Ein neues Buch warnt davor, die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule als „peinlichen Betriebsunfall“ abzutun. Die Autoren gehen noch weiter und stellen die Ideen der Reformpädagogik grundsätzlich infrage – so auch das Postulat einer „Nähe“ zum Kind.

Von Tanjev Schultz

Durch den Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule ist die gesamte Reformpädagogik in die Defensive geraten. Der Zürcher Pädagogik-Professor Jürgen Oelkers tut sich als besonders hartnäckiger Kritiker hervor. Er attackiert die Wohlfühl-Rhetorik von Reformpädagogen, die für eine „kinderfreundliche“ Schule kämpfen. Mit seinem Kollegen Damian Miller hat er einen Sammelband herausgegeben, der durch die jüngsten Ereignisse an der Odenwaldschule zusätzliche Brisanz gewinnt. Weiter lesen…