Im Kampf gegen Kinderpornografie plant die Bundesregierung das Strafrecht ausweiten – Psychiater, Kriminologen und Strafrechtler halten das aber für falsch.

27 Wissenschaftler aus diesen Disziplinen erklärten in einer Stellungnahme am Wochenende, schärfere Gesetze seien nicht hilfreich. Hintergrund der Strafrechtsreform ist unter anderem die Edathy-Affäre.

Schärfere Gesetze könnten dazu führen, dass Pädophile nicht mehr wagten, sich an Hilfeeinrichtungen zu wenden, sagte einer der Unterzeichner, der Hamburger Kriminologie-Professor Sebastian Scheerer. „Wenn Sie einfach Druck ausüben auf Menschen und ihnen keinen Ausweg geben, dann können unvorhergesehene Dinge passieren.“ Scheerer forderte eine gesellschaftliche Debatte und mehr Präventionsarbeit. Er warnte vor Schnellschüssen….

…Maas plant außerdem, dass die Verjährungsfrist für Kindesmissbrauch erst beginnt, wenn das Opfer 30 Jahre alt ist. Bislang liegt die Altersgrenze bei 21 Jahren. „Das empfinden Opfer von sexualisierter Gewalt als Verrat“, kritisierte der Opfer-Verband netzwerkB und forderte, die Verjährungsfrist ganz abzuschaffen. Die Täter könnten dann verfolgt werden, egal wie lange der Missbrauch zurückliegt.

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