Geschäftsstelle Fonds Sexueller Missbrauch
z.H. Herrn Dominique Ehrmann
Glinkastraße 24
10117 Berlin
E-Mail: kontakt@GStFSM.bund.de
Telefon: +49(0)3018 555 – 1988
Sehr geehrter Herr Ehrmann,
über das Kontaktformular auf Ihrer Internetseite www.Fond-Missbrauch.de hatte ich Ihnen meine Kontaktdaten mitgeteilt. In Ihrem Schreiben vom 10. Mai 2013 haben Sie mich gebeten auf Sie zuzukommen, wenn ich damit eine Anfrage oder Nachricht verknüpfen wolle. Für Ihre schnelle Antwort zunächst vielen Dank.
Als Betroffener, nicht nur durch einen Priester und Kirchenangestellten, sondern auch von „sexuellem Missbrauch im familiären Bereich“, beantrage ich hiermit „Hilfeleistungen aus dem Fonds Sexueller Missbrauch“.
Da meine Geschichte öffentlich bekannt ist, sowohl durch Presse, Funk und Fernsehen, als auch ausführlich durch mein Buch „Ich wurde sexuell missbraucht“ gehe ich davon aus, dass Sie alles Notwendige wissen, um meinem Antrag zu entsprechen.
Bereits seit 20 Jahren stehe ich mit meiner Geschichte aktiv in der Öffentlichkeit, deshalb werden Sie sicherlich Verständnis dafür haben, dass ich auch den Vorgang meines Antrages „Hilfeleistungen aus dem Fonds Sexueller Missbrauch“ auf der Internetseite www.netzwerkb.org veröffentliche.
Meinen erlebten „sexuellen Missbrauch im familiären Bereich“ schildere ich in meinem Buch „Ich wurde sexuell missbraucht“ im Kapitel „Keine Beweise“. Ein Exemplar sollte in Ihren Unterlagen bereits vorliegen. Im Mai 2010 hatte ich Frau Bergmann ein Buch für wissenschaftliche Zwecke übergeben. In der Anlage füge ich dennoch das Kapitel „Keine Beweise“ nochmals mit bei.
Ich beabsichtige eine Delphintherapie in Anspruch zu nehmen, die rund 10.000 Euro kostet. Bitte senden Sie mir einen Verrechnungscheck über 10.000 Euro zu, so dass ich frei darüber verfügen und auch selbst darüber entscheiden kann, wann etwas gut und richtig für mich ist.
Als Sprecher von netzwerkB wurde ich von unseren Mitgliedern darum gebeten Ihnen folgendes mitzuteilen:
- Für Betroffene von sexualisierter Gewalt ist es unzumutbar, Bittsteller von Sachleistungen zu werden. Deshalb empfehlen wir, den Betrag von 10.000 Euro direkt auszuzahlen – das stärkt das Selbstwertgefühl der Betroffenen und spart Verwaltungskosten.
- Betroffene aus nicht „familiären Bereichen“ werden bei den „Hilfeleistungen aus dem Fonds Sexueller Missbrauch“ ausgegrenzt. Das empfinden unsere Mitglieder als ungerecht! Wir sind der Meinung, dass alle Betroffenen von sexualisierter Gewalt ein Recht auf Hilfe und Unterstützung haben.
- Ein einmaliges Hilfsangebot mit einem begrenztem Fonds, der irgendwann endet, ist nur eine kurzfristige Lösung, die gegebenenfalls der Politik hilft, unserer Gesellschaft zu suggerieren, „Seht her, wir kümmern uns!“.
netzwerkB setzt sich für eine wesentlich NACHHALTIGERE und gerechtere Lösung für ALLE Betroffenen ein.
Gern sind wir dazu bereit unsere Erfahrungen in ein umfassenderes Konzept mit einzubringen.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Denef
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Für Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
Telefon: +49 (0)4503 892782
Mobil: +49 (0)1631625091
norbert.denef@netzwerkb.org
www.netzwerkB.org
http://twitter.com/netzwerkb
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Unterstützen Sie Betroffene!
Werden Sie netzwerkB-Fördermitglied – auch beitragsfrei!
http://netzwerkb.org/mitglied
Hallo,
nur eine Anmerkung. Als Betroffende Sex.M,emotionalem M und Physischer Gewalt im „familiären“ Kontext wurde Ich und Millionen Anderer aus allen Fonds, Zahlungen etc ausgeschlossen wie Heim, Unrecht im Knast zu DDR-Teiten oder Kirche…Hier wurde zum ersten Mal etwas für diese Gruppe getan und als erstes muss dann darauf hingewiesen werden, dass andere sich ausgegrenzt fühlen ohne zu erwähnen, dass es sonst regelmäßig andersherum auch so ist. Auch wenn es nur Politik ist und ein Tropfen… vielelicht ermöglichst es Menschen ihre angefangen Therapien weiter zu machen, die von den KK-Gutachtern als nicht empfehlenswert betrachtet werden. Man geht schließlich nur aus Spaß in Kliniken,wenn ambulant keiner Konfrontation macht, einfach nur um wieder zu hören „leider haben wir zu wenig Personal“…. Traumatherpaie macht man scheinbar ja eh nur um Zeit zu verbringen…schließlich ist die Phase 2 der von L.Reddemann entwickelten Gesamt-Traumatherapie eh nur wunschdenken in diesem Land, es sei denn man hat Geld und das haben die wenisgten Frührentner, Grundsicherungserhalter oder auch Niedriglöhner…
Ich finde, man sollte solche Therapien („tiergestützte Therapie“) dort machen, wo die Tiere artgerecht gehalten werden. Bei Delfinen im Aquarium kann man das bezweifeln; es wäre besser dorthin zu reisen, wo diese Tiere natürlich leben.
Ich glaube, dass auch Haustiere eine gute Auswirkung auf die eigene Psyche haben.
Bei der sogenannten Gesprächstherapie, die im allgemeinen gesetzlich anerkannt ist, habe ich die Befürchtung, dass das pure Besprechen nur des Besprechens wegen keine langfristige Verbesserung bringt.
Hallo, mich interresiert die Antwort von ihrem schreiben an dehnen.. ob schon was gekommen ist,also eine Antwort diesbezüglich, oder ob das wieder so eine Art warteschleife dank der Politischen züge Deutschlands ist bzw. sind. Da ich auch opfer bin und es auch vor Gericht war. Meine Geschwister haben eine Abfindung bekommen und ich dank der Deutschen-Demokratie(Verjährungsfrist!) nix!!
Ich bin ja am überlegen das Formular auszufüllen.
Ich schleppe dieses auch schon seit ca 20Jahren mit mir rum und werde immer aufs neue, Jahr für Jahr, auch immer mal wieder von der Vergangenheit eingeholt was in dem moment nicht so toll ist, es ist wie ein Brandmahl was nie verschwindet. Man(n) versucht zu vergessen aber es geht nicht, es liegt wie eine Festplatte im Kopf und wartet nur darauf wieder mal an den Tag zu treten..
Gruß Chris
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Anmerkung vom netzwerkB Team:
Das Antwortschreiben findest Du hier:
http://netzwerkb.org/wp-content/uploads/2013/05/Fonds-Sexueller-Missbrauch_Ehrmann_17.05.2013.jpg
Und den weiteren Vorgang unter:
http://netzwerkb.org/wp-content/uploads/2013/05/Fonds-Sexueller-Missbrauch_Ehrmann_17.05.2013.jpghttp://netzwerkb.org/2013/05/18/fonds-sexueller-missbrauch-antrag-delphintherapie-antwortschreiben-17-05-2013/