Er betreute auch eine Wohngruppe
Noch ist der hundertfache Missbrauch aus früheren Tagen nicht aufgearbeitet, schon steht die Odenwaldschule wieder im Zentrum eines Skandals. Bei einer Razzia in einer Lehrer-Wohnung beschlagnahmte die Polizei Dateien. Es soll sich um Kinderpornos handeln.
Die Wohnung des Lehrers an der Odenwaldschule sei bereits vor zehn Tagen von der Polizei durchsucht worden, teilte eine Sprecherin der Schule am Samstag in Heppenheim mit. Dabei hätten die Ermittler Dateien und persönliches Material sichergestellt. Die Schule hat dem Lehrer fristlos gekündigt.
Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ist für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Odenwaldschule war in den vergangenen Jahren von einem Missbrauchsskandal erschüttert worden, nachdem Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe bekannt geworden waren. Weiter lesen…
Die Strukturen sind die selben wie damals:Das sog. Familienprinzip und die offenen Duschen und Toiletten….ein Eldorado für Pädosexuelle.Dies wird nach wie vor pädophile lehrer und erzieher anziehen.Wäre da nicht die australische Polizei ,die den Bezug von Kinderpornographie im Netz durch diesen Odenwaldschullehrer aufdeckte ,hätte dieser Lehrer noch sehr lange an der Odenwaldschule gewirkt.Die Präventionskonzepte der Odenwaldschule scheinen nicht zu greifen,Die Schließung der Schule ist mehr als überfällig!
Es ist so schauderhaft, daß EIN Jahr nach dem Aufdecken des Skandals dort ein pädokrimineller Lehrer eingestellt wurde. Wie dreist muß so jemand sein!!! Oder war die mediale Präsenz der Odenwaldschule sogar eine Art Werbung?
Diese pädokriminelle Brustätte muß dringend zugemacht werden. Diesen Bazillus kriegt man dort nicht mehr raus!
@Anna M:Ja, es war wohl auch so eine Art Werbung..die Reformpädagogik ermöglicht maximale Nähe und Zugang zu Kindern und Jugendlichen..eben das was sich ein Pädosexueller wünscht.Insofern ziehen Institutionen wie die Odenwaldschule solche Typen an.
Auch Sprache ist wichtig. „Bazillus“, „Brutstätte“ und ähnliches „bagatellisieren“ und entwürdigen uns selbst. Das Drama ist alltäglich und als ehemaliger Odenwaldschüler sag ich dazu immer nur: Die Schule ist ein Zerr- und Brennspiegel der Gesellschaft, eine Verdichtung im Kleinen. Und hier verdichtet und verzerrt sie wie immer: sie zieht, – wie jede Schule, hier verstärkt durch den Internatscharakter -, Menschen mit erheblichen Störungen an, gerade auch Pädosexuelle, nur, – wenn wir von Bazillus und Brutstätte sprechen -, diese Menschen umgeben uns alltäglich. Da ist die Odenwaldschule nichts mehr als ein Rattenfänger.
Andreas (Huckele) hat durchaus Recht, wenn er sagt: Schliessen! Ich würde einfach hinzufügen: Besser wäre es, wenn man nicht Schliessen müsste. Die Schule tut nur alles für, dass Andreas mit seiner Aussage Recht behält. Sie hat 10 Tage gewartet, um dann wieder nur zu reagieren, wie sie zuvor 10 Jahre gewartet hat und es liegt nahe, anzunehmen, dass die Schule nicht einmal reagiert hätte, wenn sie sich nicht, wieder einmal, genötigt gefühlt hätte: Sprich, die Schule hat immer noch nicht begriffen, um was es geht.
