An diesem Ort wird nie wieder Normalität herrschen. VON THOMAS KERSTAN

Wieder einmal ist die Odenwaldschule im hessischen Heppenheim in die Schlagzeilen geraten: Ein Lehrer der Schule steht im Verdacht, pornografische Bilder von Kindern besessen zu haben. Die Polizei hat am 9. April seine Wohnung durchsucht und mögliche Beweisstücke sichergestellt. Die Leitung der Schule hat ihm inzwischen fristlos gekündigt und Hausverbot erteilt.

Um es deutlich zu sagen: Der Vorfall hätte auch an jeder anderen Schule und an jedem anderen Internat geschehen können. Keine noch so ausgefeilte Personalauswahl und keine wachsame Schulleitung können eine Schule sicher gegen Pädokriminelle abschotten.

Aber die Odenwaldschule ist keine Schule wie jede andere. Deshalb ist dies auch kein Fall wie jeder andere. Der einstige Leuchtturm der ach so kinderfreundlichen Reformpädagogik ist für viele längst ein Ort des Grauens. In den siebziger und achtziger Jahren wurden in der Schule mit angeschlossenem Internat mindestens 130 Schüler – Sprecher der Opfer gehen von mehr als 500 aus – von Lehrern lange Zeit sexuell missbraucht. Erst 2010 wurde das ganze Ausmaß der Verbrechen einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Weiter lesen…

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