Das Erste will am 1. Oktober 2014 um 20.15 Uhr einen Film über Missbrauchsverbrechen der Odenwaldschule zeigen. Zwei Opfer wehren sich gegen die Ausstrahlung.

Dank Andreas Huckele wurden die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule publik – gegen den Film wehrt er sich; notfalls erwägt er sogar ein gerichtliches Verbot. Sein Anwalt, der Berliner Medienrechtler Christian Schertz, sagt, der Film verletze die Persönlichkeitsrechte seines Mandanten „aufs Schwerste“. Die Beweislage sei „derart erdrückend“, dass der zuständige WDR-Intendant Tom Buhrow eine Lösung herbeiführen müsse, berichtet DER SPIEGEL in seiner Ausgabe 40/2014.

Huckele sperrt sich nicht gegen die öffentliche Auseinandersetzung um die Verbrechen an der Odenwaldschule. Schließlich war er es, der in der Frankfurter Rundschau darüber zum ersten Mal berichtete und in einem Buch seine Erfahrungen an der Odenwaldschule schilderte.

Ohne gefragt zu werden soll Huckele erdulden, dass sein Alter Ego im Film (Frank Hoffmann, gespielt von Leon Seidel) ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Die Szenen, die Schüler Hoffmann erlebt, sind nahezu identisch in seinem Buch beschrieben. In der Realität klärten Schüler wie Huckele die Vorfälle auf, im Film erledigt das eine 29-jährige Biologielehrerin. Scherz sieht in der Darstellung seines Mandanten nicht weniger als die „Ausbeutung eines Lebensschicksals“.

Auch Till Bose will gegen den WDR vorgehen. Er war Zimmernachbar von Andreas Huckele. Auch an ihm verging sich Schulleiter Becker, so stellt es der Film dar. In der Realität blieb er verschont. Bose wehrt sich nun dagegen, im Film fälschlicherweise zum Opfer gemacht zu werden.

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