Der Ruf der Schule war einfach mal wieder wichtiger… aber ist das nicht allgegenwärtig… der Ruf ist fast immer und überall wichtiger, der Hochglanzprospekt…
Tragisch bis komisch im Geschehen um die Odenwaldschule bleibt zudem, dass eine Unzahl an eitlen und eingebildet einfältigen Menschen, alles Ehemalige, hüben wie drüben, dort nach 2010 die Macht übernommen hat: Menschen, die Glauben, dass es sowas wie eine „Resplandor“ der Schule zu retten gäbe, der dann wieder auf sie zurückstrahlt. Wer mit so einfältiger Absicht gerade auf der Odenwaldschule wieder Schulpolitik machen will, der allerdings ist notwendig eitel. (Zugleich das größte und gröbste Handikap für einen Erzieher, aber da war die Schule nie arm dran… so bleibt alles beim Alten…)
Mit dem Risiko zu Scheitern radikal etwas zu verändern, an diesem Risiko hat’s bei so gut wie allen heute Verantwortlichen gefehlt. So schmort man im eigenen Schulsaft, wie wie im Aussenspiegel in unserm Gesellschaftssaft, der ist nicht besser, nur ein wenig anders…
Eltern! Meldet eure Kinder von der Odenwaldschule ab. Und nach Ostern wäre die Schule verwaist; kein Schüler weit und breit, die Lehrer ohne Auftrag, sie wären auf sich selbst zurückgeworfen. Ein Warnschuss. Symbolisch.
Noch immer scheint in der Odenwaldschule kein echter Neuanfang gemacht worden zu sein. Die Prävention, so wie es dort offenbar versucht wird, ist gescheitert! Das mit diesem Lehrer kann überall passieren. Nur klingt es in der ODenwaldschule so, als sei nichts weiter passiert; nur Schmuddelbilder auf einem Lehrercomputer in der Odenwaldschule. Die Schüler aber seien davon nicht betroffen, man werde nach Ostern mit ihnen sprechen, meldet die Schule und ihre Präventionsbeauftragte.
Die Odenwaldschule, ausgerechnet dort. Schon wieder. Ein Schlag in die Fresse. Nicht nur in die der ehemaligen Opfer sexualisierter Gewalt. Und was sagen die Eltern, wo sind ihre Stimmen? Eltern! Meldet eure Kinder von der Odenwaldschule ab. Sofort. Symbolisch. Und nach Ostern ist die Schule leer. Zeigt das der Welt. Uns allen. Ein Neuanfang ist mehr als notwendig. Sofort.
Die einzige Prävention, die hilft, ist die Stärkung der Kinder und Jugendlichen. Ein offener Umgang mit der finsteren Vergangenheit und mit der Gegenwart weiterhin notwendig. Es ist noch lange nicht vorbei! Nur starke Kinder können Nein sagen. Und werden es. Das ist die einzig wirksame Prävention. An der Odenwaldschule. Und überall. Sexualisierte Gewalt gehört auf jeden Lehrplan. Eine Utopie. Die Nähe wird zur Falle. Für Kindern. In Schulen. Im Sportverein. Und in der Kirche. Eltern! Lasst eure Kinder nicht allein in der Odenwaldschule zurück. Meldet eure Kinder ab! Schickt sie nicht dorthin zurück. Und nach Ostern ist die Schule leer. Keine Utopie.
Hallo Hamlet,
ich glaube, da gibt es ein Missverständnis. „Bazillus“ und „Brutstätte“ sind Metaphern.
Keinesfalls soll sexualisierte Gewalt mit einem Bakterienbefall verglichen werden.
Vielmehr symbolisiert das Bazillus die Gewalt an Kindern. Der Körper steht für das befallene System. Die Schule, die Kirche, der Sportverein usw.
Die allererste und verheerendste Brutstätte für Gewalt und sexualisierte Gewalt an Kindern ist jedoch die Familie. Hier werden sie zu Opfern gemacht durch Gewalt in verschiedenen Formen und hier bekommen sie den Stempel „O“ auf die Stirn, den spätere Täter in Institutionen sofort erkennen. Noch immer wenden laut einer Umfrage der Zeitschrift „Eltern“ 40% der Eltern körperliche Gewalt als „Erziehungsmittel“ an; und das sind nur diejenigen, die es zugeben. Rund 80% der Opfer sexualisierter Gewalt wurden in ihrer Familie zum Opfer.
