Die Gesellschaft sollte erkennen dass niemand nur ausschließlich Opfer oder nur Mann ist
von Beate Lindemann-Weyand
Vor kurzem konnte ich in einer abendlichen Talksendung einem Schauspieler lauschen, der in illustrer Runde lachend erzählte, wie ihm im Kindesalter von einer Frau zu Nahe getreten wurde. Kein Mensch merkte auf, im Gegenteil, es wurde gelacht- weil es einfach immer noch ein riesiges Tabu ist, dass Jungen Betroffene sein könnten, Opfer von Übergriffen. Das liegt u.a. auch an einer schwarz- weiß-getönten Sicht. Die Gesellschaft ist bisher noch nicht so weit, dass man einen Menschen sowohl als Mensch, als AUCH als Opfer sehen kann. Es gib nur: entweder man ist ganz und gar Opfer, ODER man ist keines.
Niemand ist nur Opfer
Würde sich aber z.B. der Schauspieler als Opfer outen, würde er sofort nicht mehr AUCH als Mensch und Schauspieler gesehen werden, sondern ausschließlich als ARMES Opfer. Auch wenn sich die Übergriffe auch auf die meisten Facetten eines Menschen auswirken können, ist nicht alles ein einziger Brei, ein Klumpen „Opfer“. Diese Differenzierungsfähigkeit geht auch verloren, wenn man sagt, dass man auf keinen Fall Opfer ist- denn dann klammert man aus, was eine -von anderen zugefügte- schwere Verletzung und Beeinträchtigung bedeutet und welche Folgen es hat, dass man einem/einer TäterIn als Kind zum „Opfer“ fiel. Dann gibt es keine Taten mehr, denn wo kein Opfer, da keine Taten, oder wie? Männer trifft die ausschließliche Opfer-Rollenzuschreibung noch viel härter. Denn die Gesellschaft ist es bisher nur gewohnt, dass Frauen Opfer sein können. Auch wenn diese Zuschreibung Frauen leider auch immer noch festkettet an bestimmten Klischees und es noch viel zu tun gibt, Frauen dennoch ernst und für voll zu nehmen, kommen Männer als Opfer nach wie vor überhaupt nicht vor.
Niemand weiß wie man mit einem männlichen Opfer umgehen kann.
Auch die männlichen Betroffenen, die Übergriffen zum Opfer fielen, wissen es oftmals nicht. Zuerst muss man einmal damit klarkommen, für sich selbst, dass es so war, und dann kommt die nächste Schicht, die Rolle mit der man nach Außen geht. Wie wird ein Mann betrachtet, der von sich erzählt, er hätte als Kind sexuelle Gewalt erfahren, z.B. von einer Frau? Wer nimmt ihn ernst? Wie viele Sprüche wird er sich anhören oder hinter vorgehaltener Hand mit einem Grinsen verbunden noch wahrnehmen müssen? „Hahaha der war aber früh dran…“ Wie lange wird er seinen Job noch machen können, sofern er auf Grund seiner Folgen dazu in der Lage wäre?
Für alle Betroffenen ist es schwierig, weiblich wie männlich, und es ist ein weites Feld, auf dem noch vieles mehr als brach liegt. Doch man merkt in Bezug auf männliche Betroffene am aller deutlichsten wie wenig sich getan hat und wie viele Fragen offen sind. Wie lebt es sich als männlicher Betroffener? Wie geht er mit seinem beruflichen Umfeld um, wenn man arbeitsfähig ist? Wie gestalten sich Bekanntschaften mit anderen Menschen? Wie wird man wahrgenommen? Viele zusätzliche Fragen großer Not werfen sich in der Pubertät auf und hier müssten die männlichen Jugendlichen dringend aufgefangen werden, aber nicht nur als „potentielle“ Täter, sondern vor allem auch als werdende Männer, die sexualisierte Gewalt erfahren haben. Oft haben männliche Jugendliche die Befürchtung für schwul gehalten zu werden, oder manche sind es. Wie soll man z.B. in diesem Fall damit leben, dass man für andere männliche Jugendliche mehr empfindet, und gleichzeitig steht die sexualisierte Gewalterfahrung womöglich mit einem Mann im Hintergrund? Wie geht man mit Sexualität überhaupt um? Wer antwortet?
