Liebe Mitglieder und Freunde von netzwerkB,

bei Interviews für Fernsehberichte wird in der Regel nur ein Bruchteil davon gesendet, so auch bei dem letzten Bericht im ZDF Morgenmagazin am 6. Februar 2014 (http://youtu.be/P-4kKiu-W8w).

Das nachfolgende Video wurde durch netzwerkB-tv erstellt und stellt den Versuch dar, die aktuelle Situation unzensiert zu beschreiben:

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Zitat Norbert Denef:

„Seit vier Jahren berichten die Medien über sexuelle Gewalt. Sie zu Hause werden das Thema nicht mehr hören können, Sie schalten oft vielleicht ab. Sie können dieses schreckliche Leid nicht mehr ertragen. Was ich sehr verstehen kann.

Seit vier Jahren redet die Politik darüber das sie was tut – getan hat sie bisher nur sehr wenig und bei den Opfer ist nichts angekommen.

Das reicht nicht nur so zu tun als ob. Wir können unsere Hände nicht wieder in den Schoß legen und sagen wie toll wir alles getan haben. Die Opfer stehen nach wie vor im Regen.

Sie Frau Merkel, Sie haben eine ganz besondere Aufgabe, hier nicht wegzuschauen; Vorbild zu sein in der Politik und zu sagen: Ich hau jetzt Mal auf den Tisch –  Jetzt wird was getan! Und nicht nur so den Opfern ein Paar Krümel hinwerfen.

Was wir brauchen ist Anerkennung, ist wirkliche Anerkennung.

Wir brauchen die Aufhebung der Verjährungsfristen, damit endlich aufgearbeitet werden kann. Und das es nicht sein kann, dass wieder in 30 Jahren es wieder heißt: Es kann nichts getan werden. Alles verjährt.

Wir brauchen ein Umdenken in der Gesellschaft. Und da können Sie, Frau Melkel, eine ganze Menge tun, als nur die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu tun. Das ist zu wenig.

Es muss was passieren. Es muss bei jedem Menschen was passieren. Es muss ein Umdenken stattfinden, dass die Betroffenen keine Angst mehr haben müssen und sich nicht mehr schämen müssen dafür, was mit ihnen passiert ist, dass sie diese Gewalt erlebt haben.

Wir brauchen ein offen und ehrliches Umgehen mit den Opfern. Und da sind wir noch meilenweit davon entfernt.

Papst Franziskus, der Hoffnungsträger, der viel Gutes sagt – aber bisher ist bei uns noch nichts angekommen, bei den Opfern. Es geht eventuell um die Täter. Die Opfer, wie sehr sie leiden, wie groß die Schäden sind – auch bei den Angehörigen der Opfer, das weiter geht, in die nächsten Generationen – darüber wird geschwiegen.

Wir haben Papst Franziskus die offene Hand gegeben, um einen Akt der Versöhnung, um „einen“ Akt der Versöhnung hinzubekommen. Nämlich eine Stiftung zu gründen, wo diejenigen ausgezeichnet werden die sich dafür einsetzen, dass das Schweigen gebrochen wird. Das schaffen die Opfer nämlich nicht allein. Die brauchen Unterstützung. Und das muss nach außen hin deutlich werden, wer die Opfer unterstützt. Das kann so eine Stiftung leisten.

Wir brauchen kein Schweigen. Wir können es nicht mehr ertragen, das Schweigen, das Totschweigen – das von oben herab – auch von den therapeutischen Einrichtungen her. Wo sind sie denn geblieben die letzten vier Jahre, die so genannte Helferindustrie?

Hat sie uns geholfen?

Ist sie mit dafür eingetreten, dass die Verjährungsfristen aufgehoben werden?

Wo?

Vereinzelt.

Aber diese große Gruppe, warum schweigt auch diese große Helferindustrie? Warum schweigt sie? Warum hilft sie uns nicht?

Warum mischt sie sich nicht ein in die Politik und sagt, jetzt müssen wir was ändern?

Wir wollen auf Augenhöhe miteinander reden. Und nicht von oben nach unten.“