Papst Franziskus hat erstmals Opfer sexuellen Missbrauchs durch katholische Geistliche getroffen. Bei der Morgenmesse mit je zwei Betroffenen aus Deutschland, Irland und Großbritannien bat Franziskus um Vergebung „für diese Sünden und schweren Verbrechen“.
Er bat um Verzeihung für jene Kirchenführer, die nicht angemessen auf Berichte über Missbrauch geantwortet hätten. In der Geistlichkeit sei kein Platz für jene, die Missbrauch begehen, sagte der Pontifex und bekräftigte, Vergehen an Minderjährigen nicht tolerieren zu wollen. Die Kirche müsse auch über die Priester-Ausbildung solche Sünden aus der Kirche verbannen.
Anschließend widmete sich der Papst den sechs Missbrauchsopfern in persönlichen Gesprächen. Es sei ein Wunder der Hoffnung, dass es die Gelegenheit zum Treffen gäbe, um sich in die Augen zu schauen und Versöhnung zu suchen, sagte Franziskus.
Netzwerk Betroffener kritisiert „PR-Veranstaltung“
Der Vorsitzende des deutschen Netzwerks Betroffener von sexueller Gewalt, Norbert Denef, kritisierte das Treffen als „ein weiteres Stück Symbolismus“ und als bloße „PR-Veranstaltung“. Der Papst schare lieber strenggläubige Missbrauchsopfer um sich und bete mit ihnen, anstatt die Betroffenen angemessen zu entschädigen. Eine Begegnung auf Augenhöhe sehe anders aus. Weiter lesen…
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