Wer ist da draußen und wem kann man(n) sich anvertrauen?
In unserer Gesellschaft stellen sich generell viele Fragen für auch nicht betroffene Pubertierende, an denen oft höchstens vorbei oder politisch korrekt geantwortet wird. Die Wirklichkeit der jungen Menschen wird nicht gesehen, und die der Opfer und in diesem Fall der männlichen Opfer von sexualisierter Gewalt, komplett ausgeblendet. Was ist Männlichkeit? Bloß kein Opfer, dann lieber Täter, oder irgendetwas „Unsichtbares“ dazwischen? Wer ist man(n), und kann Mann sein, wenn man kein Opfer sein darf, weil man sonst zum „nur noch Opfer“ gemacht wird? Viele Fragen, kaum Antworten. Viel Verstecken, Alleinsein und Einsamkeit auch für männliche Betroffene, heterosexuell oder homosexuell orientiert. Opfer gewesen zu sein schließt für Mann und Frau einen selbstbewussten Weg mit den Verletzungen und Einschränkungen absolut nicht aus! Es gibt allen Grund dazu, zumal Überleben nur mit viel Mut und Kraft möglich ist! Es gibt bereits Vorbilder! Auch durch ein selbstbewusstes netzwerkB ist für viele Männer ein Anfang gemacht worden!
Um Diskussion wird gebeten!
Menschen bei Maischberger – Sexparadies für Padokriminelle
Auch männliche Opfer von Gewalt benötigen Beratung und Schutzraum
Verloren Kindheit – Jungen als Opfer sexueller Gewalt
Der Text hat mich angesprochen. Sicher scheuen sich viele, über ihre Gewalterfahrungen zu sprechen aus Sorge, das könnte das Bild von ihnen vollkommen dominieren. Es stimmt, man ist nicht nur Opfer, aber es ist ein langer Weg dahin zu erkennen, wo man Opfer und wo nicht. Aus genau dem Grund mag ich, wie viele, den Ausdruck „Opfer“ nicht besonders und sage lieber „Ueberlebender“, denn die Wahl dieses Wort betont die eigenen Handlungsmöglichkeiten und ist ein erster Schritt dahin, die Definition über sich selbst zurückzugewinnen.
Vielen, vielen Dank Beate. Karl hatte in seinem Kommentar geschrieben, das Deine Worte Balsam für seine kaputte Seele seien. Diesen Satz kann ich nur bestätigen. Trotzdem sind Deine Worte viel mehr. Es berührt mich so sehr, Deine Kommentare und Sätze zu lesen. Sie geben wirklich das wieder, wo ein Mann „fast nie“ drüber sprechen würde. Ich habe vor 4 Jahren damit begonnen darüber zu reden, was mich mein ganzes Leben belastete und immer wieder zurückgeworfen hat. Ich hab mich immer wieder als Opfer gefühlt weil „Mann“ sich täglich damit beschäftigen musste, seinen Schutzpanzer weiter zu bauen, damit bloß niemand merkt und sieht was einem als Kind passiert ist. Seit einem Jahr fühle auch ich mich als Überlebender. Dank vieler Menschen die mir seit einem Jahr zuhören, mir viel Mut und Kraft wünschen, war ich in der Lage vor einem Jahr eine Selbsthilfegruppe für Männer zu gründen. Aber auch nur weil ich nicht mehr weiter wusste. Weil „Mann“ keine Hilfe bekam. Weil keine Hilfe da war. Und das wollte ich ändern.