Faktoren, die das „bakterielle“ Klima für Gewalt an Kindern begünstigen sind u.a. ein gesellschaftlicher Konsens, daß „eine Ohrfeige noch niemandem geschadet hätte“, Empathielosigkeit generell Kindern gegenüber, eine Gesetzgebung, die Kinder nicht ausreichend vor Gewalt schützt, das moralische Tabu Eltern zu kritisieren und anzuklagen (4.Gebot im Christentum und die Entsprechung in den anderen Religionen), das Wegsehen des Umfelds bei sexualisierter Gewalt, eine täterschützende und opferfeindliche Gesetzgebung bei sexualisierter Gewalt, eine linksliberale Ideologie, die sexualisierte Gewalt an Kindern bagatellisiert, Mythen wie sexuelle Wünsche des Kindes bezgl. dem gegengeschlechtlichen Elternteil (Freud) oder sog. „falsche Erinnerungen“ (false memory syndrome).
Hallo Jan,
mit ziemlicher Sicherheit gehört „Kinder stark zu machen“ zum Präventionskonzept der Odenwaldschule. Denn dieses Konzept wird fast überall angewendet.
Nur: fruchtet es? Ist es nicht zu kurz gegriffen und birgt es nicht auch Risiken?
Warum wird nicht die Frage gestellt, was Kinder schwach macht? Warum werden die Ursachen für die „Schwäche“ nicht beleuchtet? Weil damit Tabus angekratzt würden? Weil man nicht wahrhaben will, daß die Kinder in den FAMILIEN geschwächt werden? Daß familiär erlebte Gewalt der wichtigste Faktor für diese „Schwäche“ ist?
Wenn ich mir vorstelle, man hätte mir damals als kindlichem Opfer von sexualisierter und körperlicher Gewalt gesagt, ich müsse stark sein und NEIN sagen, dann hätte mich das sehr geärgert und noch verzweifelter gemacht. Denn ich KONNTE nicht NEIN sagen. Mein Abwehrsystem gegen Gewalt war durch die erlebte Gewalt in der Familie seit frühester Kindheit überhaupt nicht entwickelt worden. Sichwehren war gleichbedeutend mit noch mehr Prügel und Sichwehren gegen sexualisierte Gewalt war aussichtlos. Ich hätte also durch solch eine Präventionsmaßnahme meine Selbstbeschuldigung, die sowieso jedes kindliche Opfer hat nun noch mit dem Argument genährt, daß ich eben einfach nicht deutlich genug NEIN gesagt hätte.
Und was, wenn es anderen kindlichen Gewaltopfern genau so geht? Wenn dadurch eine subtile Opferbeschuldigung stattfindet? Das wäre doch verheerend, oder?
Ich halte Präventionskonzepte zur „Stärkung“ der Kinder erstens für sinnlos, zweitens für kinderschädigend und drittens werden damit die wirklichen Ursachen für Gewalt an Kindern verschleiert.
Wirkliche Prävention würde erreicht werden, wenn man endlich Kinder ausreichend vor Gewalt in jeder Form schützt. Und da müßte man bei der Gesetzgebung bezgl. körperlicher Gewalt anfangen. Schweden hat es uns vorgemacht. Dort wenden nur noch 9 % der Eltern körperliche Gewalt als Erziehungsmittel an, weil es dort ein entsprechendes Gesetz UND eine Aufklärungskampagne gab. In Deutschland sind es noch 40%, die Dunkelziffer ist sicherlich höher.
