Andreas Huckele im Gespräch mit Carolin Emcke
Wo: Berlin, Schaubühne
Wann: 17.11.2013, 12.00 Uhr
Wieder und wieder werden wir in den letzten Jahren mit der verdrängten Realität des sexuellen Missbrauchs und der Gewalt konfrontiert: ob im reformpädagogischen Milieu der Odenwaldschule, dem konservativ-zölibatären Umfeld der katholischen Kirche oder im Kontext der frühen Jahre der Partei der Grünen. In zyklischen Rhythmen gibt es neue Enthüllungen und neue Empörungswellen – und doch scheint die Aufklärung der Strukturen und Bedingungen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen immer noch einen blinden Fleck in der Gesellschaft darzustellen. Welche Tabus behindern bis heute die selbstkritische Analyse der Missbrauchs-Fälle? Welche Selbstgewissheiten müssen in Frage gestellt werden, damit nicht nur die Opfer Gehör finden, sondern auch die Ursachen bearbeitet werden? Welche juristischen oder politischen Konsequenzen für die Präventionsarbeit fehlen bis heute?
Quelle: http://www.schaubuehne.de/de/produktionen/streitraum.html/ID_Vorstellung=250
In einer Psychoanalyse habe ich erlebt, dass sexuelle Gewalt kein blinder Fleck ist.
Der Therapeut wusste eher als ich, warum ich litt. Dadurch hatte er Führung und Macht.
Alles, was er sagte, schützte den Täter, nur das begriff ich erst viel später.
Da kamen zum Beispiel Äußerungen wie, „was ist denn dabei, er war einsam“!
Nach dieser „Therapie“, hatte ich einen Systemzusammenbruch, der sich später in schweren körperlichen Organschäden verewigte. Nun, niemand konnte helfen und man überwies mich in die Psychiatrie. Dort wurde in meinem Beisein Rücksprache mit dem „Therapeuten „ geführt. Ich erhielt eine Diagnose, die meine Glaubwürdigkeit untergraben sollte.
Unter vier Augen wurde mir jedoch gesagt, dass ich gegen den Analytiker klagen könnte.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der Diagnose. Was für ein mieses Gesocks. Es hält zusammen, wenn es darum geht Existenzen zu zerstören, um sexuelle Gewalt zu verschleiern. Jede Ausbildung im Bereich Psychotherapie, verschleiert schon von Anfang an die Ursachen von sexueller Gewalt. Das was ich beobachten konnte ist, dass dieser ganze „Wasserkopf“ lediglich die Aufbewahrung und Verwaltung und profitable Verwertung von traumatisierten Menschen übernimmt. Ich will das nicht verallgemeinern. Es gibt schon Ausnahmen, aber wenige. Es ist ein wichtiger Arbeitgeber und dass ist doch immer noch die Priorität! Würden die Ursachen bekannt und anerkannt, wie würde diese ach so tolle Demokratie damit umgehen. Sie müsste vielleicht erkennen, dass diese Demokratie an diesem Zustand mit beteiligt ist. In letzter Konsequenz müsse sie sich selbst abschaffen, was nie passieren wird.
@netzwerkb-Team: vielen Dank für diese Information. Ich war da und fand das Streitgespräch und auch die anschließenden Kommentare aus dem Publikum sehr interessant. Ist für mich auch sehr wichtig, mal so eine Diskussion „live“ mitzubekommen und alles nur im Internet.
@anomym:
ich kann Ihre Empörung leider nur zu gut verstehen!