Dann hatte ich, Dank Karl und Peter, den Mut an die Öffentlichkeit zu gehen, weil ich es nicht verstehen wollte, das sich ein Bischoff ein Schloß bauen darf und wir mit einer Hand voll Futter abgespeist wurden. Alleine hätte ich es so nicht geschafft. Mittlerweile freue ich mich auf unsere erste netzwerkB Infoveranstaltung. Erst war es nur eine Idee nachdem wir an der Jahrestagung 2013 teilnehmen durften. Karl sagte direkt,“Jau,wenn du das machst, mache ich mit. Aus der Idee entwickelt sich grade etwas, was ich mir niemals zugetraut hätte. Seit ein paar Monaten planen wir unsere erste Infoveranstaltung mit netzwerkB in meiner Heimatstadt. Und ist erstaunlich, wie viele Menschen plötzlich auf mich zu kommen und sagen,“Klasse, das wurde auch mal Zeit, das endlich über dieses Thema gesprochen wird“.
Also Beate, nochmals vielen, vielen Dank, das du das aussprichst wo auch ein Mann darüber reden darf.
Ich fand es kürzlich sehr berührend, als Karl sehr genau und offen beschrieben hat, wie es ihm mit der erlebten Gewalt ging und mit welchen Folgeerscheinungen er zu tun hat. Wie ganz sicher viele andere männliche Betroffene. Und ich finde es couragiert, wie jetzt eine Selbsthilfegruppe entsstanden ist, die sicher mehr wert ist, als nur ein tägliches Überleben, und die es den Tätern schwer macht. Männer, Jungen haben es ganz sicher schwerer in dieser Gesellschaft, sich zu outen, schwerer einen Therapeuten zu finden. Doch sich verletzt zu zeigen, ist auch Stärke.Opfer bleibt doch aber jeder Betroffene, doch die Entwicklung geht mehr zum selbstbestimmten Überleben. Mann sein, heißt nicht nur stark sein,so wie viele es von uns als Kind lernen mussten.
Und doch ist es immer eine Gradwanderung, gerade im Berufsleben und auch im privaten Umfeld. Unsere Gesellschaft ist generell noch lange nicht so weit. Als Opfer anerkannt zu werden, würde bedeuten, zugeben zu müssen, dass sexualisierte Gewalt ein Milliardengeschäft ist, an dem leider zu viele verdienen. Bis dahin wird es viele mutige Jungen und Männer, Mädchen und Frauen geben müssen, die weiter kämpfen und nicht aufgeben um ihrer selbst willen und der Ofer, die heute noch nicht reden können.
Als Boris Becker in seinen Memoiren schrieb: „Barbara hat mich geschlagen“, wurde er verspottet. Das macht wenig Mut für Männer, zu bekennen, dass Sie Gewalt durch Frauen erfahren haben. Es macht noch weniger Mut, wenn man die anzüglichen Kommentare hört, wenn ein Junge von einer älteren Frau geschändet wurde. Und ganz vergeht einem der Mut, wenn man wie heute zum Weltfrauentag wieder einmal unisono erfährt, dass Frauen nur Opfer und Männer nur Täter sind.
Wenn man dann noch einen exponierten Beruf hat, sollte man als männlicher Überlebender nicht im Traum daran denken, sich öffentlich zu outen, will man sich nicht ruinieren.
Ich erlebe es zudem in meinem Bekanntenkreis, dass eine Andeutung erlittenem Missbrauchs fast ausschließlich mit betretenem Schweigen quittiert wird. Man wird peinlich, wenn man auf sein Leid aufmerksam macht.
Und wenn ich mir die Situationen von Menschen ansehe, die sich als Missbrauchsopfer geoutet haben, muss ich der These von Beate Lindemann-Weyand zustimmen, man wird dann so gut wie ausschließlich nur noch als Opfer gesehen.
Held oder Opfer, Mann oder Waschlappen, ein anderer Blick scheint nicht möglich.
Ein gutes Beispiel dazu ist die häusliche Gewalt:
In der Öffentlichkeit und in den Medien wird suggeriert, dass die Frau das Opfer und der Mann der Täter ist.
Bis in die 70er Jahre war häusliche Gewalt ein Tabuthema, eine Privatangelegenheit. Seitdem wurde viel getan, häusliche Gewalt ans Licht zu bringen und zu enttabuisieren – leider nur einseitig, mit der Frau als Opfer.
