Charmeoffensive aus der katholischen Kirche: Seit seiner Wahl zum Papst hat der Argentinier und Jesuit Jorge Mario Bergoglio Gläubige und Nichtgläubige gleichermaßen überrascht. Papst Franziskus gibt sich bescheiden und verzichtet auf Prunk, erinnert deutlich an das Leiden von armen und kranken Menschen. Humanisten sind trotzdem teilweise zutiefst skeptisch.

Einige Aufmerksamkeit erhielt Franziskus bereits vor mehreren Monaten, als er ein Gala-Konzert durch seine Abwesenheit würdigte – der leere Stuhl sollte laut Medienberichten das Zeichen setzen, dass er Besseres zu tun habe als pompöse Veranstaltungen durch seinen Besuch zu ehren. Mehr Zustimmung auch bei Außenstehenden weckte der neue Papst durch den Besuch der Flüchtlingsinsel Lampedusa, kurz nachdem das Kentern eines Flüchtlingsschiffes wenige Meilen vor der Küste den Tod Hunderter zur Folge hatte. Erhebliches mediales Aufsehen erregte Franziskus dann Anfang November: Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz nahm er einen von einer seltenen Hautkrankheit gezeichneten Mann in seine Arme. Und vor wenigen Tagen gingen erneut Bilder um die Welt, auf denen der Papst zu einem stark entstellten Gläubigen spricht und ihn segnet.

Setzt der neue Papst Zeichen für einen wirklichen Wandel im Habitus der Kirche oder sind die  Auftritte nicht mehr als bloße PR? Norbert Denef, Gründer des Vereins gegen sexuellen Missbrauch netzwerkB, stieß mit seinen Plan zur Versöhnung von Missbrauchsbetroffenen und katholischer Kirche jedenfalls bisher auf taube Ohren: „Krankenhaus statt Papstaudienz“ betitelte der Journalist Christian Füller seinen Bericht zum erfolglosen Versuch von Norbert Denef am 6. November, ebenfalls mit Franziskus in das Gespräch zu kommen. Weiter lesen…

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Akt der Versöhnung – N. 555.086