In der Ära der sexuellen Revolution verharmlosten einzelne ZEIT-Autoren die Pädophilie. Sie glaubten, Tabus brechen zu müssen. VON MERLIND THEILE

Was wurde verschwiegen, geduldet, hingenommen, übersehen? In der Debatte um den öffentlichen Umgang mit Pädophilie und Päderastie, dem sexuellen Interesse Erwachsener an Kindern beziehungsweise (prä)pubertären Jugendlichen, muss auch die ZEIT ihre Veröffentlichungen früherer Jahrzehnte kritisch beleuchten. Seit Ende der sechziger Jahre publizierte sie mehrere Artikel, in denen die Autoren die Strafbarkeit sexueller Handlungen mit Kindern und Jugendlichen infrage stellten. Nach allem, was im Archiv bislang auffindbar ist, wird klar, dass sich die Redaktion in der Ära der sexuellen Befreiung nicht rigoros genug dagegen wehrte, wenn einzelne Autoren dieses Tabu brachen.
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