Entsprechend gibt es heute in Deutschland mehr als 350 staatlich subventionierte Frauenhäuser, hunderte Anlauf- und Beratungsstellen für Frauen und unzählige Hilfsangebote.
Doch bereits in den 70er Jahren stellte der Forscher Murray Straus fest, dass beinahe die Hälfte der häuslichen Gewalt von Frauen ausgeübt wird. Diese Forschung wurde inzwischen durch mehrere hundert Studien und Untersuchungen bestätigt.
Trotzdem gibt es in Deutschland nicht einmal 5 Männerhäuser und keines erhält staatliche Unterstützung.
Meine Forderung ist daher:
Einrichtung von mindestens 2-3 staatlich unterstützten Männerhäusern in jedem Bundesland.
Beratungsstellen für Männer, die Opfer häuslicher Gewalt wurden und entsprechende Hilfsangebote.
Anti-Gewalttraining für schlagende Frauen genauso, wie für Männer.
Während Frauen in Frauenhäusern unterkommen, müssen Männer die Gewalt erdulden oder unter der Brücke schlafen!
Das kann nicht sein!
Daher:
Männerhäuser für Deutschland!
http://www.change.org/de/Petitionen/bundestag-bundesrat-einrichtung-unterst%C3%BCtzung-von-m%C3%A4nnerh%C3%A4usern
In der Pädophilie-Debatte muss zwingend folgender Tatbestand Berücksichtigung finden: Auch Frauen missbrauchen Kinder! Zum Thema sexueller Missbrauch und weibliche Pädophilie habe ich ein Buch veröffentlicht (Von der Mutter missbraucht. Frauen und die sexuelle Lust am Kind). Dort kommen auch Opfer zu Wort. Das vorliegende Buch gibt auf etliche Fragen im Zusammenhang mit Frauen und Müttern, die Kinder sexuell missbrauchen oder misshandeln, umfassend Antworten. Es belegt vor allem, dass eben nicht nur Väter, sondern auch Mütter ihre Kinder sexuell missbrauchen; dass Mütter vorwiegend ihre Söhne missbrauchen und dies offenbar vorwiegend zärtlich tun; dass sie ihre Töchter missbrauchen, sie dabei aber häufig quälen; dass allein erziehende Mütter unter den weiblichen Missbrauchern überproportional vertreten sind; vor allem aber, dass Mütter und überhaupt Frauen als Kindesmissbraucherinnen in der Gesellschaft, in den Medien und in der Forschung kaum wahrgenommen werden.
Das Dilemma bei häuslicher Gewalt ist, egal ob gegen Frauen oder Männer, dass die Opfer selber auf Hilfestellen zugehen müssen. Dazu sind sie aber meist nicht in der Lage, genauso wie mißbrauchte Kinder, die darüber lange nicht sprechen können.
Mehr Männerhäuser oder Anti- Gewalttraining ist eine gute Forderung für die Männer, die stark genug sind, Hilfe anzunehmen.
Der Gesetzgeber müßte aber andere Mittel finden, um gegen häusliche Gewalt vorzugehen.
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2013/_02/_26/Petition_40290.nc.$$$.a.u.html
Petition 40290
Strafprozessordnung – Besserer Schutz für Opfer von Gewalt vom 26.02.2013
Text der Petition
Der Petent fordert, Opfer von Gewalt besser zu schützen.
Begründung
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass ein Gesetz gegen Peiniger erlassen wird, wenn deren Opfer (z.B. Ehefrauen mit ihren Kindern) vor ihren Peinigern ( z.B. in Frauenhäuser ) flüchten und zu ihren Peinigern zurückkehren und dann wieder vor ihren Peinigern flüchten, wenn sie immer wieder körperlich und oder psychisch misshandelt und oder vergewaltigt wurden und werden aber Angst haben gegen ihre Peiniger auszusagen oder Aussagen wieder zurückziehen.
