Ein katholisches Jungengymnasium. Ein Pater, der Schüler mit Zäpfchen behandelt. Eingestellte Ermittlungen. An einer Bonner Eliteschule ist ein Unrecht geschehen. Doch wem genau, ist nicht klar. Von Anette Dowideit
…Einer, der den Fall Cojobo intensiv verfolgt hat, ist Norbert Denef vom Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt, kurz netzwerkB. Denef selbst wurde acht Jahre lang missbraucht, erst von einem Priester, später von einem Organisten. Den Priester lud er Jahre später zu seiner Hochzeit ein, er ließ sich sogar von ihm trauen, so gut funktionierten die Verdrängungsmechanismen bei ihm, sagt er. Er gilt als das erste Opfer, das von der römisch-katholischen Kirche eine Entschädigung erwirken konnte.
Für ihn klingt die Version logisch, die Wirth erzählt. Denef glaubt, ein Konstrukt wie das des Cojobo, in dem Generationen von Männern die Schule besucht hätten und das von Respekt vor Geistlichen geprägt sei, lade zu Übergriffen tendenziell ein. „In einem von institutionalisierter Autorität geprägten Gefüge kommt es schnell dazu, dass man ein Tun, das absolut nicht normal ist, als normal empfindet.“…
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Der Artikel zeigt das Dilemma nach den meisten Sexualkstraftaten auf.
Die Behörden stellen ein mangels Beweisen.
Machen Opfer ohne Rechtsanwälte anzeigen, erfahren sie nicht einmal auf Nachfragen beim LKA und / oder der Staatsanwaltschaft, ob es eingestellt ist. Da brauchen die Behörden die Opfer nicht einmal informieren !!
Erst nach Beschwerden bei der Staatsanwaltschaft, erfährt das Opfer dass alles eingestellt ist nach § 170 2.
Eine Klageerzwingung hat hier wohl keine Erfolgsaussichten. Kostet nur Geld !
Die große Frage ist, was der Gesetzgeber tun müßte.
Eva, konkret müsste der Gesetzgeber im Sinn der Grundrechte längst die zuständigen erzbischöflichen und römischen Archive gestürmt haben …Abtauchen, hinhalten, Auskunft verweigern – das ist eine perfide Politiker-Taktik, die in der Demokratie [und erst recht in Religionen!!] gar nichts zu suchen hat, sich aber nicht nur in Sachen „Eurohawk“ und cojobo findet …
… Kontrolle ist besser und Transparenz unbedingt verpflichtend da, wo es um Menschen geht, die in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen in Staaten und Kirchen …!
Ist das nicht eine verkehrte Welt?
Noch fühle ich mich selbst etwas verwirrt, denn, auch ich habe Zäpfchen und Fieberthermometer kennengelernt. Was und wie das war für mich- das mag ich noch nicht ausdrücken. Auch-wie bei mir- im familiären Bereich dürfte es meiner Vermutung nach diese „Erfahrungen“ zu Hauf geben.
Ich frage: was haben Erwachsene in einer Schule Kindern Zäpfchen zu geben?
Was muss in diesem Fall beweisen bewiesen werden, wenn ein über-mächtiger(Perspektive Kind) Erwachsener einem Kind ein Zäpfchen „verabreicht“?
Ein Erwachsener an einer Schule HAT das nicht zu tun. Punkt. Und wenn er es tut, ist das in meinen Augen sexuelle Gewalt. Das Kind kann sich aus mehreren Gründen nicht wehren, da es z.B. annehmen muss, dass der Erwachsene das was er tut, ihm deshalb tut, weil er als Erwachsener weiss was gut ist für das Kind. Das Kind vertraut. Das ist normal, das ist richtig, das ist natürlich. Widernatürlich ist es, dieses Vertrauen- wie ich finde- schäbig zu misshandeln, seine Rolle als Erwachsener zu missbrauchen für seine Bedürfnisse und dabei die Körpergrenzen brutal(und ein Eindringen IST brutal) zu überschreiten! Für mich ist das offensichtliche sexualisierte Gewalt. Dass diese Zäpfchen verabreicht wurden, ist doch der Beweis. Ich verstehe nicht- wenn doch sogar der Beweis fett vor einem steht- wie man dann die Augen zumachen kann und sagen kann: nö, war nicht.
Abgesehen von der Tatsache, dass Kindern einfach immer wieder viel zu wenig geglaubt wird, dass sie- und das schreit zum Himmel-alleine im Regen stehen gelassen werden, und das sogar und gerade dann, wenn sie diesen riesigen Mut aufbringen und sich anvertrauen. Das ist alles schräg und schief und schrecklich! Das ist wirklich eine Gesellschaft durch und durch die schweigt, die sich gegenseitig zum Schweigen bringt(siehe z.-B unfassbarer Weise „Shitstorm“ gegen Eltern u Herrn Wirth!), die es einfach nicht WILL!
Und dass ein Schuldirektor, wie er hier beschrieben wird, da sein darf wo er ist, und zuständig für eine ganze Schule sein darf!! Das ist doch ein Schock hoch zehn! Ja da wird sich doch jeder hüten jemals was zu sagen! Nein, also das ist doch alles miteinander und zusammen einfach unfassbar. Die Kinder wurden daraufhin gemobbt!
Es macht mich fassungslos. Aber es kann und muss wiederum Motivation -und eben nicht Schweigen oder Erstarren- sein dafür, dass sich noch sehr vieles im Sinne unserer Kinder verändern muss! Das ist nicht hinnehmbar!
Dieser Bericht zeigt aber, dass es auch andere Lehrkräfte, Eltern, gibt, die eben nicht mehr den Mund halten, und die ihre Arbeitsstelle und anderes riskieren! Ja!
Schweigen, vertuschen, bagatellisieren…letzteres dann auch von Juristen, die Verfahren einstellen…vielleicht ändert dort in Staatsanwaltschaften erst jemand seine Meinung, wenn seine eigene Tochter, sein eigener Sohn betroffen ist…online findet man noch dieses hier:
http://gruene-bonn.de/detail/nachricht/collegium-josephinum-verwaltung-soll-schulaufsicht-und-ministerium-einschalten.html
http://gruene-bonn.de/fileadmin/user_upload/gruene_kvfr_bonn/Fraktion/Oeffentlichkeitsarbeit/Newsletter_Schule/texte/rede_Mutter.pdf
Der Pater kehrte nicht an die Schule zurück:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/bonn-zentrum/Umstrittener-Pater-kehrt-nicht-zurueck-article1045825.html
Wäre schön, wenn die GRÜNEN auch im Fall Cohn-Bendit so engagiert wären!