Genauso müßte es eine WIKRLICHE Aufklärungskampagne zu sexualisierter Gewalt geben und nicht so ein wischiwaschi-Ding wie „Kein Raum für Missbrauch“. Es müßte über die systematischen Bedingungen für sexualisierte Gewalt in Familien informiert werden. Schonunglos. Gleichzeitig müßten die täterfreundlichen Gesetze geändert werden, sebstverständlich inklusive Aufhebung der Verjährungsfristen. DAS wäre präventiv! Alles andere ist AUGENWISCHEREI!
Wirksame Prävention sollte vor allem bei Erwachsenen anfangen. Wenn z.B. die Türe zu ist, und der Täter dem Kind droht, nutzt ihm das Nein herzlich wenig! Wenn in der Umgebung des Kindes Menschen sind, die nicht sehen wollen/können, kann das Kind Nein sagen, aber wohin wendet es sich? Es kann nur EIN Teil von Prävention sein, den Kindern zu zeigen, dass sie NEin sagen dürfen- was am Besten funktioniert wenn man das auch vorlebt und selbst in der Lage ist NEIN zu sagen, auch zu Verwandten z.B.! Das fällt doch jedem schwer und will gelernt sein! Ständig die Kinder zu bemühen, ihnen Schwäche zu unterstellen, indem man fast ausschließlich an ihnen Präventionsprogramme ausagiert, kann nicht die Lösung sein. Ein Kind gegenüber einem Sexualstraftäter aufzustellen, und aus dem „off“ zu rufen: „sag nein“. So geht es wirklich nicht! Es sind keine schwachen Kinder, die sexuelle Gewalt erleiden müssen, es sind KINDER, die perfidest vorgehenden Pädokriminellen gegenüberstehen. Seit wann ist Vertrauen Schwäche? Seit wann ist Kindsein schwach? Kinder suchen Auswege aus ihrer NOt, und wenn da ein Pädagoge ist, der ihm die ersehnte Anerkennung, oder Geschenke, oder Aufmerksamkeit gibt, wo ist das Schwäche? Oder wenn das Kind bedroht wird, oder erpresst, oder es spürt, dass es um zu leben sich anpassen muss, weil es keinen Ausweg gibt, wo ist das Schwäche? Manchmal frage ich mich, was Menschen für ein Bild von Kindern haben! Das sind keine kleinen schwachen Erwachsenen, das sind KINDER! Und ihnen gegenüber Menschen, die sie nicht genug beschützen, die sie vernachlässigen, die sie veräppeln, die sie alleine lassen, die sie missbrauchen, die sie benutzen, die sie hintergehen, die ihr Vertrauen brechen, die sie belügen……… etc….. Wo ist da die Schwäche eines Kindes? Auch in dieser Hinsicht wäre ein Umdenken, was ein Kind ist, und Kindheit, sehr wichtig, damit Menschen begreifen, was Kinder NICHT sind! Kinder sind nicht schwach!
Viele viele Kinder hätten stabile, schöne, tiefgreifende Lebenswege vor sich gehabt- wäre nicht die sexualisierte Gewalt ihnen angetan worden! Niemand hätte gesagt: Du bist schwach! Sexualisierte Gewalt zu überleben kostet extrem viel Kraft, jeden einzelnen Tag! Schwach ist das ganz bestimmt nicht!
Was die Odenwaldschule angeht, geht es darum bei der Sache zu bleiben, das heisst, sich nicht auf Aussprüche einzulassen: „passiert auch in anderen Schulen“…. Denn was passiert, wenn man sich auf eine solche Zerstreuung der Tatsachen einlässt? Man löst das Problem nicht im Geringsten. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man ein solches Mahnmal, errichtet auf ermordeten Kinderseelen, so viel Leid, nicht schließt. Es ist mir unbegreiflich, dass Eltern da noch Kinder hinschicken. Hier zeigt sich, was leider immer noch oft angebliche „Aufarbeitung“ heißt: Wegschauen, abspalten, verdrängen, unter den Teppich kehren und lächeln.