Strafverfolgungsbehörden können derzeit nur etwas tun, wenn die Opfer gegen ihre Peiniger aussagen. Wenn die Opfer Angst haben auszusagen oder Aussagen wieder zurückziehen, können die Behörden derzeit nichts machen. Also haben dann die Peiniger eine Art Freibrief, um weiter ihre Opfer zu quälen.
Werden Frauen als Zwangsprostituierte gehalten werden, können die Behörden derzeit auch nur etwas tun, wenn die Frauen gegen ihre Zuhälter aussagen.
Wenn Sekten Menschen abhängig machen und psychisch quälen und finanziell ausbeuten, können derzeit die Behörden nur etwas tun, wenn die Opfer gegen Sekten aussagen.
Wenn andere Angehörige Anzeigen gegen die Peiniger der Opfer machen und bitten behördliche Gutachter einzuschalten, wenn die Opfer durch die Peinigern schwerst psychisch erkranken , dann haben die Behörden kein Interesse, wenn die Opfer aus Angst nicht gegen ihre Peiniger aussagen wollen, nachzuforschen woher die schweren psychischen Erkrankungen ( psychische Körperverletzung ) kommen.
Nach den derzeitigen Möglichkeiten der Strafverfolgungsbehörden, müssen andere Angehörige „zuschauen“ wie die Opfer gequält werden, besonders in den Fällen wo Opfer immer wieder zu ihren Peinigern aus Abhängigkeit zurückkehren
Jungen & Mädchen sind gleichermaßen Opfer, besonders im familiären Kreis. Ich denke sowieso, dass die Taten in der Familie am wenigsten ans Licht kommen, weil sie hinter verschlossenen Türen & häufig gegen nur eines der Kinder begangen wurden.
Wie sehr die Familie, wenn sie nicht selbst Täter ist, ein Kind preisgibt, konnten wir von Herrn Denef erfahren, wo die Familie von den Taten der Geistlichen wusste.
http://www.youtube.com/watch?v=fgINUibUFdQ&feature=youtu.be
Die Stelle findet ihr ab 28:25
In genau diesem Dilemma steckte bzw. stecke ich auch. Und das die Gesellschaft noch nicht so weit ist, zeigte sich auch als ich auf der Suche nach einer Opferberatungstelle war. Insgesamt 3 Opferberatungsstellen haben mich aufgrund meines Geschlechts einfach mal abgewiesen.
Die einzige die sich zuständig fühlte (eine für Männer und Jungen) war mit meinem Fall überfordert. Zudem wurde die einzige Opferberatungsstelle nun auch noch abgeschafft (Kanton weigerte sich diese weiter zu finanzieren!).
Geradezu symptomatisch war es dann auch als dann endlich ein Gutachten wegen der Schäden und Folgeschäden infolge Jahrzehntelanger sexuelle Gewalterfahrungen in der Kindheit und Jugendzeit gemacht wurde.
Das Gericht ignorierte sämtliche Bitten meinerseits, das möglichst eine Gutachterin dieses Gutachten macht. Zudem hat man einem forensischen Täter-Gutachter diesen Auftrag erteilt! Ich empfinde das als Skandal!
Man stelle sich mal vor eine Frau die mehrfach von Männern vergewaltigt wurde, bittet darum von einer Frau untersucht zu werden und diese Bitte wird einfach ignoriert. Stattdessen schickt man diese Frau zu einem männlichen Arzt der normalerweise Sexualstraftäter untersucht. Und anschliessend erstellt ein forensischer Tätergutachter ein Gutachten über das Opfer.
Undenkbar? Nein, denn genau das ist bei mir geschehen! Der einzige Unterschied ist, ich bin ein männliches Opfer und kein weibliches. Aber auch ich wurde Vergewaltigt und habe Jahrzehntelang sexuelle Gewalt durch Männer erlebt.
Wäre ich ein weibliches Opfer, hätte es ca. 50 Opferberatungsstellen und was weiss ich wie viele andere Stellen an die ich mich hätte wenden können.
