Lehrer mit Latzhosen, Stirnband und „Atomkraft? Nein danke“-Ansteckern. Doch sie sahen Kinder als Spielzeug, eine falsch verstandene Liberalität. Erinnerungen an die reformpädagogische Schule. Von Zoë Jenny

Die Freie Volksschule Basel (FVB) war eine jener reformpädagogischen Schulen, wie sie im Zuge der links-grünen Bewegung der Achtzigerjahre Mode waren. Von 1982 bis 1984 war ich Schülerin der FVB. Beim Eintritt war ich acht Jahre alt. Erfolgsdruck und Noten gab es keine. Mehr oder weniger konnte jeder tun, was er wollte. Spaß machte das trotzdem nicht.

So begann ein Spaziergang im Wald zum Beispiel mit dem Hinweis, dass wir gut hinhören sollten, denn vielleicht werde schon bald kein einziger Vogel mehr zwitschern. Monatelang stand das Thema Waldsterben auf der Tagesordnung. Mit neun Jahren war ich überzeugt, dass es irgendwann, wenn ich groß bin, auf dieser Welt keine Bäume mehr geben wird.

Warum konnte man uns nicht auf die Schönheiten der Natur hinweisen und uns auf diese Weise Respekt vor der Umwelt beibringen? Stattdessen wurde uns auf penetrant indoktrinierende Weise eine links-grüne Ideologie eingehämmert, nach dem Motto: Die Welt ist ein ziemlich beschissener Ort, und wenn wir nicht alles in unserer Macht Stehende tun, wird es noch beschissener.

„So harmlos waren sie nicht“
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