christina Krüsi schreibt in ihrem Buch auch davon, wie Erwachsene sie und andere Kinder in einem geheimen Ritual zu den „Auserwählten“ bestimmt haben, doch sie nennt ihr Buch dann nicht „Wir, die Auserwählten“ oder ähnlich, sondern „Das Paradies war meine Hölle“.
Auf die Idee, bei Kindern, die von sog. Erwachsenen zu sexuellen Handlungen gezwungen und benutzt werden, von „Auserwählten“ zu sprechen kommen wirklich nur Täter oder deren Beschützer!
Noch ein paar Worte/Gedanken zum Begriff „sexueller Missbrauch“:
Kann man einen Menschen wirklich sexuell miss-brauchen, also sexuell falsch brauchen? Wenn ja, könnte man ihn dann auch sexuell richtig brauchen/benutzen/verwenden und wäre das dann gut? Miss-brauchen wäre falsch, ja böse, hingegen einfach nur brauchen, benutzen oder verwenden wäre richtig und gut?
Hat das Wort „brauchen“ in diesem Kontext wirklich seine Berechtigung? Kann bzw. darf man einen Menschen überhaupt „brauchen“? Ist nicht allein schon das Wort „brauchen“ im Zusammenhang mit einem Menschen sehr bedenklich, sehr fragwürdig, sehr abwertend? Wird damit der Mensch nicht zu einem Gerät, zu einer Maschine, zu einer Sache gemacht, die man braucht, die man benutzen und verwenden kann? (Ich brauche jetzt unbedingt einen Hammer, damit ich den Nagel einschlagen kann und heute Abend brauche ich dann eine Frau, damit ich mich sexuell befriedigen kann…)
Das Wort „brauchen“ im Zusammenhang mit Beziehungen zwischen Menschen ist schlicht inakzeptabel, unangebracht. Es ist schon die Verwendung dieses Wortes „brauchen“ allein ein Vergehen, da ist dann der Begriff „missbrauchen“ schon überflüssig, weil im „brauchen“ schon mit enthalten!
Es würde also genügen bzw. es ist eindeutiger, klarer und zutreffender, wenn wir sagen täten, der Mann oder die Frau hatte das Kind für seine sexuellen Spiele gebraucht, verwendet bzw. benutzt. Er/Sie hat es gewaltsam dazu gebraucht, um sich sexuell zu befriedigen. Er/Sie hat es mit Gewalt dazu gezwungen, dazu genötigt. Er/Sie war einem Kind (oder
mehreren Kindern) gegenüber übergriffig, achtlos, respektlos, entwürdigend, demütigend, sadistisch, hinterhältig, feige, brutal und deshalb als Lebenszerstörer und Seelenmörder zu benennen, auf englisch „Life Destroyer“ bzw. „Soul Killer“!
@ Mario Giovanni
Auch ich hasse die Benutzung des Ausdruckes „Sexueller Missbrauch“ und benutze „sexuelle/ sexualisierte Gewalt“ – was aber von Vielen als „Vergewaltigung“ verstanden wird.
Erlauben Sie mir, Sie auf eine kleine Feinheit unserer Sprache hinzuweisen:
„brauchen“ wird im Deutschen im Sinne des engl. „to need“ verwendet: „Das Kind braucht die Mutter“.
Bei „missbrauchen“ geht es um die Verkürzung „miss-(ge)brauchen“ im Sinne von „to use“/ „to utilise“