Weil ich aber ein männliches Opfer bin, gab es nur eine einzige, die erst noch überfordert war. Und heute gibt es gar keine mehr.
Und auch sonst, als weibliches Opfer finanzielle Unterstützung zu erhalten ist hundert mal einfacher. Als männliches Opfer wird man bereits schräg angeschaut wenn man es wagt darum zu bitten.
Ich frage mich heute, womöglich müssen Opfer zuerst zu Tätern werden bevor man sie ernst nimmt. Und mit Täter werden meine Selbstjustiz verüben!
Es gibt in Deutschland das Gesetz, dass eine ledige Mutter die Unterhaltszahlungen des Vaters ablehnen kann. Damit bewirkt sie, dass der Vater kein Recht hat, das Kind zu sehen. Ein fatales Werkzeug für frustrierte Frauen. & wo bleibt das Recht des Kindes?
@Eva
Hört sich so einfach an, als Opfer gegen die Täter auszusagen, damit Behörden etwas tun können. Die Realität sieht doch völlig anders aus. Da Opfer erstmal immer in der Beweispflicht sind, ist das schon schwierig. Wenn es sich nicht mehr nur um einen Einzeltäter handelt, noch schwieriger.Im Falle von Sekten ist es noch fataler. Polizei und Behörden sind maßlos überfordert(Beitrag „Frontal“ von letzter woche)und leider gibt es dann manchmal auch Gutachter, Beamte o.ä. die sehr täterloyal sind und an bestimmten Stellen in unserer Gesellschaft tätig sind. Wenn Anzeige so einfach wäre, würden viel mehr Opfer diesen Weg gehen. Diese Skepsis heißt nicht, dass Täter nicht zur Rechenschaft gezogen werden sollten.
@Kirstin,
du hast Recht mit dem was du schreibst.
Bei Sekten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kripobeamte überhaupt keine Ahnung haben und nicht bereit sind, sich fortzubilden.
Ein Beamter des örtlichen Verfassungschutzes hat mir mitgeteilt , dass nur Scientology „überwacht“ wird, was aber demnächst möglicherweise aufgegeben werden könnte.
Eine Beamtin des gleichen Verfassungschutzes hat mir mitgeteilt, dass sie von einer Lehrerin einer Sekte weis, die mir auch bekannt ist, die mehrfach vom Dienst in verschiedenen Schulen ( jüdische und öffentliche ) suspendiert wurde, wegen „unmöglichem Umgang mit Kindern in Grundschulen“ und das Akten bei der Schulbehörde abhanden gekommen sind.
Ein Sektenführer, der beste Kontakte zu der Lehrerin pflegt, hat auch beste Kontakte zu einer christlichen Minipartei, deren Leiterin als Universitäts Prof. „abgesetzt“ wurde, wegen „unmöglichem“ Umgang mit ihren früheren Studenten und auch schon im Gefängnis saß.
An Alexander Markus Homes
Ja, sexuelle Gewalt gegen Kinder kommt überall her! Ich finde es sehr schade, dass wir Überlebenden so schlecht zusammenkommen können, da wir doch in einem Boot sitzen.
Ein Frage an alle: „WAS KANN MAN MACHEN?“
“WAS KANN MAN MACHEN?” – Wach und wachsam am eigenen Gefühl bleiben!
Und gebetsmühlenartig schreiben:
Kinder wollen keinen Sex!!
Erwachsene zwingen das Kind, machen “Sex am Kind” – oft genug unter dem perfidesten Deckmantel “Liebe”!
Hallo zusammen,
leider ist es auch heute noch so (und das im Jahr 2014), das ´Gewalt gegen Männer ein absolutes Tabuthema ist. Selbst wenn der betroffene Mann hier seinen ganzen Mut zusammennimmt und sich jemandem anvertraut, dann wird diese Angelegenheit heruntergespielt oder man wird sogar noch ausgelacht.
