Sexuellen Missbrauch vertuscht: Kritik an der Heiligsprechung von Johannes Paul II.
DELITZSCH. Bis zum 16. Lebensjahr wurde Norbert Denef in seiner Heimatstadt Delitzsch von einem Priester sexuell missbraucht. Der Katholik wandte sich Hilfe suchend an Papst Johannes Paul II. Der antwortete in einem persönlichen Brief, er werde Denef in sein Gebet aufnehmen. 2010 gründete der gebürtige Sachse das Netzwerk der Opfer sexualisierter Gewalt netzwerkB und kritisiert die am Sonntag in Rom stattfindende Heiligsprechung Karol Wojtylas. „Johannes Paul II. war in seiner Amtszeit verantwortlich für das Verschweigen, Verleugnen und Vertuschen von sexualisierter Gewalt“, sagt Denef. Auch mit Wojtylas Nachfolger, dem deutschen Joseph Ratzinger, der als Präfekt der Glaubenskongregation die rechte Hand Wojtylas war, geht Denef hart ins Gericht: „Um dem Ansehen der Kirche nicht zu schaden, wurden lieber Verbrecher geschützt, statt den geschändeten Kinderseelen zu helfen.“ Die katholische Kolumnistin Maureen Dowd schrieb in der „New York Times“: „Johannes Paul mag eine revolutionäre Figur in der Kirchengeschichte sein, aber ein Mann, der in einer moralischen Krise wegschaut, kann nicht als Heiliger gelten.“ JULIUS MÜLLER-MEININGEN
Quelle: http://www.kleinezeitung.at
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