Ich befinde mich in einer Beziehung zu einer Frau mit einem Säugling (wir beide sind die Eltern). Auch ich wurde in der Beziehung geschlagen, getreten, geschubst und gebissen. Ich selbst habe nie die Hand gegen meine Lebensgefährtin erhoben. Diese Schmerzen (physisch sowie psychisch) habe ich alleine ertragen. Bis zu einem gewissen Punkt, an dem ich nicht mehr konnte und aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen bin.
Dieses bereitet zusätzlichen Schmerz, da ich unseren gemeinsamen Säugling nicht mehr sehe. Ich kann jedoch einfach nicht mehr und werde diese Beziehung beenden (bzw. habe sie von meiner Seite aus beendet). Man kann sicherlich vieles verzeihen, aber Gewalt in der Beziehung ist ein Punkt, an dem es nichts mehr zu verzeihen gibt.
Das Problem ist nur, das Männer keinen Anlaufpunkt haben. Sie müssen alleine mit diesem Problem klarkommen und werden doch nur ausgelacht oder unverständlich angeguckt, wenn sie sich jemandem anvertrauen. Ich selbst erlebe es doch am eigenen Leib. Wäre ich nicht vorübergehend irgendwo untergekommen, dann dürfte ich nun auch unter der Brücke leben und schlafen, so traurig das auch ist.
Und das im Jahr 2014….
Ich hoffe, das die endgültige Trennung bald vollzogen ist und ich wieder in die Wohnung zurückkann (wenn die Lebensgefährtin mit Säugling ausgezogen ist). Das kann jedoch noch dauern. Dann fängt die Phase an, in der man sich von dem Erlebten erholen kann, jedoch weitere Schmerzen erfährt da man sein Kind nicht mehr wirklich sehen kann. Es ist ein Teufelskreis…
Früher habe ich auch gedacht, das nur Memmen sich schlagen lassen. Heute weiß ich es besser. Ich hoffe, das sich bald etwas bewegt und auch den Männern eine Unterstützung geboten wird.
@User
Gratulation, dass Sie es geschafft haben, auszuziehen und eine endgültige Trennung anstreben. Falls ihr Kind durch die Frau möglicherwiese auch Gewalt erlitten haben sollte, wenden sie sich an das Jugendamt. Falls sie Beweise haben, dass sie mißhandelt wurden, gehen sie zur öffentlichen Rechtsauskunft ( kostet nur wenig ) und lassen Sie sich beraten, ob eine Anzeige gegen die Frau sinnvoll ist.
pro-aktiv – Hamburg: Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt und Stalking
http://www.hamburg.de/haeusliche-gewalt/
Unter der Telefonnummer (040) 226 226 27 erhalten Sie Hilfe, wenn Sie in ihrer Beziehung Gewalt erleben oder nach einer Trennung immer noch von ihrem Ex-Partner bedroht, belästigt oder angegriffen werden. Die Beratung erfolgt montags bis freitags von 9.00 bis 17.00 Uhr in acht Sprachen.
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weitere Opferhilfe telefonisch für Männer
http://www.opferhilfe-hamburg.de/
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Es sind zwar nur Beratungstellen in Hamburg, aber die dürften ihnen weitere Stellen in ihrem Bundesland nennen können.
Artikel zum Lesen.
Häusliche Gewalt: Was tun als männlicher Betroffener?
http://manndat.de/gewalt-gegen-maenner/haeusliche-gewalt-was-tun-als-maennlicher-betroffener.html
@ User Ihre Partnerin ist eine Gefahr (auch für sich selbst) – aber Ihr Kind ist hochgefährdet.
Zum Schutz Ihres Kindes machen Sie unbedingt alle Gewaltvorfälle ärztlich aktenkundig; Beweise sichern, wo möglich.
Kinderärzte sind sensibilisiert, wo immer Gewalt im Spiel ist.
Kinderärzte sind meines Wissens inzwischen auch verpflichtet, elterliche Gewalt zu melden – vor Jahren wurde das diskutiert …
Und das (jeweils…!) zuständige Jugendamt sollten Sie auch VORSORGLICH informieren.
Und vielleicht wird Ihr Kind Ihnen eines Tages dann sagen: Gut gemacht …!